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Die Arbeitsgruppe Archäologie beschäftigt sich hauptsächlich mit den archäologischen Funden und Gegebenheiten der näheren Umgebung und arbeitet eng mit dem LVR-Amt für Bodendenkmalpflege im Rheinland, Außenstelle Nideggen-Wollersheim, zusammen. Das Amt vertritt auf Grundlage des Denkmalschutzgesetzes NRW die Belange der Bodendenkmalpflege im Rheinland. Zudem nehmen mehrere Vereinsmitglieder regelmäßig an Schulungen, Seminaren und Arbeitstagungen des LVR-Amtes teil und sind im Besitz des Ausweises über die ehrenamtliche Mitarbeit dieses Amtes.
Die Leiterin der Außenstelle Nideggen-Wollersheim, Dr. Petra Tutlies, lobte in ihrem Aufsatz "Ein Glücksfall für die Archäologie in Wegberg" die gute und enge Zusammenarbeit mit dem Amt für Bodendenkmalpflege.
Die Stadt Wegberg verfügt seit 1995 über einen Arbeitskreis Archäologie innerhalb des ansässigen Historischen Vereins der Stadt Wegberg e.V., der in enger Zusammenarbeit mit der Außenstelle Nideggen wirkt, und ein Beispiel für die Möglichkeiten einer sich gegenseitig befruchtenden gemeinsamen Arbeit liefert.
Die archäologische Kenntnisse im Stadtgebiet Wegberg lassen sich durch die Kartierung der Fundmeldungen seit 1941 (Abb.143) verdeutlichen: Einer geringen Zahl zufälliger Einzelmeldungen steht eine Vielzahl von Meldungen aus den Jahren 1958-1965 gegenüber, die durch die sog. Landesaufnahme systematisch gewonnen wurden.
Zum ersten Mal wurde durch flächige Begehungen im Stadtgebiet Wegberg eine Bestandserhebung archäologischer Fundstellen durchgeführt. Es erwies sich als besonders günstig, daß mit dem Studenten Karl August Ostendorf ein gebürtiger Wegberger für diese Aufgabe gewonnen werden konnte. Zusammen mit Manfred Groß vom Rheinischen Landesmuseum Bonn hat er in diesen Jahren weit über 400 bislang unbekannte Fundstellen inventarisiert.
Ein weiterer 'Peak' in der Fundstellenkartierung im Jahre 1979 ist forschungsgeschichtlich interessant: Das Rheinische Landesmuseum Bonn führte vorbereitend für die Einführung des Denkmalschutzgesetzes Nordrhein-Westfalen im folgenden Jahr eine Schnellinventarisierung aller obertägig sichtbaren Geländedenkmäler durch. Im Wegberger Stadtgebiet wurden 14 Denkmalblätter erstellt, darunter die Wegberger Burg und die Motte Tüschenbroich.
Ab 1995 ist dann ein kontinuierlicher Anstieg der Fundstellenmeldungen aus dem Stadtgebiet zu verzeichnen. Dies hängt maßgeblich mit der Arbeitsaufnahme des Arbeitskreises Archäologie im Historischen Verein Wegberg e.V. zusammen. Ein Kreis interessierter Heimatforscher um Hans Langerbeins aus Wegberg-Watern machte es sich zum Ziel, die archäologischen Fundstellen im Stadtgebiet zu sichten, zu komplettieren und zu betreuen.
Auch der ehemalige Student Ostendorf konnte gewonnen werden, sich erneut der archäologischen Fundstellen anzunehmen. Es ist maßgeblich dem Engagement Hans Langerbeins zu verdanken, daß sich seitdem nicht nur der Fundstellenbestand beträchtlich erweitert hat, sondern daß auch die schon in der Landesaufnahme begangenen Fundstellen in ihrem Erhaltungszustand neuerlich bewertet wurden."
Darüber hinaus wurde ein Wissenschaftlicher Schwerpunkt formuliert, der die Gruppe vor allem an das nördliche Stadtgebiet band. Durch die annähernd vollständige Begehung aller Ackerflächen um den Ort Rickelrath herum konnte die römische Siedlungslandschaft erschlossen werden; dabei ging es den Bearbeiterm um das möglichst vollständige Erfassen aller zum römischen Siedlungsbild gehörenden Fundstellen wie Hofstellen, Straßen und technische Anlagen wie Ziegeleien und Töpfereien.
Die umfangreichen Arbeiten mündeten in eine viel beachtete Ausstellung, die 1998 in der Kreissparkasse Heinsberg am Wegberger Rathausplatz eröffnet wurde. Die ausgestellten Funde wurden durch ein Modell ergänzt (Abb. 144), das, dank der Arbeit Hans Langerbeins, detailgetreu die Landschaft in römischer Zeit um Rickelrath wieder aufleben ließ. Nur ein Jahr später folgte eine Fotoausstelung über die heute noch sichtbaren Zeugen des Mittelalters im Wegberger Raum.
Unser Gründungsmitglied Hans Langerbeins hat auf Grund seiner Verdienste im Bereich Archäologie im Jahre 2010 den Rheinlandtaler verliehen bekommen.
Lesen Sie hierzu
den Pressebericht
"Glücksfall für
die Archäologie"
in den Aachener Nachrichten
vom 28. Mai 2010.
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Die Haupttätigkeiten der Archäologiegruppe sind:
• Weitergabe von Funden mit entsprechenden Fundmeldungen an das
LVR-Amt für Bodendenkmalpflege
• Baustellenbeobachtungen
• Notbergungen, Ausgrabungsbegleitung und Feldbegehungen
• Präsentation von archäologischen Fundstücken
• Mitwirkung beim Stiftshoffest (Tag der offenen Tür) in der Außenstelle
des LVR in Nideggen-Wollersheim
• Besuch der jährlich in Bonn stattfindenden 2-tägigen Veranstaltung
"Archäologie im Rheinland“
Weitere Informationen erhalten Sie während
der Öffnungszeiten der Vereinsbibliothek:
am 3. Mittwoch im Monat von 17:00 - 18:30 Uhr
Rathausplatz 21 (Wegberger Mühle), 41844 Wegberg
oder bei Klaus Bürger (Tel.: 02434/4477)
Historischer Verein Wegberg e.V. - 21.03.2013 - Letzte Änderung: 19.01.2022