Historischer Verein Wegberg e.V.

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Panorama-Aufnahme Wegberg mit Burg Wegberg, Forum, Wegberger Mühle, Rathaus und Pfarrkirche St. Peter & Paul, Foto: Heinen
News & Views 2023
Archæo - News & Views
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Aktuelles - Termine - Neuigkeiten
Dezember 2023
15.12.2023 - Stadt Neuss
Jost Auler, Ein bemerkenswerter Neufund.
Der Retuscheur vom jungmesolithischen Fundplatz Rosellen 7.
Novaesium 2023. Neusser Jahrbuch für Kunst, Kultur und Geschichte 2023, S. 23- 31.
Aussagekräftige Fundstücke aus der Epoche des Mesolithikums, also den ersten Jahrtausenden nach dem Ende der letzten Eiszeit, sind ausgesprochen selten. Von einem Lagerplatz von Wildbeutern dieses Zeitabschnittes aus dem Süden des heutigen Neusser Stadtgebietes wurde nun ein solcher Fund bekannt. Es handelt sich um einen Retuscheur, also ein Gerät zur Feinbearbeitung von Werkstücken aus Feuerstein. Dieses Fundstück ist Thema der folgenden Aufführungen.

Lage des Fundplatzes Rosellen 7 westlich von Rosellerheide/Neuenbaum (Kartierung nach Aufnahme von Tranchot & von Müffling
> weiterlesen: Jost Auler (2023) Ein bemerkenswerter Neufund (PDF)

12.12.2023 - MOLA - Museum of London Archaeology
Harpole Burial: One Year on!
(auszugsweise Übersetzung)
Ein Jahr nach der Entdeckung einer der vermutlich bedeutendsten frühmittelalterlichen Frauenbestattungen, die jemals in Großbritannien entdeckt wurden, werden die Untersuchungen zu diesem bemerkenswerten Fund fortgesetzt. Nach monatelanger mühevoller Arbeit im Labor haben unsere Spezialisten viele der empfindlichen Gegenstände gereinigt.  
Das Harpole-Grab – benannt nach dem nahe gelegenen Dorf Harpole in Northampton-shire – wurde erstmals im Jahr 2022 bei archäologischen Arbeiten entdeckt.
Die Halskette - vor und nach der Reinigung
Viele der 30 Anhänger und Perlen, aus denen die außergewöhnliche Halskette besteht, haben wir inzwischen gereinigt. Hierdurch wurde die ganze Pracht dieses Artefakts zum Vorschein gebracht: die komplizierten Goldarbeiten und die satten Farben der Halbedelsteine und des mehrfarbigen Glases wurden freigelegt.

Unsere Spezialisten können nun alle Teile der Halskette genauer untersuchen und versuchen, Fragen zur Herstellung zu beantworten. Eine zentrale Frage ist,
ob es sich bei den Anhängern um originale römische Münzen oder um speziell für die Halskette angefertigte Imitationen handelt.

