Historischer Verein Wegberg e.V.

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Panorama-Aufnahme Wegberg mit Burg Wegberg, Forum, Wegberger Mühle, Rathaus und Pfarrkirche St. Peter & Paul, Foto: Heinen
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Wegberger Ortsteile - Rath-Anhoven

Sehenswertes und Wissenswertes
in den Ortsteilen
Gliederung:
> Kirchliche Gebäude
> Kath. Pfarrkirche
> Kapellen, etc.
> Schulen, etc.
> Denkmale

Kirchliche Gebäude und Einrichtungen
im Ortsteil Rath-Anhoven

Katholische Pfarrkirche St. Rochus,
heute Filialkirche der Pfarrei St. Martin, Wegberg
Kurzbeschreibung
Lage: Ortsmitte, Rather Straße
Baujahr: 1830
Denkmalliste Wegberg Nr. 74
Tag der Eintragung: 1. Feb. 1985  
Denkmalbeschreibung:
Spätklassizistische Hallenkirche mit Tonnengewölbe über dem Mittelschiff und über dem Chor aus dem Jahre 1830. Spätere Anbauten und ein Turm aus dem Jahre 1888 haben das Äußere in seinem Ursprung verändert.
Das Äußere ist in Backstein gemauert. Von älteren Ausstattungen sind u. a. Reliefs, der Kreuzweg sowie einige Figuren, u. a. eine gotische Barbara und eine Katharina, heute noch erhalten. Ornamentale Glasscheiben befinden sich  in den Fenstern.
Wissenswertes zur Baugeschichte der Pfarrkirche
Die im Jahre 1717 erbaute, kleine St. Rochuskapelle stürzte 1747 ein. Sie wurde durch einen Neubau ersetzt. Durch die steigende Bevölkerungszahl wurde diese Kapelle im Laufe der Jahre für die Ortschaften Rath, Anhoven und Buchholz zu klein (1). Man kam schließlich zu der Ansicht, das nur ein Neubau einer größeren Kirch Abhilfe schaffen konnte.
> Mehr über die Kapelle und deren Geschichte sowie über die Pfarrgeschichte erfahren Sie in "Das Rochus-Kapellchen in Rath-Anhoven".
Nachdem die Einigung mit der Mutterkirche in Beeck erzielt war, sagte der Erkelenzer Johann Josef Esser ein 3 Morgen, 111 Ruthen, 90 Fuß großes Grundstück für den Kirchenbau kostenlos zu. Man wandte sich an den Kreisbaumeister, um einen Kirchenbauplan anfertigen zu lassen. Durch die rege Bautätigkeit im Erkelenzer Raum war dieser jedoch nicht in der Lage, die Zeichnung kurzfristig zu entwerfen. Deshalb beauftragte man den Horster Baumeister Mathias Klein, der den Wünschen der Gemeindevertretung sehr entgegenkam. In dem beigefügten Erläuterungsbericht bemerkte er:
"... Beim Entwurf dieses Gebäudes ist nicht nur auf die billigen Wünsche, sondern sehr noch auf die Geringen Mittel der Gemeinde genommen. Es ist daher der architektonische Schmuck weggelassen."(*)
Am 29.01.1830 erteilte die Königliche Regierung in Aachen die staatliche Genehmigung, der am 09.03.1830 die kirchliche Bauerlaubnis folgte (1).
Die Bauarbeiten, bei denen die Bewohner eifrig Hand- und Spanndienste leisteten, gingen zügig voran, und schon am 13.10.1830 war das Mauerwerk hochgezogen. Am 16.11. desselben Jahres schritt man zur Einweihung, die von Pfarrer Ploum aus Wegberg, Vikar Mühlen zu Rath und Kaplan Frieten aus Dalheim durchgeführt wurde.
Für den noch fehlenden Kirchturm wurde 1833 das Holz beschafft und am 07.03.1834 waren die letzten Arbeiten beendet (1).
Quellenangaben:
(1) Pfarrchronik Rath-Anhoven
Albert-Josef Pappert (1978) Die Kirchenbauten des 19. Jahrhunderts im Kreis Heinsberg. Dissertation.

