> Arbeitsgebiete > Archäologie > Archäologische Funde im Raum Wegberg > Goldmünze 2018
Lesen Sie auch:
Anmerkungen vom 07.08.2021
Erläuterungen vom 05.03.2019
> "Ein merowingerischer Triens aus dem
Aufsatz von Paul Wagner in AiR 1997
Ausstellung der KSK Köln
Fund einer Goldmünze des 7. Jahrhunderts in Wegberg
Erläuterungen zu dem im LVR-LandesMuseum Bonn ausgestellten Tremissis
Im Jahre 2018 wurde auf dem Wegberger Stadtgebiet eine Goldmünze gefunden. Dieser Fund wurde dem LVR-Amt für Bodendenkmalpflege gemeldet. Es zeigte sich, dass es sich um einen sogenannten Tremissis aus der Merowingerzeit
(7. Jahrhundert n. Chr.) handelt.
Mittwoch, 06.02.2019 – Wegberg aktuell / LVR-LandesMuseum Bonn
Erläuterungen zu dem im LVR-LandesMuseum Bonn ausgestellten Tremissis
AV, merowingerischer Triens, Monetarprägung.Münzstätte Maastricht; Monetar MADELINUS, Datierung Anfang zweites Viertel des 7. Jahrhundert.Schrötling mit kleinem Durchmesser und größerer Dicke nach dem Vorbild byzantinischer Prägungen. Gewicht 1,3 g, Godgehalt 55%.Vorderseite: + TRIECTO FIT, Büste mit Perldiadem nach rechts.Rückseite: MADELINVS N um zentrales Fußkreuz über Kugeln oder Perlen. Vgl. (Faksimile) Belfort Nr. 4456. Ein stempelgleiches Stück liegt im belgischen Münzkabinet in Brüssel.
Der Münzwert läßt sich erahnen, wenn man die wenigen Wertangabenaus der zeitgenössischen Literatur vergleicht. Abgesehen von den Wehrgeldangaben der späteren Lex Salica sind es meist herausgehobene Luxusgüter, für die überhaupt ein Wert in Geld angegeben wird, beispielsweise ein Schwert oder ein Pferd.
Die wenigen Münzen, die vom 5. bis zum 7. Jh. von den Germanen selbst hergestellt wurden, bestanden aus Gold. Für den Kleinhandel waren sie zu wertvoll, man konnte sie für Bußen, Tribute oder größere Zahlungen verwenden. Wenig ist über diese sehr seltenen Münzen bekannt. Sie zeigen kein eigenständiges Münzbild, sondern imitieren im Stil und meist in der Umschrift byzantinische Goldmünzen. Stilistische Merkmale, Fehler in der Schrift oder besondere Beizeichen weisen auf ihre Herkunft hin.
Durch Eroberungen Chlodwigs (481 - 511) und der Einverleibung Burgunds 532 bis 534 wurde das Frankenreich zu einem mächtigen Staat in Europa, aber die Macht der Merowingerkönige ließ schon bald nach. Dies spiegelt sich in der Münzprägung wider: Im 7. Jh. gab es mehr als 800 Prägestätten, allerdings nur wenige davon in Deutschland; der Rhein bildete die Grenze. Die fast ausschließlich im Gewicht eines byzantinischen Tremissis (1/3 Solidus) geprägten Goldmünzen nennen gewöhnlich auch keinen Herrscher, sondern nur den Namen des Münzmeisters und den Prägeort.
RGZM - Römisch-Germanisches ZentralmuseumDas Münzkabinett ist die umfangreichste Sammlung ihrer Art in Deutschland. Ihr Standort ist das Bode-Museum im Berliner Ortsteil Mitte.
Die Münzen sind in einer Online-Datenbank einzusehen.Die Sammlung "Mittelalter - Frühmittelalter (476 bis 900) umfasst immerhin noch 1228 Objekte. > Link zu: Münzen des FrühmittelaltersDer Aufruf der Seite etwas dauert. Man kann auch jede einzelne Münze mit einer ausführlichen Beschreibung aufrufen.
