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Panorama-Aufnahme Wegberg mit Burg Wegberg, Forum, Wegberger Mühle, Rathaus und Pfarrkirche St. Peter & Paul, Foto: Heinen
Wegberger Ortsteile
Sehenswertes und Wissenswertes
in den Ortsteilen
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Kirchliche Gebäude und Einrichtungen im Ortsteil Rath-Anhoven
Katholische Pfarrkirche St. Rochus
Kurzbeschreibung
Lage: Ortsmitte, Rather Straße
Baujahr: 1830
Denkmalliste Wegberg Nr. 74
Tag der Eintragung: 1. Feb. 1985
Denkmalbeschreibung:
Spätklassizistische Hallenkirche mit Tonnengewölbe über dem Mittelschiff und über dem Chor aus dem Jahre 1830. Spätere Anbauten und ein Turm aus dem Jahre 1888 haben das Äußere in seinem Ursprung verändert.
Das Äußere ist in Backstein gemauert. Von älteren Ausstattungen sind u. a. Reliefs, der Kreuzweg sowie einige Figuren, u. a. eine gotische Barbara und eine Katharina, heute noch erhalten. Ornamentale Glasscheiben befinden sich in den Fenstern.
Wissenswertes zur Baugeschichte der Pfarrkirche
Die im Jahre 1717 erbaute, kleine St. Rochuskapelle stürzte 1747 ein. Sie wurde durch einen Neubau ersetzt. Durch die steigende Bevölkerungszahl wurde diese Kapelle im Laufe der Jahre für die Ortschaften Rath, Anhoven und Buchholz zu klein.(1) Man kam schließlich zu der Ansicht, das nur ein Neubau einer größeren Kirch Abhilfe schaffen konnte.
> Mehr über die Kapelle und deren Geschichte sowie über die Pfarrgeschichte erfahren Sie in "Das Rochus-Kapellchen in Rath-Anhoven".
Nachdem die Einigung mit der Mutterkirche in Beeck erzielt war, sagte der Erkelenzer Johann Josef Esser ein 3 Morgen, 111 Ruthen, 90 Fuß großes Grundstück für den Kirchenbau kostenlos zu. Man wandte sich an den Kreisbaumeister, um einen Kirchenbauplan anfertigen zu lassen. Durch die rege Bautätigkeit im Erkelenzer Raum war dieser jedoch nicht in der Lage, die Zeichnung kurzfristig zu entwerfen. Deshalb beauftragte man den Horster Baumeister Mathias Klein, der den Wünschen der Gemeindevertretung sehr entgegenkam. In dem beigefügten Erläuterungsbericht bemerkte er:
"... Beim Entwurf dieses Gebäudes ist nicht nur auf die billigen Wünsche, sondern sehr noch auf die Geringen Mittel der Gemeinde genommen. Es ist daher der architektonische Schmuck weggelassen."(*)
Am 29.01.1830 erteilte die Königliche Regierung in Aachen die staatliche Genehmigung (*), der am 09.03.1830 die kirchliche Bauerlaubnis folgte. (*)
Die Bauarbeiten, bei denen die Bewohner eifrig Hand- und Spanndienste leisteten, gingen zügig voran, und schon am 13.10.1830 war das Mauerwerk hochgezogen. Am 16.11. desselben Jahres schritt man zur Einweihung, die von Pfarrer Ploum aus Wegberg, Vikar Mühlen zu Rath und Kaplan Frieten aus Dalheim durchgeführt wurde.
Für den noch fehlenden Kirchturm wurde 1833 das Hoz beschafft und am 07.03.1834 waren die letzten Arbeiten beendet.(*)
(in Kürze mehr)
Quellenangaben:
Albert-Josef Pappert (1978) Die Kirchenbauten des 19. Jahrhunderts im Kreis Heinsberg. Dissertation.
(1) Pfarrchronik Rath-Anhoven
Der "Pestheilige" St. Rochus im Eingangsbereich der Rather Kirche
Die katholische Pfarrkirche ist dem Hl. Rochus geweiht. Der Heilige Rochus wird im Volksmund der „Pestheilge“ genannt. Der Legende nach wurde er um 1295 in Montpellier in Südfrankreich geboren. Nach dem frühen Tod seiner Eltern verschenkte er sein großes Vermögen und wurde Schüler des Heiligen Franz von Assisi dem III. Er pflegte auf seinen Pilgerfahrten Pestkranke bis er selbst erkrankte. Er zog sich in einen Wald zurück und vegetierte dort in einer armseligen Hütte. Zu seiner Rettung ließ Gott eine Quelle entspringen. Durch seinen Jagdhund wurde der Graf Gotthard zu dem Pestkranken geführt. Er nahm ihn zu sich auf sein Landgut auf, wo Rochus wieder gesund wurde. Im Jahre 1322 kehrte er nach Montpellier zurück.