Der "Pestheilige" St. Rochus im Eingangsbereich der Rather Kirche
Die katholische Pfarrkirche ist dem Hl. Rochus geweiht. Der Heilige Rochus wird im Volksmund der „Pestheilge“ genannt. Der Legende nach wurde er um 1295 in Montpellier in Südfrankreich geboren. Nach dem frühen Tod seiner Eltern verschenkte er sein großes Vermögen und wurde Schüler des Heiligen Franz von Assisi dem III. Er pflegte auf seinen Pilgerfahrten Pestkranke bis er selbst erkrankte. Er zog sich in einen Wald zurück und vegetierte dort in einer armseligen Hütte. Zu seiner Rettung ließ Gott eine Quelle entspringen. Durch seinen Jagdhund wurde der Graf Gotthard zu dem Pestkranken geführt. Er nahm ihn zu sich auf sein Landgut auf, wo Rochus wieder gesund wurde. Im Jahre 1322 kehrte er nach Montpellier zurück.
Da er jedoch durch die Pest schwer entstellt war, erkannte man ihn nicht wieder, hielt ihn für einen Spion und warf ihn in den Kerker. Dort starb er fünf Jahre später. Nach seinem Tod entdeckte man auf seiner Brust ein rotes Kreuz und an der Wand seiner Zelle fand sich die Inschrift: „Alle, welche, von der Pest ergriffen, zu Rochus ihre Zuflucht nehmen, werden durch seine Fürbitten befreit“. 1485 wurden die Reliquien des Heiligen Rochus gestohlen und gelangten nach Venedig, wo man eine Kirche weihte.
Der Heilige Rochus, Detail
Das Pfarrhaus in Rath
seit 2018 Teil des Kindergartens Rath-Anhoven
Lage: Josef-Loogen-Straße 1
Baujahr: 1830
Denkmalliste Wegberg Nr. 76
Tag der Eintragung: 1. März 1985
Denkmalbeschreibung:
zweigeschossig in 3:2 Achsen, mit eingeschossigen Anbauten; Backstein; Türgewände und Fensterbänke in Blaustein; Walmdach; an der Seite zur Kirche hin eine Nische mit der Figur Johannes des Täufers (sic)
Alfer/Peters berichten: „Das neue Pfarrhaus wurde in den Jahren 1839/40 durch den Bauunternehmer Heinrich Vonwirth aus Rath erbaut; die Kosten betrugen 2358 Taler, 28 Sgr., 1 Pf.
Am 20. April 1839 wurde der Grundstein gelegt und am 14. August 1840 zog der Pfarrer ein.“ (S. 80).
Evertz ergänzt: „Der Plan stammte von dem damaligen Baumeister Cremer aus Linnich“. (Evertz, S. 227)

Korrektur zur Denkmalbeschreibung:
In einer Nische auf der Seite des Hauses befindet sich eine Figur von Jesus Christus als dem Guten Hirten.
Das St. Josefs-Haus - Schwesternheim in Rath
heute: Pfarramt der Pfarrei St. Martin, Wegberg
Das Gebäude und das Grundstück waren eine Stiftung von Fräulein Franziska Langen für die Einrichtung einer Klostergemeinschaft.
Im   Jahre 1916 begannen drei Franziskanerinnen aus Nonnenwerth ihre Arbeit. Sie wurden 1921 von den grauen Schwestern der hl. Elisabeth aus Breslau abgelöst.
Nach dem 2. Weltkrieg bezogen fünf Schwestern des Ordens „Unserer Lieben Frau“ aus Mülhausen das St. Josefs-Haus. Zu ihren Aufgaben zählten laut Vertrag vom Oktober 1945 die Unterhaltung eines Kindergartens, die Ausübung der ambulanten Krankenpflege und die Unterhaltung einer Nähschule.
Gedenkkreuz in Rath - Josef-Loogen-Straße
Baujahr:   1847
Denkmalliste   Wegberg Nr. 77
Tag der   Eintragung: 1. März 1985
>>> foto
Denkmalbeschreibung:
Hinter der Kirche ein Backsteinkreuz aus dem Jahre 1847, Gedenkkreuz für Frater Jacous Jackels, Werkstein mit Metallkorpus.
Der Sockelteil trägt die Inschrift:
„Zum frommen Andenken an Fr. Jac. Jackels 1847“

Das Steinkreuz stand zuvor an der Seitenwand des Pfarrhauses. Heute ist es in die neu gestaltete Außenanlage der Pfarrkirche eingefügt. Es erhebt sich über zwei umlaufende Steinstufen mit einer Gesamthöhe von ca. 430 cm.
Der Sockelteil ist mit einer profilierten Platte bedeckt. Über einer 70 cm hohen Expositionsnische mit Blätterbaldachin ist im Halbrund des Kreuzfußes ein Kelch mit den Leidenswerkzeugen angedeutet. Das schlichte Kreuz darüber trägt einen gusseisernen Korpus von 80 cm Höhe. Der Korpus des Gekreuzigten wirkt sehr kräftig.
Es handelt sich, wie die Inschrift zeigt, um ein Gedenkkreuz und nicht um ein Missionskreuz, wie die beiden folgenden Kreuze.

Zur Bedeutung der Missionskreuze ist folgendes zu erklären:
Im 18. und 19. Jahrhundert wurden zahlreiche Missionen gehalten, so auch in der Pfarre Beeck, zu welcher auch Rath und umliegende Dörfer gehörten. Alfer und Peters (S. 73) gehen davon aus, dass die Initiative vom Franziskanerkloster in Erkelenz ausging. H.-D. Jansen (1985: S. 128) führt aus: „Zur Erinnerung an diese Missionen stellten die Einwohner … oft ein Kreuz auf, welches das Jahr und den Schutzheiligen der Mission vermerkte.“ Davon sind neben dem Kreuz in Schönhausen (1746) die Kreuze in Anhoven (1746), Rath (1771), Buchholz (1776), Kehrbusch (1806) und Flassenberg (1807) erhalten.
Und H.-D. Jansen fährt fort: „Auf allen wird der Hl. Franciscus Xaverius als Patron genannt. Der Heilige wurde 1506 in Pamplona geboren und 1537 als Anhänger des Ignatius von Loyola zum Priester geweiht. Ab 1541 führte er viele erfolgreiche Missionen in Indien, Japan und China durch, wo er 1552 verstarb.“ Der Hl. Franciscus Xaverius ist der Patron aller katholischen Missionswerke.
Missionskreuz in Rath
Lage: am   Haus Rather Straße 79
Baujahr: 1771
Höhe: ca. 400 cm
Material. Holz
Denkmalliste Wegberg Nr. 79
Tag der   Eintragung: 1. März 1985
>>> foto
Denkmalbeschreibung:
Holz mit   Korpus; an dem zugehörigen Hof eine Mauernische; darüber eine Überdachung aus   dem 19. Jahrhundert mit einer kleinen Glocke; Lt. Inschrift Missionskreuz
 
