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Kartographie - Geobasis NRW
Historische Karten - Digital und auf Papier
Für geschichtliche und landeskundliche Forschung, aber auch im Bereich der Heimatkunde sind historische Karten von großem Interesse. Als Plot sind sie ein dekorativer Wandschmuck. Im Archiv von Geobasis NRW befinden sich Karten verschiedener Epochen.
Die Entwicklung von den Ursprüngen der Kartenherstellung sowie der damit verbundenen Kartennutzung bis zu den heutigen Geobasisdatenbeständen, welche ihre Anwendung zum Beispiel in Navigationssystemen finden, ist interessant. Das heutige Land Nordrhein-Westfalen gliederte sich bis in die Zeit der Napoleonischen Kriege in eine Vielzahl geistlicher und weltlicher Territorien. Eine geschlossene topographische Landesvermessung gab es daher nicht.
Erst im Jahr 1795 begann unter dem Einfluss der französischen Revolution eine erste systematische Landvermessung im Gebiet von Nordrhein-Westfalen. Die Namen Le Coq, Tranchot und von Müffling stehen für diese Zeit. Erste zusammenhängende Kartenwerke für Teilbereiche der Landesfläche NRW sind die Karte von Nordwestdeutschland 1:86.400 und die Kartenaufnahme der Rheinlande 1:25.000 durch Tranchot und später fortgesetzt durch Generalmajor von Müffling. Zusammen genommen entstand eine erste flächendeckende, kartographische Darstellung von NRW.
Nach der politischen Neugliederung Europas durch den Wiener Kongress (1814 bis 1815) entstand mit der Preußischen Kartenaufnahme 1:25.000 (Uraufnahme von 1836 bis 1850) das erste flächendeckend einheitliche Kartenwerk. Da die Kartenaufnahme allerdings dem Königlich Preußischen Generalstab unterstand und ausschließlich militärischen Zwecken diente, wurde Sie anfangs nur als Grundlage zur Ableitung von Kartenwerken kleinerer Maßstäbe benutzt. So entstand z. B. nach der Neugründung des Deutschen Kaiserreiches 1871 die Karte von Rheinland und Westfalen 1:80.000.
Von 1891 bis 1912 wurde das ganze Landesgebiet Preußens im Maßstab 1:25.000 neu aufgenommen. Hintergrund war die verstärkte Nachfrage nach Karten im Maßstab 1:25.000 für zivile Nutzungen im Zuge der Industrialisierung, vor allem von Seiten des Bergbaus. Die Aufnahme wurde nunmehr in der durch die Internationale Meterkonvention von 1875 vereinbarten Maßeinheit Meter durchgeführt. Blattschnitt, Projektion und Maßstab blieben aber gleich. Ein Höhenfestpunktfeld entstand, welches eine genaue Höhenaufnahme des preußischen Staatsgebietes ermöglichte. Als Bezugspunkt für eine einheitliche Höhenangabe in ganz Deutschland wurde eine als Normal Null bezeichnete Niveaufläche eingeführt. Höhenschraffen wurden jetzt erstmals durch Höhenlinien abgelöst. In der Neuaufnahme sind bereits moderne kartographische Gestaltungsgrundsätze zu erkennen, die bis heute den Inhalt und das Aussehen der amtlichen topographischen Landeskartenwerke prägen. Sie ist der „echte“ Vorläufer unserer heutigen Topographischen Karte 1:25.000 (DTK25).
Viele historische Kartenwerke können heute bereits einfach über das Internet in den Viewing-Portalen von Geobasis NRW betrachtet werden. Dies ist möglich unter anderem über den Online-Service TIM-online. Für unverbindliche Beratungen stehen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Geobasis NRW der Bezirksregierung Köln zur Verfügung.
Quelle:
https://www.bezreg-koeln.nrw.de/brk_internet/geobasis/sonstige/
historische_karten/index.html
Die Bezirksregierung Köln bietet mit ihrem Geodatenzentrum vielfältige Dienste für Genealogie- und Geschichts-Interessierte an.