Da er jedoch durch die Pest schwer entstellt war, erkannte man ihn nicht wieder, hielt ihn für einen Spion und warf ihn in den Kerker. Dort starb er fünf Jahre später. Nach seinem Tod entdeckte man auf seiner Brust ein rotes Kreuz und an der Wand seiner Zelle fand sich die Inschrift: „Alle, welche, von der Pest ergriffen, zu Rochus ihre Zuflucht nehmen, werden durch seine Fürbitten befreit“. 1485 wurden die Reliquien des Heiligen Rochus gestohlen und gelangten nach Venedig, wo man eine Kirche weihte.
Das Innere der Kirche hat viele Umgestaltungen erfahren, wie auf den folgenden Bildern zu sehen ist (ohne Quelle).
Der Heilige Rochus, Detail
Innenansicht der Kirche, bis 1920 (Repro)
Innenansicht der Kirche, 1920 bis 1950 (Repro)
Modernisierung 1951/52
Bei der Visitation im Jahre 1951 hatte der Bischof zum Ausdruck gebracht, dass die Kirche einen neuen Anstrich vertragen könne. Dem Maler Josef Kuchen aus Neuß wurde die künstlerische Leitung übertragen. An Stelle der Buntheit wurde der Kirchenraum mit einem hellen, einfachen Anstrich versehen. Auch die Altäre wurden umgestaltet und die Aufbauten abgesägt.
Die Kreuzigungsgruppe, die auf dem Altar stand, wurde an der Altarwand angebracht und beherrscht die Kirche. Die zwei Wandgemälde, die seitlich die zwei Nebenaltäre zierten, hatten folgenden Sinn: Die Schutzmantelmadonna auf der Frauenseite breitet ihren Mantel aus über die Pfarrkirche, die für das ganze Dorf steht. Auf der Männerseite stand der hl. Rochus, der Pfarrpatron.
Die Gesamtkosten der Moderisierung beliefen sich auf 6.000,- DM.
Die beiden Gemälde wurden im Zusammenhang mit der Renovierung 1975 übermalt.
(Kirchengeschichte der Pfarre St. Rochus Rath-Anhoven, 1830-1980, S. 37)
Innenansicht der Kirche 1952
Renovierungsarbeiten
Der jetzige Zustand der Kirche (April 2023) entstand nach umfangreichen Renovierungsarbeiten in der 80er Jahren. Zunächst wurden mit großem finanziellen Aufwand die vier Chorfenster renoviert und mit einer Schutzverglasung versehen. Vom Kirchenmaler Johann von Kannen wurden das „Lamm Gottes“, die „Dreifaltigkeit“ und die „Emmaus Jünger“ gestaltet. Die Kreuzigungsgruppe fand am linken Seitenaltar und die Pieta am rechten Seitenaltar zusammen mit dem Taufstein einen neuen Platz. Für den neuen Altar wurde ein Retabel aus dem Bistumsmagazin im Kloster Wenau übernommen. Dieser Altaraufsatz stammte ursprünglich aus der Marienkirche zu Monschau. Ferner wurde ein neues Lesepult aufgestellt, in welches der noch vorhandene Adler von der früheren Kanzel mit einbezogen wurde. Das Erdbeben im Jahre 1992 hinterließ, Gott sei Dank, nur leichte Schäden.
Innenansicht der Kirche April 2023
Innenansicht der Kirche April 2023
Innenansicht der Kirche April 2023
Innenansicht der Kirche April 2023
Innenansicht der Kirche April 2023
Innenansicht der Kirche April 2023
Innenansicht der Kirche April 2023
Kreuzigungsgruppe über dem linken Seitenaltar, April 2023
Lesepult mit Motiv "Adler und Schlange", April 2023
Pietà auf dem rechten Seitenaltar, April 2023
Die Kirchenfenster
Mit dem Ziel, die Glasmalerei vornehmlich des 20. Jahrhunderts zu sammeln, zu dokumentieren, zu präsentieren und wissenschaftlich aufzuarbeiten, wurde 1993 durch das Ehepaar Dipl.-Ing. Ernst und Dr. Annette Jansen-Winkeln ein Zentrum für die Dokumentation und Erforschung der Glasmalerei gegründet: die Forschungsstelle Glasmalerei des 20. Jh. e.V. mit Sitz in Mönchengladbach.
Fenster im Chor
Ornament aus Kreis, Vierpass, Rombus mit stilisierten Blättern
Antikglas / Blei / Schwarzlot / Schmelzfarben
In den Medaillons Bildnisse von
St. Robert und Maria
gestiftet von Robert Gehlen
Fenster im Chor
Ornament aus Kreis, Vierpass, Rombus mit stilisierten Blumen und Weinreben.
Antikglas / Blei / Schwarzlot / Schmelzfarben
In den Medaillons Bildnisse von
St. Hermann Joseph von Steinfeld
und St. Coelestin.
gestiftet von Hermann Josef Heinen
Fenster im Chor
Ornament aus Kreis, Vierpass, Rombus mit stilisierten Blumen und Weinreben.
Antikglas / Blei / Schwarzlot / Schmelzfarben
In den Medaillons Bildnisse von
St. Werner und Sybilla.
gestiftet von Werner Jansen
Fenster im Chor
Ornament aus Kreis, Vierpass, Rombus mit stilisierten Blättern.