Das Rather Missionskreuz ist in eine Rundbogennische der Seitenmauer des Hofes Rather Straße 79 eingepasst und wird durch ein schiefer gedecktes Satteldach mit Balkenverstrebungen geschützt. Das Kreuz ruht mit seinem mächtigen Rundsockel auf einer kleinen Steinbasis.
  
Der Christus-Korpus hängt mit weit nach oben abgewinkelten Armen an einem reichlich profilierten Querbalken. Die Hände sind zur Faust modelliert; das Lendentuch ist mehrfach gebunden. Der Kopf ist nach rechts geneigt und zeigt ein schmerzverzerrtes Gesicht. Im Unterteil findet sich eine 25 cm hohe Nische.
 
Im Jahre 1982 wurde das Missionskreuz abgenommen, renoviert und neu eingesegnet. Dabei kam die alte Inschrift wieder zum Vorschein:
S. FRANCISCE
XAVERI
ORA PRO NOBIS
S
MISSIONIS
CRVX
MDCCLXXI
 
In  den Balkenverstrebungen sehen wir eine kleine Glocke. Diese weist in zwei umlaufenden Ringen die Inschrift auf:
JOES   ENGELS ET GERTRUDIS CORSTEN ANNO 1771
>>> foto
Wie   H.-D. Jansen (1985: S. 130) nachweisen konnte, handelt es sich hierbei um das Ehepaar Engels, das im Jahre der ersten Mission (1746) geheiratet hatte und   im Jahre 1771 genau 25 Jahre miteinander verheiratet war und aus diesem   Anlass eine Glocke stiftete.
Missionskreuz in Anhoven
Lage: Giebelwand   des Hauses Rather Straße 8
Baujahr:   1746
Höhe: ca.   360 cm
Material:   Holz
Denkmalliste   Wegberg Nr. 78
Tag der   Eintragung: 1. März 1985
>>> foto
Denkmalbeschreibung:
Errichtet   1746, Holz mit Korpus und überdacht; im Sockel Inschrift " Crux S. Missiones 1746"
 
Das Missionskreuz in Anhoven stammt aus dem Jahr 1746, d.h. aus dem Jahr der ersten Mission in der Pfarre Beeck und ist somit das älteste in der Pfarre Rath. Das Holzkreuz ist reichlich profiliert. Es steht auf einem Steinsockel und es wird durch ein schiefer gedecktes Dach geschützt. Der Christuskorpus hat eine Höhe von 130 cm. Der dornengekrönte Kopf ist tief zur Seite gesunken. In das Holzkreuz ist eine vergitterte Nische eingelassen. Die Inschrift auf dem Kreuz lautet:
 
FRNCISE
XAVERII
OP NOBIS
CRVX
S
MISIONIIS
1746
 
Das heutige Erscheinungsbild erhielt das Kreuz im Jahre 1951. Der im Krieg beschädigte Korpus wurde erneuert. Die beschädigten Kreuzbalken konnten ausgebessert werden. Die Anlage wurde 1999 restauriert.

>>> foto
Bis  etwa 1950 wurde das Missionskreuz in Anhoven in einer kleinen Kapelle aus Fachwerk aufbewahrt. Wie H.-D. Jansen (1985: S. 129) schreibt, ist es nicht  bekannt, wann diese erbaut worden ist. „Möglicherweise aber hängt ihr Entstehen mit der Verfügung Napoleons (1798) zusammen, dass alle Kreuze, die öffentlich oder an Wegen aufgestellt waren, zu verschwinden hätten. Wie andererorts (siehe Kehrbusch 1806) baute man damals einfach eine Kapelle, um dem Befehl zu genügen.“.

Wie H.-D. Jansen nach Zeitzeugenbefragung berichtet, wurde in der Kapelle „auch das so genannte „Totenbrett“ mit Totenkopf und den Buchstaben R.I.P. aufbewahrt. Dieses Brett stellte man in früherer Zeit an die Straßentür, wenn jemand gestorben war und sich die aufgebahrte Leiche noch im Hause befand.
  