Mit über 400 Münzen der Westgoten, Ostgoten, Burgunder und Franken besitzt der RGZM eine der bedeutendsten Sammlungen frühmittelalterlichen Münzen Deutschlands. > Link zu: Münzen des Frühmittelalters in der Sammlung des RGZM
Kunsthistorisches Museum Wien (KHM)
Im KHM Wien ist derzeit eine merowingerzeitliche Münze des Münzmeisters Madelinus zu sehen (Raum II Vitrine 13)> Link zu: Merowinger: Madelinus
Rijksmuseum von Oudheden / Nationales Museum der Altertümer, Leiden, NL
In der Abteilung "Topstukken" ist ein Tremissis des Münzmeisters Madelinus zu sehen: > gouden-munt-van-Madelinus
Lokalkompass Essen-Nord, 30. Juli 2014Details: 1,24g, goud, Periode: vmec 630-700 n.Chr., Vindplaats: Nederland, Utrecht, Wijk bij Duurstede,Verwerving: overdracht 1992 januari, Inventarisnummer: WD 7546
Ruhr Museum erwirbt seltene, in Borbeck gefundene GoldmünzeBei der Vorbereitung zur Sonderausstellung „Werdendes Ruhrgebiet. Spätantike und Frühmittelalter an Rhein und Ruhr“, die ab März 2015 im Ruhr Museum gezeigt und mit rund 500 Exponaten aus dem 3. bis 11. Jahrhundert Licht in die „Dark Ages“ im Ruhrgebiet bringen wird, stieß man auf eine seltene Goldmünze.
> mehr...
Frühmittelalterliche Glanzstücke des Wien Museums. Zwei merowingische Tremissis aus der Sammlung Spöttl.In: Mitteilungen der Österreichischen Numismatischen Gesellschaft, MÖNG 59/1, 2019, 17-25
Déscription générale des monnaies mérowingiennes, Paris 1892-95.
Ein fränkischen Tremissis von der Wüstung Herlethe bei Petershagen-Windheim
In: Archäologie in Westfalen-Lippe 2014, 79-81Pol, A. (2010)
Madelinus and the disappearing of gold.
In: Willemsen, A. & Kik, H. (reds.), Dorestad in an international framework. New research on centres of trade and coinage in Carolingian times, Turnhout 2010, 91-94.
Van der Tuuk, Luik en Anton Cruysheer
Madelinus in Maartensdijk
Ein merowingischer Triens aus dem fränkischen Gräberfeld in Vochem.
In: Archäologie im Rheinland 1997, 99-101.Anm.: Dez. 1997 fränkisches Gräberfeld mit 110 Gräbern bei Brühl-Vochem, Fund eines merowingischen Triens (=Tremissis) aus Maasticht (TRECTO FIT) geschlagen durch MADELINVS, 1,3 g, Goldgehalt 55%, ein stempelgleiches Stück liegt imMünzkabinett in Brüssel.
Waage und Geld in der Merowingerzeit
(Sitzungsberichte der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Jahrgang 1954, Heft 1)
Münzkabinett Berlin: Im Könglichen Museum bis zur Gründung des Münzkabinetts als eigenständiges Museum, 1830-1868In: B. Weisser (Hrsg.), Münzkabinett, Menschen Münzen Medaillen. Das Kabinett 17, Regensrauf 2010, 29-57
Zedelius, Volker (1987)
In: Archäologie in Rheinland 1987, 103
Die wichtigsten archäologischen Funde im Raume Wegberg sind Funde der Steinzeit, wie Faustkeile, Steinbeile und andere Steinartefakte. Aus der Bronzezeit wurde in Rickelrath ein Tüllenbeil (Alter um 1200 vor Christus) gefunden. Die Römer hinterließen in unserer Gegend vielfältige Spuren. Im Stadtgebiet Wegberg lagen ca. 50 römische Bauernhöfe, hinter Rickelrath sind noch die Reste einer römischen Straße zu erkennen. Nicht weit davon entfernt gab es römische Brennöfen für Ziegel und Töpferware.
Historischer Verein Wegberg e.V. - 05.03.2019 - Letzte Änderung: 26.02.2022