Antikglas / Blei / Schwarzlot / Schmelzfarben
In den Medaillons Bildnisse von
St. Hermann und St. Franziska.
gestiftet von Hermann-Josef Kiggen
Die Orgel
Die erste Orgel in Rath stammte vom Orgelbauer Koulen aus Waldfeucht. Die Summe von 600 Talern wurde durch Spenden der Gläubigen aufgebracht. Zu Pfingsten 1840 wurde sie zum ersten Male gespielt. Evertz zitiert aus einer alten Chronik: „Aus den Augen der Pfarrgenossen rannen Tränen der Freude.“ Im Jahr 1957 versagt die Orgel ihren Dienst. Die Beschaffung einer neuen stellte die Rather vor große finanzielle Belastungen. Sie sollte 39100 DM kosten. Zu Weihnachten 1959 ertönte die neue Orgel zu ersten Mal.
Die Orgel aus dem Jahre
Die Glocken
Die erste Rather Kirchenglocke war die Marienglocke und stammte aus dem Jahr 1843. Die Übersetzung der Inschrift lautete: „Als Errichter und Stifter dieser Kirche ließen mich die Pfarrkinder aus Rath anfertigen 1843. Caulard, Vater und Sohn, Glockengießer zu Lüttich, Maria mein Name“. Evertz vermutet, dass „mit dieser Glocke … eine zweite gegossen und geweiht worden zu sein, welche aber nach einigen Jahren zersprang und umgegossen wurde.“ (S. 231). Dies belegt die Inschrift auf der großen Rochus-Glocke. Diese wurde im Jahr 1849 geweiht. Die Übersetzung der Inschrift lautet: „ Rochus ist mein Name. Die Pfarrkinder aus Rath als Errichter dieser Kirche ließen mich 1843 anfertigen und mich, die zersprungene, 1849 erneuern. Beide Glocken mussten im 1. Weltkrieg für Rüstungszwecke abgegeben werden. Im Jahre 1921 wurden zwei neue Glocken angeschafft. Die kleine Glocke trägt die Inschrift: „Ich rufe die Lebenden, beweine die Toten, breche die Blitze.“ Die große Glocke trägt die Inschrift: „Des Menschen Leben ist ein Kriegsdienst auf Erden.“ Diese Glocken mussten im 2. Weltkrieg abgegeben werden. Sie kamen bereits im Jahre 1949 unversehrt wieder nach Rath zurück.
Kunstwerke in der Kirche
Die beiden herausragenden Kunstwerke in der Kirche sind 2 Heiligenfiguren. Hierüber war in der Erkelenzer Volkszeitung am 18. November 1961 folgender Artikel zu lesen:
„Der bevorstehende Namenstag der „heiligen Mädchen“ Katharina und Barbara am 25. November bzw. 4. Dezember lenkt unsere Aufmerksamkeit auf die Pfarrkirche St. Rochus in Rath-Anhoven, denn diese klassizistische Kirche (1830) bewahrt in ihrer Turmhalle zwei künstlerisch bedeutende, spätgotische Eichenholzstatuen der beiden volkstümlichen Heiligen. Dabei überraschen weniger Qualität und Alter der Figuren als vielmehr ihre auffällige Stilähnlichkeit und Harmonie im Gesamtaufbau wie im Detail Eine derartige Ähnlichkeit gibt es kein zweites Mal im Erkelenzer Land.“ (zitiert nach Evertz, S. 196 ff.)
Die Heilige Barbara (4. Dez.),
mit den Attributen Turm und den 3 Fenstern als Symbol für die Dreifaltigkeit
mit den Attributen Turm und den 3 Fenstern als Symbol für die Dreifaltigkeit
Die Heilige Katharina von Alexandria (25. Nov.) mit den Attributen zerbrochenes Rad und Schwert
Die beiden Kunstwerke stammen ohne Zweifel aus einer Hand. Wie sie nach Rath gekommen sind ist unklar. Evertz vermutet, dass sie aus der Pfarrkirche Beeck stammen, die über einen reichen Bestand an Bildwerken verfügte. Ihre künstlerische Herkunft und der Zeitpunkt ihrer Entstehung lassen sich leichter umreißen. Evertz ordnet sie einer Gruppe maasländischer Bildschnitzer des 15./16. Jahrhunderts zu, deren Werke über die Rur hinweg bis in das Erkelenzer Land Verbreitung fanden. Evertz beschreibt sie wie folgt (S. 198):
„Beide Figuren sind vollplastisch geschnitzt, im Rücken jedoch nur etwas angelegt. Ihre Höhe beträgt rund einen Meter; bei einer mittleren Breite von 40 Zentimetern besitzen sie jedoch nur eine Stärke von etwa 20 bis 25 Zentimeter, sind also fast reliefartig flach. Der Bildschnitzer hat sie aber dennoch so plastisch gestaltet, dass der Betrachter den Eindruck voller Körperlichkeit gewinnt“
In den 80er Jahren gab man vier neue Holzskulpturen in Auftrag. Sie wurden von dem südtiroler Herrgottschnitzer Hans Nocker geschaffen: die Hl. Cäcilia, der Hl. Josef, der Hl. Rochus mit Hirtenstab und Hund und der Hl. Judas Thaddäus mit Papierrolle und Messbuch. Sie sind Stiftungen von Rather Bürgern und wurden zusammen mit den beiden alten Skulpturen im Hauptschiff aufgestellt.