Das nebenstehende Bild zeigt die Kapelle im Jahre 1951.
Foto:   Fam. Küpper
siehe auch B.Willms: ...
St. Rochus-Kapelle in Rath
Lage: Rheinweg   / Am Friedhof
Baujahr:   19. Jh.
Denkmalliste   Wegberg Nr. 75
Tag der Eintragung: 1. März 1985.
>>> foto
Denkmalbeschreibung:
Kern erste Hälfte des 19. Jahrhunderts; verputzt; im Inneren neuer Altaraufbau, zum Teil in älteren Stücken und Figuren.
Anm.: Die auf dem Giebel vermerkte Zahl 1717 wird allerdings in vielen Schriften als das richtige Baujahr (sic) angegeben.
Die kleine Kapelle befindet sich am Eingang des neuen Rather Friedhofs. Es ist ein schlichter, rechteckiger (300 cm x 330 cm) Bau mit einem schiefer gedeckten Satteldach. Das verputzte Mauerwerk aus Feldbrandziegeln ist an den Außenseiten durch einfache Strebepfeiler verstärkt. Über der doppelflügeligen Eingangstür befindet sich ein rundes Fensterchen.
Im Innern steht ein Altar mit einem alten Altaraufsatz für die Monstranz, rechts daneben eine Statue des Hl. Rochus, dem Schutzpatron der Rather Pfarre und links die Statue der Mutter Maria mit einem Buch in der Hand. An dem Altarunterbau sind zwei gestickte Bilder angebracht. Das linke trägt die Inschrift: „Heiliger Johannes, bitte für uns“. Rechts ist zu lesen: „Schmerzhafte Mutter, bitte für uns!“.
Bereits 1566 muss an gleicher Stelle ein Kapellchen gestanden haben. Aus diesem Jahr wird von einem Rechtsstreit berichtet, in dem es um ein baufälliges Heiligenhäuschen ging (siehe die Beschreibung in „Zur Geschichte der Pfarre Rath-Anhoven“, S. 8)
Bei der Zählung der Kirchen und Kapellen des Rurdepartements im Jahre 1808 wurde die Kapelle in Rath unglücklicherweise übersehen, mit der Folge, dass dadurch der Anspruch auf Staatszuschuss verloren ging. Im Jahre 1985 wurde die Kapelle gründlich renoviert.
Lesen Sie auch:
Friedhof in Rath - Das neue Ehrenmal
>>> foto
Das neue Ehrenmal mit den Namen der gefallenen und vermissten Pfarrangehörigen der beiden Weltkriege wurde am Totensonntag des Jahres 1986 eingeweiht. Die Gedenktafel wird eingerahmt durch zwei Findlinge aus dem Braunkohletagebau. Ein Stein trägt die Worte: Die Toten der Kriege mahnen zum Frieden.
Friedhofskreuz in Rath
Lage Rochusstraße (alter Friedhof)
Baujahr: 1851
Höhe: ca. 450 cm
Denkmalliste Wegberg Nr. 80
Tag der Eintragung: 1. März 1985.
>>> foto
Denkmalbeschreibung:
Errichtet 1851; hohes Blausteinkreuz mit Sockel und eisernem Korpus; im Sockel eine Inschrift mit Datierung 1851.

Das schlichte Steinkreuz steht inmitten der Parkanlage des alten Rather Friedhofs auf einer geringen Erhebung. Der alte Rather Friedhof wurde am 10.12.1828 eingeweiht. Bis zu diesem Zeitpunkt wurden die Toten aus Rath und aus Buchholz in Beeck beerdigt. Die Rather baten am 9.1.1826 um Einweihung eines örtlichen Friedhofes mit u.a. folgenden Begründungen:
„…dass die Leichen aus Buchholz eine ganze Stunde, jene von Rath und Anhoven ¾ Stunden weit durch schlechte Wege zum Kirchhofe der Pfarre transportiert werden mussten, dass bei ansteckenden Krankheiten durch solchen weiten Transport die Infektionen verbreitet werden müssen,“ und „… dass der weiten Entlegenheit des Kirchhofes wegen, und besonders bei übler Witterung die Begleitung der Leiche oft sehr schwach ist, und letztere mit so wenigerem Anstand zum Kirchhofe gebracht wird.“ (Evertz, S. 212)

Die Beerdigungen erfolgten in der damaligen Zeit mit einer einfachen Karre. Im Jahre 1814 weist Bürgermeister Inderfurth darauf hin, „dass in der Gemeinde Beeck der unschickliche Gebrauch herrsche, dass auf dem Karren, der die Toten zur Gruft bringt, sich mehrere von den Verwandten setzten und sogar Frauenspersonen ihren Platz auf dem Sarge nähmen, wodurch ansteckende Krankheiten unmittelbar weiter verbreitet würden.“ (Evertz, S.212)

Das Kreuz wurde vom Kirchenvorstand in Roermond in Auftrag gegeben und kostete 100 Taler. Am 9. Juni 1851 wurde es auf dem Friedhof errichtet.

Das Schriftfeld des massiven Sockelteils schließt nach oben hin mit einem Rundbogen ab. Die Inschrift lautet:
Ich bin die
Auferstehung
und das
Leben
Joh. XI.25
1851

In den Mittelteil ist eine Expositionsnische von ca. 50 cm Höhe eingearbeitet, die reliefartig einen Kelch mit der heiligen Hostie zeigt. Das bekrönende Kreuz trägt einen ca. 60 cm hohen Metallguss-Korpus.

Schule und Lehrerwohnungen in Rath
Das alte Schulgebäude in Rath-Anhoven wurde 1832/33 gebaut und schon im Oktober 1833 konnte der Unterricht in zwei Klassen stattfinden. Im Jahre 1876 stieg die Kinderzahl auf 205, so dass ein weiterer Klassenraum erforderlich wurde. 1912 kam ein vierter Klassenraum unter Verwendung der bisherigen Lehrerwohnung hinzu. Bis zum Abriss im Jahre 1958 blieb das Gebäude im Wesentlichen unverändert.
>>>> (Foto: Töpfer / Sammlung Schlagheck)

Der erste Lehrer in Rath war Johann Peter Schmitz (1833-1852). Als zweiter Lehrer kam 1847 Johann Benedikt Heinen hinzu. Er war als Lehrer in Rath 45 Jahre lang bis zum Jahre 1892 tätig und sah während seiner Dienstzeit weitere 8 Lehrer kommen und gehen.

