Die Manuskripte und Kartensammlung von Claudius Ptolemäus (um 100 – nach 160 n. Chr.) bildeten die Grundlage der Geographia, einem Vorläufer des Atlanten, der bereits 1475 in gedruckter Form erschien. Die ptolemäischen Karten wurden anhand ihrer klassischen Vorbilder nachgezeichnet und enthielten aber keine neuen Inhalte. Aufgrund von Entdeckungsreisen zu Ende des 15. Jahrhunderts nahm das Wissen über neu entdeckte Gebiete zu. Diese neuen Karten wurden von den Verlegern der Ptolemäus-Ausgaben nach und nach hinzugefügt, die später auch als lose Exemplare verkauft wurden.
Kartenproduktion in der Niederlanden (16. bis 17. Jahrhundert)
Durch die Entwicklung von Antwerpen Mitte des 16. Jahrhunderts zum internationalen Handelsplatz entstand dort das entscheidende Zentrum für die Kartenproduktion und den Handel mit Karten. Nach der Sperrung der Scheldemündung im Jahre 1585 verlagerte sich die Kartenproduktion nach Amsterdam. Infolge der Forschungsreisen nach Ostindien breitete sich den niederländische Handel auf die ganze Welt aus. Es entstand ein großes Interesse an Karten und Atlanten für Gebiete außerhalb Europas. Führend waren zwei konkurriende kartografische Verlage: Jodocus Hondius und Willem Janszon Blaeu.