Die Heilige Cäcilia als Schutzpatronin der Kirchenmusik mit Orgel als Attribut
Der Heilige Rochus mit Attributen Hirtenstab und Hund
Der Heilige Judas Thaddäus mit den Attrubuten Paperrolle und Messbuch
Der Heilige Josef mit Attributen Hobel und Winkel
Der Kreuzweg
Die Kreuzwegstationen wurden von den Geschwistern Wilhelm, Rosa und Helene Maaßen gestiftet. (Evertz, 1962, S. 232)
Sie waren zwischenzeitlich abgehängt und wurden dank des Einsatzes von Johannes Wyen sicher aufbewahrt.
Sehen Sie rechts: > Bildergalerie
mit den 14 Stationen des Kreuzwegs
Die Mettlacher Fliesentableaus
Bei den oben erwähnten Renovierungsarbeiten wurde auch der Chorraum und der Altar umgestaltet. Wie der Zeitzeuge Johannes Wyen später berichtete, wurde dabei der fest verklebte Teppichboden im Chor entfernt und entdeckte zur allgemeinen Überraschung einen Boden mit Keramikfliesen. Diese wurden zeitnah als Mettlacher Fliesen der Manufaktur "Villeroy & Boch" erkannt. Die Überraschung wurde um so größer, als man zwei großflächige Fliesen-Tableaus vorfand. Diese zeigten das Wappen des Papstes Leo XIII. und das Motiv „St. Georg im Kampf mit dem Drachen“. Über die Bedeutung dieser "Entdeckung" war man sich nicht im Klaren, sodass auch keine Mitteilung an zuständige "Denkmalbehörden" erfolgte. Jedenfalls liegen im LVR-Amt für Denkmalpflege im Rheinland heute (2023) keine Dokumentationen über die in Rath vorgefunden Bodenfliesen und deren Herkunft vor. Leider wurde auch die Fundsituation nicht dokumentiert.
Im Rahmen der Umbaumaßnahmen ist der gesamte Fliesenboden aufgenommen worden und durch einen örtlichen Fliesenleger neu verlegt worden. Wie Herr Wyen berichtete, hätten die Lage der Fliesentableaus dem Umbau des Alters "im Wege gestanden" und daher wären daher an die heutige Stelle verlegt worden.
Fliesentableau im Chorraum, Detailaufnahme
"Wappen von Papst Leo XIII."
Foto: Hermann-Josef Heinen, Okt. 2011
"Wappen von Papst Leo XIII."
Foto: Hermann-Josef Heinen, Okt. 2011
Fliesentableau im Chorraum, Detailaufnahme
"St. Georg im Kampf mit dem Drachen"
Foto: Hermann-Josef Heinen, Okt. 2011
"St. Georg im Kampf mit dem Drachen"
Foto: Hermann-Josef Heinen, Okt. 2011
Fliesentableau "Wappen von Papst Leo XIII.", Foto: Heinen, April 2023
Fliesentableau "Sankt Georg kämpft mit dem Drachen", Foto: Heinen, April 2023
Das Pfarrhaus in Rath
Lage: Josef-Loogen-Straße 1
Baujahr: 1830
Denkmalliste Wegberg Nr. 76Tag der Eintragung: 1. März 1985
Denkmalbeschreibung:
zweigeschossig in 3:2 Achsen, mit eingeschossigen Anbauten; Backstein; Türgewände und Fensterbänke in Blaustein; Walmdach; an der Seite zur Kirche hin eine Nische mit der Figur Johannes des Täufers (sic, siehe Anm. Detailbeschreibung)
In einer Nische auf der Seite befindet sich eine Figur von Jesus Christus als dem Guten Hirten. (vgl. fehlerhafte Beschreibung oben)
Rath
St.
Josefs-Haus - Schwesternheim
Das
Gebäude und das Grundstück waren eine Stiftung von Fräulein Franziska Langen
für die Einrichtung einer Klostergemeinschaft.
Im
Jahre 1916 begannen drei Franziskanerinnen aus Nonnenwerth ihre Arbeit. Sie
wurden 1921 von den grauen Schwestern der hl. Elisabeth aus Breslau abgelöst.
Nach
dem 2. Weltkrieg bezogen fünf Schwestern „Unserer Lieben Frau“ aus Mülhausen
das St. Josefs-Haus. Zu ihren Aufgaben zählten laut Vertrag vom Oktober 1945
die Unterhaltung eines Kindergartens, die Ausübung der ambulanten Krankenpflege
und die Unterhaltung einer Nähschule.
Rath
Gedenk-Kreuz
Lage: Josef-Loogen-Straße
Baujahr:
1847
Denkmalliste
Wegberg Nr. 77
Tag der
Eintragung: 1. März 1985
Denkmalbeschreibung:
Hinter der
Kirche ein Backsteinkreuz aus dem Jahre 1847, Gedenkkreuz für Frater Jacous
Jackels, Werkstein mit Metallkorpus.