Rath Lehrerwohnungen - umgenutzt >>>foto
Infolge der Umnutzung der Lehrer-wohnungen im alten Schulgebäude (1876 und 1912) erbaute die Gemeinde in unmittelbarer Nähe der Schule ein reprä-sentatives zweigeschossiges Doppelhaus in Klinkerstein für zwei Lehrkräfte. Damit sollte die gesellschaftliche Stellung und das Ansehen des Lehrers im Ort zum Ausdruck gebracht werden.
(zitiert nach: Wegberg … wie et ens woar!,
S. 90)

Rath Die „neue“ Schule>>> foto
Der schlechte Zustand des alten Schulgebäudes machte einen Neubau erforderlich. 1956 erfolgte die Grundsteinlegung, im Juni 1958 die Einweihung und Übergabe. Der erste Schultag war nach den Pfingstferien. Das neue Schulgebäude wurde auf zwei Ebenen gebaut und weist vom Eingangs-bereich über das Treppenhaus bis in die großen Klassenräume die typischen Baumerkmale der damaligen Zeit auf.
Mit der Benennung der Schule zur „Kastanien-schule GGS Rath-Anhoven“ sollte eine Brücke zur alten Schule in Rath geschlagen werden, an der mehrere Kastanienbäume standen.

Hofanlagen und Wohnhäuser in Rath
• Hofanlagen und Wohnhäuser in Rath
(Die Auswahl beschränkt sich auf die Objekte in der Denkmalliste Wegberg)

Rath Hofanlage, privat, Lage: Buchholzer Straße 10

Baujahr: 1877
Denkmalliste Wegberg Nr. 81
Tag der Eintragung: 1. März 1985

Denkmalbeschreibung:
Vierflügeliger Hof in Backstein mit Krüppel-walmdach; Wohnhaus zweigeschossig in fünf Achsen und einer Torachse; Türge-wände und Fensterbänke in Blaustein; im Türsturz Monogramme und Jahreszahl; die Wirtschaftsgebäude erneuert.

Rath Hofanlage, privat, Lage: Rather Straße 79

Baujahr: 1884
Denkmalliste Wegberg Nr. 82
Tag der Eintragung: 1. März 1985

Denkmalbeschreibung:
Errichtet 1884; vierflügeliger Backsteinhof; Wohnhaus zweigeschossig in vier Achsen; die Nebengebäude zum Teil erneuert; (seitlich in einer Nische 200 Jahre altes Missionskreuz)

Rath Wohnhaus, privat - Lage: Rather Straße 91

Baujahr: 18. Jh.

Denkmalliste Wegberg Nr. 83
Tag der Eintragung: 1. März 1985

Denkmalbeschreibung:
Errichtet im frühen18. Jahrhundert; zweigeschossiges Fachwerkhaus

Rath Wohnhaus, privat - Lage: Rather Straße 108

Baujahr: 19. Jh.

Denkmalliste Wegberg Nr. 84
Tag der Eintragung: 1. März 1985.

Denkmalbeschreibung:
Errichtet in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts, vierflügeliger Backsteinhof; zweigeschossiges Wohnhaus in sechs Achsen und einer Torachse; Türgewände und Fensterbänke in Blaustein; von den Nebengebäuden ist die rückwärtige Scheune zum Teil in Fachwerk ausgeführt.

Rath Wohnhaus, privat - Lage: Rather Straße 114,

Baujahr: 19. Jh.
Denkmalliste Wegberg Nr. 85
Tag der Eintragung: 1. März 1985.

Denkmalbeschreibung:
Errichtet Ende des 19. Jahr-hunderts; vierflügeliger Back-steinhof; Wohnhaus zweige-schossig in fünf Achsen und Torachse; Fassade reich gegliedert; rechts anschließend ein zweigeschossiger etwas niedriger Wirtschaftsteil; die übrigen Wirtschaftsgebäude zum großen Teil erneuert.

Rath Wohnhaus, privat - Lage: Venrather Straße 2

Baujahr: 1855
Denkmalliste Wegberg Nr. 86
Tag der Eintragung: 1. März 1985.

Denkmalbeschreibung:
Errichtet 1855, Wohnhaus eines Bauernhofes in Backstein mit Krüppelwalmdach; zweigeschossige in fünf Achsen; Türgewände und Fensterbänke in Blaustein; auf dem Türsturz Monogramm und Jahreszahl 1855, darüber Nische mit moderner Marienfigur.


Rath Wohnhaus, privat - Lage: Venrather Straße 4

Baujahr: 1855
Denkmalliste Wegberg Nr. 87
Tag der Eintragung: 1. März 1985.

Denkmalbeschreibung:
Backsteinwohnhaus zweigeschossig, vierachsig; Fensterläden, rundbogige Fensterstürze; Türgewände aus Zementstuck; Satteldach; Trauf-gesims mit Klötzchenfries.

