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Im Rahmen des Geschäftsberichts bei der Mitgliederversammlung des Historischen Vereins berichteten Klaus Bürger und Hermann-Josef Heinen über die Aktivitäten der Archäologie-Gruppe des Jahres 2017.
Dokumentation von Fundmeldungen, hier:
Keramikfunde Motte an der Ophover Mühle
Bereits in 2016 wurden von einem Vereinsmitglied an der Motte bei der Ophover Mühle Keramikbruchstücke ( s. Fotos unten) gefunden und an Klaus Bürger zwecks Begutachtung weitergegeben. Die Teile wurden vom LVR Amt für Bodendenkmalpflege untersucht und die Ergebnisse im Jahresbericht von 2016 präsentiert.
Bei dem etwas bräunlichen Bruchstück handelt es sich um harte Grauware aus dem 12 - 14. Jh. und bei dem grauen Stück vermutlich um Elmpter Ware, Zeitstellung zwischen 1250 und 1500.
Ein nachfolgend gefundenes Keramiksstück (Bruchstück mit Fuß) konnte erst später untersucht werden und die Ergebnisse liegen jetzt vor: Es handelt sich auch um harte Grauware mit der Zeitstellung 1250-1500 a.c..
Die 3 Teile passen damit mit ihrer Zeitstellung genau in die bisherige Forschung über Motten, die in der Zeit – Hoch- bis Spätmittelalter- vom niederen Adel errichtet wurden.
Nach neuesten Forschungsergebnissen wurden die Motten zum gegenseitigem Schutz und zum Schutz gegen Räuberbanden und marodierenden Soldaten erbaut.
Die alte Vorstellung, dass die Motten gegen Normannenüberfälle schützen sollten, ist auch in unserem Fall widerlegt, da die Normannen um 800 a.c. die Gegenden unsicher machten.
LVR-Amt für Bodendenkmalpflege im Rheinland
"Archäologie im Rheinland
- Ausgrabungen, Forschungen und Funde 2016"
Ausstellung anlässlich der archäologischen Jahrestagung
am 6. & 7. Februar 2017 im LandesMuseum Bonn
Im LVR-Landesmuseum Bonn war eine Auswahl von Funden aus annähernd 500 Grabungen zu sehen, die Fachleute bei der Jahrestagung der rheinischen Archäologie präsentiert hatten.
Dr. Udo Geilenbrügge von der LVR-Außenstelle Titz-Höllen erläuterte den bedeutsamsten Fund der Ausstellung. In einem 20 m tiefen Brunnen im Tagebau Hambach wurde diese Jupiter-Figur entdeckt. Foto: Ralph Klodt
Von besonderem regionalen Interesse war ein Fund von Haus Paland: Auf der runden Silberdose ist das Wappen derer von Palant, die Jahreszahl 1573 sowie eine Umschrift mit Lebensmotto in französicher Sprache sowie der Name des Besitzers eingraviert: "REPOS - NE - CHERCHE - ICI (Ruhe nicht, suche hier") - SWAEN - DE - PALLANT"
Ausstellung von Fundstücken anlässlich der Jahrestagung
> Bildergalerie von der Ausstellung im LandesMuseum Bonn, Februar/März 2017, Layout und Fotos: Hermann-Josef Heinen
Tag der Archäologie in der LVR-Außenstelle Titz
Am Samstag, 24. Juni 2017, fand von 10 bis 18 Uhr in Titz-Höllen der beliebte "Tag der Archäologie" statt - übrigens schon zum 24. Mal. Wie jedes Jahr wurden interessante Funde der Archäologie im rheinischen Braunkohlenrevier präsentiert.
Wie in den vergangenen Jahren waren die Besucherinnen und Besucher eingeladen, an kostenlosen Busfahrten zu einer Ausgrabung in einem der drei Tagebaue teilzunehmen.
Geomagnetische Prospektion: Um die magnetische Feldstärke im Boden zu messen, wird ein Magnetometer eingesetzt, ein Gefährt, das über den Acker gefahren wird. Die gesammelten Daten werden am Computer ausgewertet und als Magnetogramm bildlich dargestellt.
Josef Franzen erläutert zwei Mitgliedern der Archäologiegruppe des Historischen Vereins die Funktion und Wirkungsweise der Schöpfkonstruktion.
Dr. Alfred Schuler, wissenschaftlicher Referent und zuständig für den Tagebau Garzweiler, erläuterte den aufmerksamen Besuchern die Funde, die in der Zerstörungsschicht von 1586 gefunden wurden.