Der
Sockelteil trägt die Inschrift:
„Zum
frommen Andenken
an Fr. Jac. Jackels
1847“
Das
Steinkreuz stand zuvor an der Seitenwand des Pfarrhauses. Heute ist es in die
neu gestaltete Außenanlage der Pfarrkirche eingefügt. Es erhebt sich über zwei
umlaufende Steinstufen mit einer Gesamthöhe von ca. 430 cm.
Der
Sockelteil ist mit einer profilierten Platte bedeckt. Über einer 70 cm hohen
Expositions-nische mit Blätterbaldachin ist im Halbrund des Kreuzfußes ein
Kelch mit den Leidens-werkzeugen angedeutet. Das schlichte Kreuz darüber trägt
einen gusseisernen Korpus von 80 cm Höhe. Der Korpus des Gekreuzigten wirkt
sehr kräftigt.
Es
handelt sich, wie die Inschrift zeigt, um ein Gedenkkreuz und nicht um ein
Missionskreuz, wie die beiden folgenden Kreuze.
Zur Bedeutung
der Missionskreuze ist folgendes zu erklären:
Im
18. und 19. Jahrhundert wurden zahlreiche Missionen gehalten, so auch in der
Pfarre Beeck, zu welcher auch Rath und umliegende Dörfer gehörten. Alfer und
Peters (S. 73) gehen davon aus, dass die Initiative vom Franziskanerkloster in
Erkelenz ausging. H.-D. Jansen (1985: S. 128) führt aus: „Zur Erinnerung an
diese Missionen stellten die Einwohner … oft ein Kreuz auf, welches das Jahr
und den Schutzheiligen der Mission vermerkte.“ Davon sind neben dem Kreuz in
Schönhausen (1746) die Kreuze in Anhoven (1746), Rath (1771), Buchholz (1776),
Kehrbusch (1806) und Flassenberg (1807) erhalten.
Und
H.-D. Jansen fährt fort: „Auf allen wird der Hl. Franciscus Xaverius als Patron
genannt. Der Heilige wurde 1506 in Pamplona geboren und 1537 als Anhänger des
Ignatius von Loyola zum Priester geweiht. Ab 1541 führte er viele erfolgreiche Missionen
in Indien, Japan und China durch, wo er 1552 verstarb.“ Der Hl. Franciscus
Xaverius ist der Patron aller katholischen Missionswerke.
Rath
Missionskreuz
mit Glocke
Lage: am
Haus Rather Straße 79
Baujahr: 1771
Höhe: ca. 400 cm
Material. Holz
Denkmalliste Wegberg Nr. 79
Tag der
Eintragung: 1. März 1985
Denkmalbeschreibung:
Holz mit
Korpus; an dem zugehörigen Hof eine Mauernische; darüber eine Überdachung aus
dem 19. Jahrhundert mit einer kleinen Glocke; Lt. Inschrift Missionskreuz
Das
Rather Missionskreuz ist in eine Rundbogennische der Seitenmauer des Hofes
Rather Straße 79 eingepasst und wird durch ein schiefer gedecktes Satteldach mit
Balken-verstrebungen geschützt. Das Kreuz ruht mit seinem mächtigen Rundsockel
auf einer kleinen Steinbasis.
Der
Christus-Korpus hängt mit weit nach oben abgewinkelten Armen an einem reichlich
profilierten Querbalken. Die Hände sind zur Faust modelliert; das Lendentuch ist
mehrfach gebunden. Der Kopf ist nach rechts geneigt und zeigt ein
schmerzverzerrtes Gesicht. Im Unterteil findet sich eine 25 cm hohe Nische.
Im
Jahre 1982 wurde das Missionskreuz abgenommen, renoviert und neu eingesegnet.
Dabei kam die alte Inschrift wieder zum Vorschein:
S. FRANCISCE
XAVERI
ORA PRO NOBIS
S
MISSIONIS
CRVX
MDCCLXXI
In
den Balkenverstrebungen sehen wir eine kleine Glocke. Diese weist in zwei
umlaufenden Ringen die Inschrift auf:
JOES
ENGELS ET GERTRUDIS CORSTEN ANNO 1771
Wie
H.-D. Jansen (1985: S. 130) nachweisen konnte, handelt es sich hierbei um das
Ehepaar Engels, das im Jahre der ersten Mission (1746) geheiratet hatte und
im Jahre 1771 genau 25 Jahre miteinander verheiratet war und aus diesem
Anlass eine Glocke stiftete.
Anhoven
Missionskreuz
Lage: Giebelwand
des Hauses Rather Straße 8
Baujahr:
1746
Höhe: ca.
360 cm
Material:
Holz
Denkmalliste
Wegberg Nr. 78
Tag der
Eintragung: 1. März 1985
Denkmalbeschreibung:
Errichtet
1746, Holz mit Korpus und überdacht; im Sockel Inschrift " Crux S.