Rath Wohnhaus, privat - Lage: Rather Straße 95

Baujahr: 1904
Denkmalliste Wegberg Nr. 161
Tag der Eintragung: 7. Dez. 1994

Denkmalbeschreibung:
Das Gebäude wurde 1902 (sic) von dem Lederfabrikanten Heinen aus Mönchen-gladbach (sic) im Stil einer kleinen Fabri-kantenvilla errichtet. Das zweigeschossige Backsteinhaus wurde in breiten Achsen und einachsigem Mittelrisalit mit einem Erker im Obergeschoß gegliedert. Im Erdgeschoß bildete man die rundbogigen Fenster als zweifach gekuppelte Öffnungen aus und legte auf der rechten Seite eine Toreinfahrt an. Die Fenster im Obergeschoß sind hoch-rechteckig mit stichbogigem Sturz. Alle Fenster verfügen über reizvoll ornamental geprägte Rolladenabdeckungen aus Zink. Die Fensterrahmen wurden stark durch-modelliert.

Das Haus zeigt sowohl im Äußeren wie auch im Inneren einen sehr reichen Stuckschmuck aus der Zeit des Jugendstils. Die Stuckelemente weisen zum großen Teil Jagdszenen auf. Die befahrbare Tordurchfahrt ist ebenfalls stuckiert und verfügt in der Hauseingangstür über eine Ätzglasscheibe ebenfalls in Jugendstilformen.

In den Räumen trifft man auf Stuckrosetten im Stil der Zeit und auf stuckierte Kehlen. Über den Türen befinden sich Supraporten. Der Stuck im Wohnzimmer ist als eine Art Fachwerk in Kassetten ausgebildet. Auf der Rückseite ist ein Erker angebaut mit drei bleiverglasten Farbfenstern. An der ganzen Ausführung macht sich der städtische Bauherr bemerkbar.

Anmerkungen des Verfassers: Das Haus wurde 1904 gebaut. Der Bauherr war Leo Heinen, Lederfabrikant aus Rath.


Denkmale in Isengraben, Flassenberg und Kehrbusch
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Hagel- und Gedenkkreuz in Isengraben
Lage: Ortseingang   Isengraben
Baujahr: 1786
  
Denkmalliste   Wegberg Nr. 53Tag der   Eintragung: 1. Februar 1985
Denkmalbeschreibung:
Errichtet   1788; Blaustein; am Kreuz die Wundmale Christis; im Sockel eine Nische, darunter Inschrift mit Datum.
  
Kreuzinschrift:
1788 den 6. Mertz haben die ehrsame eleut wilhelmus claßen sel und maria schröders dieses   cruetz für hiesige Station verehrt.
(sel seliger,   verstorben)

Das sog. Claßen-Kreuz am Ortseingang von Isengraben zeigt den typischen Aufbau eines Feldkreuzes aus dem 18. Jahrhundert: profilierter Sockel mit Inschrift, weit vorkragende Zwischenplatte, als Kelch und Weintraube ausgebildete Konsole, die tief in den Inschriftenteil hinunterragt, muschelförmig ausgearbeiteter Nischenbaldachin und bekrönendes Kreuz mit Darstellung der fünf Wunden Christ (Hände, Füße, Herz) und Dornenkrone in flachem Relief.
 
 
Die Inschrift nennt die Stifter des Kreuzes:
 
                                                               1788
 
DEN 6 MERTZ
 
HABEN DIE EHR
 
SAME ELEVT WILL
 
HELMVS CLASSEN
 
SEL VND MARIA SC
 
HRÖDERS DIESES+
 
CRVETS FÜR HIESIGE
 
STATION VEREHRT

St. Katharina-Kapelle in Isengraben
Lage: Ortsmitte Isengraben
Baujahr: 19.Jh.
 
 
Denkmalliste Wegberg Nr. 52
 
Tag der Eintragung: 1. Februar 1985
 
 
Denkmalbeschreibung:
 Erbaut um die Mitte des 19 Jahrhunderts; Backstein mit Dachreiter; Türgewände in Blaustein
Die Kapelle in Isengraben  ist der hl. Katharina geweiht. Das Gebäude hat einen rechteckigen Grundriss von 360 cm x 320 cm und ist aus Feldbrandziegeln errichtet. An der Seite sehen wir 2 Spitzbogenfenster auf. Auffällig ist das kleine Glockentürmchen mit funktionstüchtiger Glocke.
 
 
Im Inneren erhebt sich hinter dem Altartisch ein einfaches Holzkreuz (160 cm) mit kleeblatt-ähnlichen Balkenenden. Der Korpus ist ca. 60 cm hoch- In zwei Nischen zu beiden Seiten des Kreuzes befinden sich die Statuen der Hl. Maria und des Hl. Johannes. An der rechten Wandseite ist die Statue der Hl. Katharina, der Patronin der Kapelle, mit Radhälfte und Palme aufgestellt.
 
 
Über der Eingangstür hängt das alte Missionskreuz aus Holz (165 cm) aus dem 17. Jahr-hundert. Es hat nachweislich bis etwa 1900 an einer Hausfront gegenüber der Kapelle gestanden. Die alte Inschrift ist leider verloren gegangen.
 