Weitere Erklärungen und Fotos lesen und sehen Sie in einem zweiteiligen Fotobericht:
Teil 1 - Grabung Vilvenich im Vorfeld des Tagebaus Inden
Teil 2: Ausstellung von Funden und Befunden aus mehreren Grabungen auf dem Gelände der Außenstelle Titz-Höllen
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Grabungsarbeiten in Rath-Anhoven
Im Rahmen der Planung zu der von der Stadt Wegberg vorgesehenen Erweiterung des Gewerbegebietes Rath-Anhoven wurden archäologische Untersuchungen erforderlich.
Die Funde, die die bauftragte Grabungsfirma zu Tage förderte, belegen, dass in Rath-Anhoven ein römisches Landgut gestanden haben muss. Die Experten datieren die Hofstelle in die Mitte des 1. Jahrhunderts n.Chr., und es gibt Anhaltspunkte, dass sie bis ins 3. Jahrhundert bestand.
Drei Gebäude, ein Ofen und ein vermutlicher Brunnen lassen vermuten, dass hier der Wirtschafts- und Handwerksbereich des Hofes war. Es sei daher anzunehmen, dass das Hauptgebäude weiter westlich liegt.
Archäologische Grabungen in Katzem
Im September 2017 sollte in Erkelenz-Katzem ein Baugebiet erschlossen werden. Mit der archäologischen Untersuchung wurde die Grabungsfirma ArchaeoNet aus Bonn beauftragt. Bei den Grabungsarbeiten unter der Leitung der Archäologin Martha Aeissen wurden Besiedlungen aus drei Epochen festgestellt.
Neben Funden aus der Zeit der jungneolithischen ,Michelsberger Kultur' konnte eine römische Villa aus der Zeit zwischen dem 1. und 4. Jahrhundert n.Chr. belegt werden.
Grabungstechniker Markus Coenen erläuterte uns detailliert die umfangreichen Dokumentationsarbeiten.
Sonntag, 1. Oktober 2017
11. Archäologietour Nordeifel
Bei der Archäologietour informieren von 10 bis 18 Uhr Fachleute und bieten Führungen an sechs archäologischen und paläontologischen Sehenswürdigkeiten an.
> Jahresbericht 2018
> Jahresbericht 2016
Unter der Leitung von Dr. Müssemeier führte die Tour zu den folgende Stationen:
Euskirchen-Kuchenheim:
Ruine und Ausgrabungsstätte der Oberen Burg am LVR-Industriemuseum "Tuchfabrik Müller"
Hellenthal:
Wasserlösungsstollen der Grube Wohlfahrt,
Bad Münstereifel:
Romanisches Haus, 850 Jahre. Schwerpunktthema: Dendrochronologie
Schleiden-Olef:
Das eingetragene Bodendenkmal historischer Ortskern mit Pfarrkirche und Oleftalbahn
Blankenheim:
Steinbruch mit Fossilienfunden
Mechernich: Ergebnisse der Ausgrabung auf einem römischen Landgut im Bereich des Neubaus eines Regenrückhaltebeckens
Wie in den vergangenen Jahren nahmen auch wieder Mitglieder der Archäologiegruppe des Historischen Vereins Wegberg teil.
Foto: Dr. Müssemeier
Dipl. Ing. Octavia Zanger (ehem. Gebietsreferentin im LVR-Amt für Denkmalpflege im Rheinland) berichtete von den Sanierungsarbeiten, die in den 1960-er Jahren das „Romanische Haus“ vor dem Abriss bewahrten.
LVR-Amt für Bodendenkmalpflege im Rheinland
- Außenstelle Nideggen-Wollersheim
Seminare und Informations-
veranstaltungen
für ehrenamtliche Mitarbeiter
unter Leitung von Petra Tutlies
Im Rahmen des Seminarprogramms „Schulung der ehrenamtlichen Mitarbeiter“ fand im Oktober 2017 eine Ausgrabung statt, an der wir mit 2 Personen aus Wegberg teilnahmen.
In einem Waldstück bei Wollersheim hatten Wildschweine eine „Archäologische Verdachtsstelle“ teilweise freigewühlt.
Um einen archäologischen Befund zu erhalten, wurde die Stelle von den „Ehrenamtlern“ mittels einer Sondage freigelegt.
Durch vorsichtiges Bearbeiten der Stelle konnten wir römische Keramik ...
... und ein Mauerstück feststellen.
Bei dem Mauerstück handelt es sich vermutlich um die Umgrenzungsmauer einer römischen Villa Rustica (Landgut).
Die archäologische Fundstelle wurde sorgfältig vermessen, fotografiert und kartiert und am nächsten Tag wieder mit Erde abgedeckt.
Historischer Verein Wegberg e.V. - 2017 - Letzte Änderung: 08.04.2018