Missiones 1746"
Das
Missionskreuz in Anhoven stammt aus dem Jahr 1746, d.h. aus dem Jahr der ersten
Mission in der Pfarre Beeck und ist somit das älteste in der Pfarre Rath. Das
Holzkreuz ist reichlich profiliert. Es steht auf einem Steinsockel und es wird
durch ein schiefer gedecktes Dach geschützt. Der Christuskorpus hat eine Höhe
von 130 cm. Der dornengekrönte Kopf ist tief zur Seite gesunken. In das
Holzkreuz ist eine vergitterte Nische eingelassen. Die Inschrift auf dem Kreuz
lautet:
FRNCISE
XAVERII
OP NOBIS
CRVX
S
MISIONIIS
1746
Das
heutige Erscheinungsbild erhielt das Kreuz im Jahre 1951. Der im Krieg
beschädigte Korpus wurde erneuert. Die beschädigten Kreuzbalken konnten
ausgebessert werden. Die Anlage wurde 1999 restauriert.
Bis
etwa 1950 wurde das Missionskreuz in Anhoven in einer kleinen Kapelle aus
Fachwerk aufbewahrt. Wie H.-D. Jansen (1985: S. 129) schreibt, ist es nicht
bekannt, wann diese erbaut worden ist. „Möglicherweise aber hängt ihr
Entstehen mit der Verfügung Napoleons (1798) zusammen, dass alle Kreuze, die
öffentlich oder an Wegen aufgestellt waren, zu verschwinden hätten. Wie
andererorts (Kehrbusch 1806) baute man damals einfach eine Kapelle, um dem
Befehl zu genügen.“.
Wie
H.-D. Jansen nach Zeitzeugenbefragung berichtet, wurde in der Kapelle „auch
das so genannte „Totenbrett“ mit Totenkopf und den Buchstaben R.I.P. aufbewahrt.
Dieses Brett stellte man in früherer Zeit an die Straßentür, wenn jemand gestorben
war und sich die aufgebahrte Leiche noch im Hause befand.
Das
nebenstehende Bild zeigt die Kapelle im Jahre 1951.
Foto:
Fam. Küpper
Rath
St. Rochus- Kapelle
Lage: Rheinweg / Am Friedhof
Baujahr: 19. Jh.
Denkmalliste Wegberg Nr. 75
Tag der Eintragung: 1. März 1985.
Denkmalbeschreibung:
Kern erste Hälfte des 19. Jahrhunderts; verputzt; im Inneren neuer Altaraufbau, zum Teil in älteren Stücken und Figuren.
Anm.: Die auf dem Giebel vermerkte Zahl 1717 wird allerdings in vielen Schriften als das richtige Baujahr angegeben.
Die kleine Kapelle befindet sich am Eingang des neuen Rather Friedhofs. Es ist ein schlichter, rechteckiger (300 cm x 330 cm) Bau mit einem schiefer gedeckten Satteldach. Das verputzte Mauerwerk aus Feldbrandziegeln ist an den Außenseiten durch einfache Strebepfeiler verstärkt. Über der doppelflügeligen Eingangstür befindet sich ein rundes Fensterchen.
Im Innern steht ein Altar mit einem alten Altaraufsatz für die Monstranz, rechts daneben eine Statue des Hl. Rochus, dem Schutzpatron der Rather Pfarre und links die Statue der Mutter Maria mit einem Buch in der Hand. An dem Altarunterbau sind zwei gestickte Bilder angebracht. Das linke trägt die Inschrift: „Heiliger Johannes, bitte für uns“. Rechts ist zu lesen: „Schmerzhafte Mutter, bitte für uns!“.
Bereits 1566 muss an gleicher Stelle ein Kapellchen gestanden haben. Aus diesem Jahr wird von einem Rechtsstreit berichtet, in dem es um ein baufälliges Heiligenhäuschen ging (siehe die Beschreibung in „Zur Geschichte der Pfarre Rath-Anhoven“, S. 8)
Bei der Zählung der Kirchen und Kapellen des Rurdepartements im Jahre 1808 wurde die Kapelle in Rath unglücklicherweise übersehen, mit der Folge, dass dadurch der Anspruch auf Staatszuschuss verloren ging. Im Jahre 1985 wurde die Kapelle gründlich renoviert.
Rath
Friedhof - Das neue Ehrenmal
Das neue Ehrenmal mit den Namen der gefallenen und vermissten Pfarrange-hörigen der beiden Weltkriege wurde am Totensonntag des Jahres 1986 einge-weiht. Die Gedenktafel wird eingerahmt durch zwei Findlinge aus dem Braun-kohletagebau. Ein Stein trägt die Worte: Die Toten der Kriege mahnen zum Frieden.
Rath Friedhofskreuz
Lage: Rochusstraße, (alter Friedhof)
Baujahr: 1851
Höhe: ca. 450 cm
Denkmalliste Wegberg Nr. 80
Tag der Eintragung: 1. März 1985.
Denkmalbeschreibung:
Errichtet 1851; hohes Blausteinkreuz mit Sockel und eisernem Korpus; im Sockel eine Inschrift mit Datierung 1851.