 
Am 14.Juli 1857 schenkte Gottfried Thönneßen aus Isengraben 104 Fuß Land zur Ver-größerung des Kapellenplatzes. Dies lässt die Vermutung zu, dass es schon eine Kapelle gab. Der Stifter des zu der Kapelle gehörenden Landes von einem Morgen hatte zur Auflage gemacht, das der jeweilige Pächter die Pacht an den Vorbeter des Rosenkranzes zu zahlen hat. (Information von Cilly Claßen, Isengraben)
Die Kapelle war im Laufe der Zeit in einem solch schlechten Zustand, dass es nur noch die Möglichkeit gab, sie abzubrechen oder zu renovieren. Anfang der 70.Jahre haben dann einige Männer ihre Freizeit und Arbeitskraft zur Verfügung gestellt und haben diese Kapelle wieder in Ordnung gebracht. Die Kapelle erhielt nun ein neues Dach, neuen Fußboden mit Platten, die Wände wurden gestrichen. ferner wurde eine neue Bestuhlung angeschafft.
 
 
Erst im Jahre 1989 ging die Kapelle durch Umschreibung im Grundbuch in das Kirchenvermögen der Pfarre Rath-Anhoven über. Von Felix Gerads aus Buchholz wurde der Corpus und die drei weiteren Figuren restauriert. Im Jahre 1995 erhielt die Kapelle eine neue Außentür.

Missions- und Hagelkreuz in Flassenberg
Lage: Seitenwand des Hauses In Flassenberg 12
 
 
Baujahr: 1807/10
 
 
Höhe: ca. 310 cm
 
Material: Holz
 
 
Denkmalliste Wegberg Nr. 40
 
Tag der Eintragung: 1. Februar 1985
 
 
Denkmalbeschreibung:
 
Wegekreuz aus dem Jahre 1810, Holz mit Korpus; am Stamm eine Nische, die mit einem Eisen verdeckt ist und in dem Eisen die Namen Jesus
Das Missions- und Hagelkreuz ist durch ein Schieferdach geschützt. Der dargestellte Christus hat eine Höhe von ca. 85 cm. Das Haupt ist kaum zur Seite geneigt und der Oberkörper ist hager modelliert. Er ist damit dem Korpus in der Kapelle in Kehrbusch (aus dem Jahre 1806) ähnlich und stammt vermutlich vom gleichen Künstler.
 
Über dem Kreuzesfuß sehen wir eine 40 cm hohe Nische, die mit einem Metalltürchen verschlossen ist. Die Inschrift lautet: JESUS … MARIA … JOSEPH 1810
Die von Pflanzen zugewachsene Kreuzbasis trägt die Inschrift:
 
ANNO 1807
 
DEN …
 
CRVZI
 
MISSIONIS
 
S.FRANZISKUS
 
XAVERIUS
 
S.DONATIUS
 
DORF FLASSENBERG
 
 
H.-D. Jansen merkt hierzu an, dass es „auffallend ist, dass wie in Kehrbusch das Kreuz auch als Hagelkreuz verehrt wurde, wie der Hinweis auf den Hl. Donatus beweist, … den man als Wetterheiligen und Schutzpatron gegen Donner, Blitz und Hagel verehrte“. (1985: S. 131)
An gleicher Stelle stand früher eine Kapelle. Der kleine Fachwerkbau war dem Hl. Antonius von Padua geweiht. Wegen Baufälligkeit wurde sie 1957 abgebrochen.

Hofanlage, privat in Flassenberg
Lage: In Flassenberg 9
 
 
Baujahr: 1669
 
 
Denkmalliste Wegberg Nr. 41
 
Tag der Eintragung: 1. März 1985
 
 
Denkmalbeschreibung:
 
Vierflügelige Backsteinhofanlage 17. Jahrhundert, im 19. Jahrhundert Backsteinfassade straßenseitig vor-gesetzt, um die Jahrhundertwende verputzt mit Stuckzierat der Zeit, die Gewände in starken Stuckprofilen, unter dem spitzbogigen Sturz Verzierungen (Blumenornamente); Wohnhaus zweigeschossig, 3 : 3 achsig, korbbogige Toreinfahrt in gemalten Gewände, Datierung 1669

St. Antonuis-Kapelle in Kehrbusch
Lage: In Kehrbusch
 
 
Baujahr: 1806
 
 
Denkmalliste Wegberg Nr. 54
 
Tag der Eintragung: 1. Februar 1985
 
 
Denkmalbeschreibung:
 
Putzbau über rechteckigen Grundriß; Treppengiebel mit Pultdach,
 
in Keilstein Datierung 1806
 
im Inneren zwei Heiligenfiguren 18. Jahrhundert, eine vermutlich der Hl. Macarius, ein Korpus 18. Jahrhundert, Kreuz erneuert, Fenster in späterer Zeit verändert.
Die Kapelle ist dem Hl Antonius gewidmet. Es ist ein verputzter Ziegelsteinbau mit einem rechteckigen Grundriss (320 cm x 300 cm). Die Vorderfront hat einen stufenartigen Giebel. Das Dach fällt zur Hinterseite ab. Über der Eingangstür befindet sich ein kleines Glockenfenster mit Glocke. In die linke Seitenwand ist ein fast quadratisches Fenster eingesetzt. Nach Angaben von Kehrbuscher Bürgern reicht die Erbauung bis in das Jahr 1756 zurück.
 