– Das Liegenschaftskataster NRW aus einer Hand
Die Geobasisdaten des Liegenschaftskatasters sind für räumliche Planungen in Verwaltung, Privatwirtschaft und Wissenschaft unerlässliche Grundlage.
Geobasis NRW - Produkte und Dienstleistungen
Die Verordnung zur Umsetzung der Open Data Prinzipien für Geobasisdaten vom 8. August 2016 ist Anfang 2017 in Kraft getreten.
Artikel 1 regelt die Änderung der Vermessungs- und Wertermittlungsgebührenordnung (VermWertGebO NRW).
Artikel 2 führt insbesondere durch Änderung des § 11 der Verordnung zur Durchführung des Gesetzes über die Landesvermessung und das Liegenschaftskataster (DVOzVermKatG) NRW die „Datenlizenz Deutschland – Namensnennung – Version 2“ ein.
Auch die unter Open Data Prinzipien bereitgestellten Geobasisdaten unterliegen Nutzungsbedingungen. Mit Artikel 2 der „Verordnung zur Umsetzung der Open Data Prinzipien für Geobasisdaten“ wird die „Datenlizenz Deutschland - Namensnennung - Version 2.0“ festgelegt.
Beispiel für einen Quellenvermerk:
Land NRW (2019)
Datenlizenz Deutschland - Namensnennung - Version 2.0 (www.govdata.de/dl-de/by-2-0)
Geoprodukte - ein grundlegender Beitrag
Die Abteilung 7 der Bezirksregierung Köln ist zentraler Ansprechpartner für Geobasisdaten und hochwertige Geoprodukte für ganz NRW. Sie ist landesweit für die Landesvermessung - die Erhebung, Führung und Bereitstellung topographischer Geobasisdaten - zuständig. Geobasisdaten (Koordinaten, Höhen, Abgrenzungen, Größe und Nutzung von Grundstücken, topographische Informationen u.a.m.) werden benötigt für Planungen und Baumaßnahmen, Verkehr und Versorgung, Natur- und Umweltschutz, Bewertungen, Grundstücksverkehr und Beleihungen. Überwiegend werden digitale Informationen zur Integration in Datenbanken verlangt, zum Teil aber auch noch analoge Daten in Form von Karten, Plänen und Listen.
Karten, Daten, Luftbilder, Höhenmodelle und Dienste
Die Geobasisdaten sind Teil der Infrastruktur unseres Staates. Die Abteilung 7 bietet allen Interessierten hochwertiges aktuelles wie historisches Luftbild- und Kartenmaterial, digitale Höhen- und Landschaftsmodelle und vielseitige Geodatendienste an.
Mit ATKIS, dem Amtlichen Topographisch-Kartographischen Informationssystem, verfügt die deutsche Landesvermessung über einen hochgenauen, ständig aktuell gehaltenen Basisdatenbestand der Landschaft. Angereichert durch detaillierte Informationen stehen die Daten vielen Anwendern zur Verfügung. Auch Kartenwerke, geplottet auf Papier oder im Internet visualisiert, werden aus diesen Daten abgeleitet.
Übersicht der Produkte
Digitale Topographische Karte 1 : 10 000 (DTK10)
Die DTK10 NRW ist eine (digitale) topographische Karte im Maßstab 1 : 10 000 für Nordrhein-Westfalen. Sie wird automatisiert und weitgehend interaktionsfrei aus den Daten des Digitalen Landschaftsmodells NRW und weiteren amtlichen Quellen abgeleitet.
Digitale Topographische Karte 1 : 25 000 (DTK25)
Die DTK25 ist eine (digitale) topographische Karte im Maßstab 1 : 25 000. Sie wird weitgehend automatisiert aus den Daten des Digitalen Landschaftsmodells NRW und weiteren amtlichen Quellen abgeleitet.
Digitale Topographische Karte 1 : 50 000 (DTK50)
Die DTK50 ist eine (digitale) Karte im Maßstab 1 : 50 000. Sie beschreibt abstrakt die Topographie der Erdoberfläche. Sie wird weitgehend automatisiert aus den Daten des Digitalen Landschaftsmodells abgeleitet.