Das schlichte Steinkreuz steht inmitten der Parkanlage des alten Rather Friedhofs auf einer geringen Erhebung. Der alte Rather Friedhof wurde am 10.12.1828 eingeweiht. Bis zu diesem Zeitpunkt wurden die Toten aus Rath und aus Buchholz in Beeck beerdigt. Die Rather baten am 9.1.1826 um Einweihung eines örtlichen Friedhofes mit u.a. folgenden Begründungen:
„…dass die Leichen aus Buchholz eine ganze Stunde, jene von Rath und Anhoven ¾ Stunden weit durch schlechte Wege zum Kirchhofe der Pfarre transportiert werden mussten, dass bei ansteckenden Krankheiten durch solchen weiten Transport die Infektionen verbreitet werden müssen,“ und „… dass der weiten Entlegenheit des Kirchhofes wegen, und besonders bei übler Witterung die Begleitung der Leiche oft sehr schwach ist, und letztere mit so wenigerem Anstand zum Kirchhofe gebracht wird.“ (Evertz, S. 212)
Die Beerdigungen erfolgten in der damaligen Zeit mit einer einfachen Karre. Im Jahre 1814 weist Bürgermeister Inderfurth darauf hin, „dass in der Gemeinde Beeck der unschickliche Gebrauch herrsche, dass auf dem Karren, der die Toten zur Gruft bringt, sich mehrere von den Verwandten setzten und sogar Frauenspersonen ihren Platz auf dem Sarge nähmen, wodurch ansteckende Krankheiten unmittelbar weiter verbreitet würden.“ (Evertz, S.212)
Das Kreuz wurde vom Kirchenvorstand in Roermond in Auftrag gegeben und kostete 100 Taler. Am 9. Juni 1851 wurde es auf dem Friedhof errichtet.
Das Schriftfeld des massiven Sockelteils schließt nach oben hin mit einem Rundbogen ab. Die Inschrift lautet:
Ich bin die
Auferstehung
und das
Leben
Joh. XI.25
1851
In den Mittelteil ist eine Expositionsnische von ca. 50 cm Höhe eingearbeitet, die reliefartig einen Kelch mit der heiligen Hostie zeigt. Das bekrönende Kreuz trägt einen ca. 60 cm hohen Metallguss-Korpus.
Rath Altes Schulgebäude – abgerissen
Das alte Schulgebäude in Rath-Anhoven wurde 1832/33 gebaut und schon im Oktober 1833 konnte der Unterricht in zwei Klassen stattfinden. Im Jahre 1876 stieg die Kinderzahl auf 205, so dass ein weiterer Klassenraum erforderlich wurde. 1912 kam ein vierter Klassenraum unter Verwendung der bisherigen Lehrerwohnung hinzu. Bis zum Abriss im Jahre 1958 blieb das Gebäude im Wesentlichen un-verändert.
(Foto: Töpfer /
Sammlung Schlagheck)
Der erste Lehrer in Rath war Johann Peter Schmitz (1833-1852). Als zweiter Lehrer kam 1847 Johann Benedikt Heinen hinzu. Er war als Lehrer in Rath 45 Jahre lang bis zum Jahre 1892 tätig und sah während seiner Dienstzeit weitere 8 Lehrer kommen und gehen.
Rath Lehrerwohnungen - umgenutzt
Infolge der Umnutzung der Lehrer-wohnungen im alten Schulgebäude (1876 und 1912) erbaute die Gemeinde in unmittelbarer Nähe der Schule ein reprä-sentatives zweigeschossiges Doppelhaus in Klinkerstein für zwei Lehrkräfte. Damit sollte die gesellschaftliche Stellung und das Ansehen des Lehrers im Ort zum Ausdruck gebracht werden.
(zitiert nach: Wegberg … wie et ens woar!,
S. 90)
Rath Die „neue“ Schule
Der schlechte Zustand des alten Schulgebäudes machte einen Neubau erforderlich. 1956 erfolgte die Grundsteinlegung, im Juni 1958 die Einweihung und Übergabe. Der erste Schultag war nach den Pfingstferien. Das neue Schulgebäude wurde auf zwei Ebenen gebaut und weist vom Eingangs-bereich über das Treppenhaus bis in die großen Klassenräume die typischen Baumerkmale der damaligen Zeit auf.
Mit der Benennung der Schule zur „Kastanien-schule GGS Rath-Anhoven“ sollte eine Brücke zur alten Schule in Rath geschlagen werden, an der mehrere Kastanienbäume standen.
• Hofanlagen und Wohnhäuser in Rath
(Die Auswahl beschränkt sich auf die Objekte in der Denkmalliste Wegberg)
Rath Hofanlage, privat
Lage: Buchholzer Straße 10
Baujahr: 1877
Denkmalliste Wegberg Nr. 81
Tag der Eintragung: 1. März 1985
Denkmalbeschreibung:
Vierflügeliger Hof in Backstein mit Krüppel-walmdach; Wohnhaus zweigeschossig in fünf Achsen und einer Torachse; Türge-wände und Fensterbänke in Blaustein; im Türsturz Monogramme und Jahreszahl; die Wirtschaftsgebäude erneuert.