 
Auf dem gemauerten Altarblock sind zwei Kerzenleuchter aus Holz sowie zwei wertvolle Holzfiguren aufgestellt. Beide Figuren sind etwa 65 cm hoch. Der linke Korpus wurde von H.-D. Jansen als der Hl. Mathias gedeutet, da er als typisches Attribut ein Beil hält. Nach Angaben aus der Kehrbuscher Dorfgemeinschaft handelt es sich um den Hl. Macarius. Möglicherweise ist sein typisches Attribut Stab fälschlicherweise durch das Beil ersetzt worden. Der rechte Korpus stellt den Hl. Antonius dar. Von seinen Attributen Lilie, Buch und Franziskanerkutte ist leider die Lilie ebenfalls verloren gegangen.
 
 
Über dem Altar erhebt sich das Kehrbuscher Missionskreuz mit dem alten Korpus (85 cm). In Formgebung und Bearbeitung ist er nahezu identisch mit dem des Flassenberger Missions-kreuzes: Die geflochtene Krone auf dem fast aufrecht gearbeiteten Kopf, die asketischen Züge im Gesicht des Gekreuzigten, die herausgehobenen Rippen und die Falten des Lendentuches. Beide Korpora sind in den Jahren 1806/1807 vom gleichen Meister geschaffen worden.
 
 
1953 wurde die Kapelle, die im Laufe der Zeit baufällig geworden war und einzustürzen drohte, von den 12 katholischen Familien in Kehrbusch in Eigenleistung neu aufgebaut.
 
 
Die Kehrbuscher Kapelle gehörte noch länger zur Pfarre Beeck als die Isengrabener. Sie wurde erst 1994 in das Kirchenvermögen der Pfarre Rath-Anhoven übernommen. Mit großem Engagement der Kehrbuscher wurde die Kapelle renoviert. Hierbei wurde das alte Holzkreuz durch ein neues ersetzt. Die alte Inschrift auf dem Sockel ging dabei allerdings verloren. Diese lautete lt. H.-D. Jansen: „anno 1806 den 21. Apr. cruzi s. missioni Franciskus Xaverius, S.Donatius“

Bildstock mit Madonnenstatue in Buchholz
Der größte Teil des Ortes Buchholz gehörte zum Einzugsgebiet der damaligen Bürgermeisterei Wickrath, der kleine Teil zur damaligen Gemeinde Beeck. Da der protestantische Reichsgraf in Wickrath den Buchholzern verbot, eine katholische Kirche zu errichten, fassten die Dorfbewohner den Plan, aus eigenen Mitteln eine kleine Kapelle auf dem Gebiet der Gemeinde Beeck, das zum Territorium Jülich gehörte, zu bauen. Das Grundstück stiftete die Witwe Bartholomäus Abels. Die Kapelle wurde 1776 fertig gestellt und dem Hl. Franziskus geweiht. (zitiert nach: Wegberg … wie et ens woar!, S. 93)
 
 
Die Rosenkranzkapelle wurde 1983 wegen Verfalls abgebrochen. An gleicher entstand ein Bildstock mit einer Madonnenstatue, den Rosenkranz betend. Im Sockel sind zwei Balken der alten Kapelle einglassen.

Kapelle und Friedhofskreuz in Buchholz
Die neue Kapelle ist dem hl. Laurentius geweiht. Die Kapelle ist 1922 neu gebaut  worden.
 
 
Der Kapellenbauverein Buchholz hatte bis zu diesem Zeitpunkt 18000 Mark gesammelt. Für den Bau der Kapelle hatte der Rentner Laurenz Dahmen aus Rath bzw. seine Erben Wtw. Lambert Brunen ein Grundstück von 1 Morgen geschenkt. Am 26.11.1922 fand die Einweihung statt. Seit dem Jahre 1927 hat Buchholz einen eigenen Friedhof. (Evertz, S. 253 f.)

Wegekreuz in Mehlbusch
Nachdem im Jahre 1851 in Rath ein neues Friedhofs-kreuz aufgestellt wurde, fasste der Kirchenvorstand den Beschluss: „Da die Ortschaft Mehlbusch die einzige in unserer Pfarre ist, welche kein Kreuz besitzt, soll sie ein anständiges Bethäuschen beschaffen, und soll sie dann das alte Friedhofskreuz in Ehren in demselben aufstellen …“ (zitiert nach Kath. Pfarre (1995, S.67).
 
 
Das Bethäuschen stand bis Anfang der 30 Jahre am Haus Roegels.
 
 1992 wurde nach Sammlungen und Spenden der Dorfbewohner in der Ortsmitte ein Holzkreuz (Schreiner Josef Hansen) aufgestellt und mit einem von Felix Gerhards geschnitzten Corpus versehen

Hofanlage, privat in Mehlbusch
Lage: In Mehlbusch 24
 
 
Baujahr: 18. Jh.
 
 
Denkmalliste Wegberg Nr. 64
 
Tag der Eintragung: 1. Februar 1985
 
 
Denkmalbeschreibung:
 
Dreiflügeliger Hof in Backstein und Fachwerk; Wohnhaus giebelständig in zwei Geschossen; Front mit Backstein verblendet, seitlich Fachwerk, das Erdgeschoß im 20. Jahrhundert in Backstein aufge-mauert, eine Scheune noch in Fachwerk; der zweite Wirtschafts-flügel erneuert.



Historischer Verein Wegberg e.V. - 18.02.2021 - Letzte Änderung: 04.01.2025

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