Digitale Topographische Karte 1 : 100 000 (DTK100)
Die DTK100 stellt großräumige topographische Zusammenhänge dar und wird weitgehend durch automatische Generalisierungsverfahren aus dem Basis-DLM abgeleitet.
Deutsche Grundkarte 1:5.000 (DGK5) – historisch
Die Deutsche Grundkarte 1:5.000 – historisch war bis 2016 das topographische Basiskartenwerk in Nordrhein-Westfalen und stellt die Schnittstelle zwischen der eigentumsorientierten Liegenschaftskarte und den topographischen Landeskartenwerken dar.
Historische Karten vor 1912
Die historischen topographischen Karten von Le Coq, Tranchot und von Müffling dienen der landeskundlichen und siedlungsgeographischen Forschung und wenden sich auch an historisch und heimatkundlich Interessierte.
1795 - 1813: Topographische Karte von Westphalen 1:86.400; Le Coq
Die „Topographische Karte von Westphalen“ in 20 Sektionen wurde ab 1795 unter der Leitung des preußischen Generalmajors von Le Coq hergestellt.
1801 - 1828: Kartenaufnahme der Rheinlande 1:25.000;
Tranchot / von Müffling
Die Kartenaufnahme der Rheinlande entstand ab dem Jahr 1794 unter der Leitung des französischen Oberst Tranchot und wurde nach 1817 unter Leitung des preußischen Offiziers von Müffling nach Osten ausgedehnt.
1816 - 1840: Französische Karte der Rheinlande 1:100.000; Tranchot
Die Französische Karte der Rheinlande in 15 Blättern basiert auf den Kartenaufnahmen der Rheinlande von Tranchot und stellt das Rheinland im Maßstab 1:100.000 dar.
1816 - 1847: Preußische Generalstabskarte 1:86.400
Die „Generalstabskarte 1:86.400“ wurde ab 1816 als militärische Operationskarte für ganz Preußen hergestellt.
1836 - 1850: Preußische Kartenaufnahme 1:25.000; Uraufnahme
Die preußische Uraufnahme war das erste flächendeckend einheitliche Kartenwerk im Maßstab 1:25.000 für das Staatsgebiet des Königreichs Preußen.
1837 - 1855: Karte von Rheinland und Westfalen 1:80.000
Die 72 Blätter der Karte von Rheinland und Westfalen im Maßstab 1:80.000 wurden in Verbindung mit den Wiederholungsaufnahmen der Rheinprovinz bis 1855 und den Blättern der Uraufnahme der Provinz Westfalen erstellt.
1868 - 1903: Karte des Deutschen Reiches 1:100.000
Die zwischen 1868 und 1903 hergestellte Karte des Deutschen Reiches 1:100.000 war das erste Kartenwerk kleineren Maßstabes, das flächendeckend für das gesamte Gebiet des im Jahr 1871 neu gegründeten Deutschen Kaiserreiches vorlag.
1891 - 1912: Preußische Kartenaufnahme 1:25.000; Neuaufnahme
Von 1891 bis 1912 wurde das ganze Landesgebiet Preußens im Maßstab 1:25.000 neu aufgenommen (Neuaufnahme). Hintergrund war die verstärkte Nachfrage nach Karten im Maßstab 1:25.000 vor allem von Seiten des Bergbaus.
Luftbildkarten / Luftbildpläne
Luftbildkarten sind um kartographische Elemente erweiterte Orthophotos. Einem Luftbildplan liegt ein nur nach einem vereinfachten Verfahren entzerrtes Luftbild zu Grunde.
Topographische Karten - ältere Auflagejahre
Die Kartenblätter der aktuellen Kartenwerke der Topographischen Karte 1:25.000, der Topographischen Karte 1:50.000 und der Topographischen Karte 1:100.000 können mit früheren Fortführungsständen bereitgestellt werden.
Geobasis NRW
Geodaten
TIM-online
Quellenangabe: https://www.bezreg-koeln.nrw.de/brk_internet/geobasis/index.html
Historischer Verein Wegberg e.V. - 19.11.2019 - Letzte Änderung: 21.06.2020