Rath Hofanlage, privat
Lage: Rather Straße 79
Baujahr: 1884
Denkmalliste Wegberg Nr. 82
Tag der Eintragung: 1. März 1985
Denkmalbeschreibung:
Errichtet 1884; vierflügeliger Backsteinhof; Wohnhaus zweigeschossig in vier Achsen; die Nebengebäude zum Teil erneuert; (seitlich in einer Nische 200 Jahre altes Missionskreuz)
Rath Wohnhaus, privat
Lage: Rather Straße 91
Baujahr: 18. Jh.
Denkmalliste Wegberg Nr. 83
Tag der Eintragung: 1. März 1985
Denkmalbeschreibung:
Errichtet im frühen18. Jahrhundert; zweigeschossiges Fachwerkhaus
Rath Wohnhaus, privat
Lage: Rather Straße 108
Baujahr: 19. Jh.
Denkmalliste Wegberg Nr. 84
Tag der Eintragung: 1. März 1985.
Denkmalbeschreibung:
Errichtet in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts, vierflügeliger Backsteinhof; zweigeschossiges Wohnhaus in sechs Achsen und einer Torachse; Türgewände und Fensterbänke in Blaustein; von den Nebengebäuden ist die rückwärtige Scheune zum Teil in Fachwerk ausgeführt.
Rath Wohnhaus, privat
Lage: Rather Straße 114,
Baujahr: 19. Jh.
Denkmalliste Wegberg Nr. 85
Tag der Eintragung: 1. März 1985.
Denkmalbeschreibung:
Errichtet Ende des 19. Jahr-hunderts; vierflügeliger Back-steinhof; Wohnhaus zweige-schossig in fünf Achsen und Torachse; Fassade reich gegliedert; rechts anschließend ein zweigeschossiger etwas niedriger Wirtschaftsteil; die übrigen Wirtschaftsgebäude zum großen Teil erneuert.
Rath Wohnhaus, privat
Lage: Venrather Straße 2
Baujahr: 1855
Denkmalliste Wegberg Nr. 86
Tag der Eintragung: 1. März 1985.
Denkmalbeschreibung:
Errichtet 1855, Wohnhaus eines Bauernhofes in Backstein mit Krüppelwalmdach; zweigeschossige in fünf Achsen; Türgewände und Fensterbänke in Blaustein; auf dem Türsturz Monogramm und Jahreszahl 1855, darüber Nische mit moderner Marienfigur.
Rath Wohnhaus, privat
Lage: Venrather Straße 4
Baujahr: 1855
Denkmalliste Wegberg Nr. 87
Tag der Eintragung: 1. März 1985.
Denkmalbeschreibung:
Backsteinwohnhaus zweigeschossig, vierachsig; Fensterläden, rundbogige Fensterstürze; Türgewände aus Zementstuck; Satteldach; Trauf-gesims mit Klötzchenfries.
Rath Wohnhaus, privat
Lage: Rather Straße 95
Baujahr: 1904
Denkmalliste Wegberg Nr. 161
Tag der Eintragung: 7. Dez. 1994
Denkmalbeschreibung:
Das Gebäude wurde 1902 (sic) von dem Lederfabrikanten Heinen aus Mönchen-gladbach (sic) im Stil einer kleinen Fabri-kantenvilla errichtet. Das zweigeschossige Backsteinhaus wurde in breiten Achsen und einachsigem Mittelrisalit mit einem Erker im Obergeschoß gegliedert. Im Erdgeschoß bildete man die rundbogigen Fenster als zweifach gekuppelte Öffnungen aus und legte auf der rechten Seite eine Toreinfahrt an. Die Fenster im Obergeschoß sind hoch-rechteckig mit stichbogigem Sturz. Alle Fenster verfügen über reizvoll ornamental geprägte Rolladenabdeckungen aus Zink. Die Fensterrahmen wurden stark durch-modelliert.
Das Haus zeigt sowohl im Äußeren wie auch im Inneren einen sehr reichen Stuckschmuck aus der Zeit des Jugendstils. Die Stuckelemente weisen zum großen Teil Jagdszenen auf. Die befahrbare Tordurchfahrt ist ebenfalls stuckiert und verfügt in der Hauseingangstür über eine Ätzglasscheibe ebenfalls in Jugendstilformen.
In den Räumen trifft man auf Stuckrosetten im Stil der Zeit und auf stuckierte Kehlen. Über den Türen befinden sich Supraporten. Der Stuck im Wohnzimmer ist als eine Art Fachwerk in Kassetten ausgebildet. Auf der Rückseite ist ein Erker angebaut mit drei bleiverglasten Farbfenstern. An der ganzen Ausführung macht sich der städtische Bauherr bemerkbar.
Anmerkungen des Verfassers: Das Haus wurde 1904 gebaut. Der Bauherr war Leo Heinen, Lederfabrikant aus Rath.
Historischer Verein Wegberg e.V. - 18.02.2021 - Letzte Änderung: 18.02.2021