Historischer Verein Wegberg e.V.

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Panorama-Aufnahme Wegberg mit Burg Wegberg, Forum, Wegberger Mühle, Rathaus und Pfarrkirche St. Peter & Paul, Foto: Heinen



Erstverlegung von Stolpersteinen in Wegberg

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Das Grauen begann nicht erst in Auschwitz,
Izbica oder in anderen Lagern ...
... es begann in unseren Nachbarschaften,
in unserem Haus, vor unserer Tür!
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Zehn Stolpersteine erinnern an die Gräueltaten der Nationalsozialisten
    

An  drei Orten in der Innenstadt erinnern seit heute Stolpersteine an die  Ermordung von zehn Bürgerinnen und Bürger durch die Nationalsozialisten  im zweiten Weitkrieg. Der Künstler Gunter Demnig, Erfinder des  NS-Gedenkprojektes Stolpersteine, hat hierzu zehn Messingsteine im  Rahmen einer Gedenkveranstaltung vor den Häusern Venloer Straße 6,  Fußbachstraße 19 und Lindenstraße 52 im Bürgersteig verlegt.

Der Rat der Stadt Wegberg hatte im Mai 2021 beschlossen, dass die Stadt Wegberg sich an dem Projekt zur Verlegung von Stolpersteinen beteiligt. Der Beschluss geht auf einen gemeinsamen Antrag aller Fraktionen im Rat der Stadt Wegberg zurück. Eine Projektgruppe unter Leitung des Stadtarchivars Thomas Düren hatte die Vorbereitung der Veranstaltung übernommen.

Unter Beteiligung von Familienmitgliedern der Opfer, Vertretern der  Kirche, Mitgliedern aus Rat und Politik und zahlreichen Bürgerinnen und  Bürgern wurde die tragische Geschichte der Opfer noch einmal in  Erinnerung gerufen. Einen besonderen Rahmen bekam die Veranstaltung  durch die musikalische Begleitung einer Musikgruppe, der ein  Familienmitglied der ermordeten Familie Salm angehörte sowie kurze  Wortbeiträge von Schülerinnen und Schülern der weiterführenden Schulen.

„Der 27. Januar ist der Tag des Gedenkens an die Opfer des  Nationalsozialismus und gleichzeitig der internationale Tag des  Gedenkens an die Opfer des Holocaust. Mit der Verlegung der  Stolpersteine sollen die vorbeigehenden Menschen auf das tragische  Schicksal der Ermordeten gestoßen werden. Wichtig ist, dass gerade junge  Menschen die Geschichte in Erinnerung behalten, um daraus Lehren für  die Zukunft zu ziehen“, betont Bürgermeister Michael Stock in seinen  einführenden Worten.

In Wegberg haben zur Zeit des Nationalsozialismus zwei jüdische Familien mit insgesamt neun Familienmitgliedern gewohnt. Die Häuser Venloer Straße 6 und Fußbachstraße 19 in Wegberg waren im Besitz jüdischer Kaufmannsfamilien. Die Familie Moses und Berta Salm bewohnte das Haus Venloer Straße 6. Das Haus Fußbachstraße 19 gehörte der Familie von Jakob und Irma Salm. Moses und Jakob Salm waren Brüder und betrieben, wie schon ihr Vater, Viehhandel in Wegberg.

An der Stelle des heutigen Hauses Lindenstraße 52 stand früher das Wohnhaus der Familie von Matthias Eickels. Er ist aufgrund seines Beharrens auf dem katholischen Glauben und seiner offenen Ablehnung gegenüber dem Nationalsozialismus verfolgt worden.

Nahezu alle Familienmitglieder der beiden jüdischen Familien sind in den Konzentrationslagern ermordet worden. Nur der älteste Sohn, Alex, der Familie von Moses und Berta Salm überlebte den Holocaust. Matthias Eickels ist im Konzentrationslager Dachau ermordet worden.

An drei Stellen wurden in Wegberg am 27. Januar insgesamt 10 Stolpersteine verlegt.
Biographie der Opfer

Berta Salm
Alex Salm
Ilse Salm
Lotte Salm
Kurt Salm

Jakob Salm
Irma Salm, geb. Hirsch
Albert Salm

Matthias Eickels
Moses Salm
11.10.1889
in Golkrath
"Schutzhaft" 1938
Sachshausen
deportiert 1942
Transit-Ghetto Izbica
ermorde
t
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Berta Salm, geb. Meyer
Historischer Verein Wegberg e.V. - 2022 - Letzte Änderung: 02.02.2023
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