> Quelle: Museum of London Archaeology
November 2023
30.11.2023 - Innlandet Fylkeskommune - (Provinz im südlichen Norwegen)
Svært sjelden gullmynt funnet i Innlandet
Sehr seltene Goldmünze im Landesinneren gefunden
(auszugsweise Übersetzung der Mitteilung der Gemeindeverwaltung)
Wir erhalten viele tolle Funde von Sondengängern, doch nun ist ein ganz besonderer Fund eingetroffen: Es handelt sich um einen sehr seltenen byzantinischen Histamenon nomisma.
Anm.d.V.: Histamenon nomisma war eine Bezeichnung für das Nomisma, die Entsprechung und Fortführung des Solidus, der römischen Goldmünze, im Byzantinischen Reich.  
Es handelt es sich um eine Goldmünze, die um 960 n. Chr. in Byzanz eingeführt wurde. Die Münze ist im norwegischen Kontext einzigartig.
Die Goldmünze wurde von einem Sondengänger in den Bergen in der Gemeinde Vestre Slidre gefunden. Es hat sich außergewöhnlich gut gehalten. Die Münze scheint seit ihrem Verlust vor vielleicht tausend Jahren weitgehend unverändert zu sein.
Die Münze wurde im Byzantinischen Reich geprägt, wahrscheinlich in der Hauptstadt Konstantinopel. Auf der Münze ist auf der einen Seite Christus mit der Bibel zu sehen, auf der anderen Seite sind vermutlich die Kaiser Basilius II. (links) und Konstantin VIII. (rechts) abgebildet. Die beiden waren Brüder und regierten gemeinsam.
Auf einer Seite der Münze ist Christus abgebildet.
Foto: Martine Kaspersen, Gemeinde Innlandet County
Auf der anderen Seite vermutlich die Kaiser Basileios II. und Konstantin VIII.
Foto: Martine Kaspersen, Gemeinde Innlandet County
Die Münze wurde spät in der Regierungszeit von Basilius II. und Konstantin VIII. geprägt, irgendwann zwischen 977 und 1025 n. Chr. Dies ist an der gepunkteten, dreifachen Umrandung der Münze zu erkennen.
Die Münze hat auch zwei Inschriften, eine in lateinischer Sprache mit der Aufschrift „Jesus Christus, König der Regierenden“ und eine in griechischer Sprache mit der Aufschrift „Basilikum und Konstantin, Kaiser der Römer“.
Darüber, wie die Münuze nach Innlandet gelangt ist, kann derzeit nur spekuliert werden. War es ein Teil von Harald Hardrådes Gehalt, den er mit nach Norwegen nahm, nachdem er 1034 in der Leibwache des byzantinischen Kaisers gearbeitet hatte? Er gehörte zur kaiserlichen Garde der Nordeuropäer, auch „Wächter“ genannt.
Die Sagen erzählen, dass Harald und seine Männer in jeder Hinsicht reich waren, als sie schließlich 1046 mit ihren mit Gold und anderen Wertsachen beladenen Schiffen nach Norwegen zurückkehrten.  
Der Münzfund erfolgte so spät im Herbst, dass wir noch keine Zeit hatten, den Fundort zu untersuchen. Dies wird 2024 geschehen. Über den Fundort können wir derzeit nicht mehr sagen. Das Kulturerbe im Landkreis Innlandet empfiehlt im Allgemeinen keine Detektorsuche in abgelegenen Gebieten. An dieser Stelle verweisen wir auf unsere Richtlinien zur Metalldetektion.
Oktober 2023
30.10.2023 - Rheinische Post - Xanten
„Sensationelle Entdeckung“
Archäologen finden römischen Palast auf Xantens Fürstenberg
Auf dem Fürstenberg in Xanten haben Archäologen eine „sensationelle Entdeckung“ gemacht: Im Boden fanden sie die Reste eines römischen Palastes. Sie haben auch eine Vermutung, wer ihn genutzt hat.
23.10.2023 - Rheinische Post - Xanten
Freilichtmuseum statt Gewerbegebiet
Wie der APX vor 50 Jahren in Xanten gegründet wurde
Der  APX wird jedes Jahr von Hunderttausenden Menschen besucht. In den  1960er Jahren hatte Xanten aber noch andere Pläne für das Gelände: Dort  sollte Gewerbe angesiedelt werden. Wie es dann doch anders kam.
Am Sonntag, den 1. Oktober 2023, veranstalten das  LVR-Amt für Bodendenkmalpflege im Rheinland, die Nordeifel Tourismus GmbH und die Kommunen im Kreis Euskirchen die 16. Archäologietour Nordeifel.
Zwischen 10 und 18 Uhr können sechs Stationen besucht werden, an denen Bodendenkmäler von Fachleuten aus Archäologie, Paläontologie und Geschichte vorgestellt werden. Die Stationen können individuell oder im Rahmen von Busexkursionen angereist  werden. Die Busexkursionen bitte buchen unter www.nordeifel-tourismus.de oder telefonisch unter 02441 99457-0.
Folgende Stationen stehen 2023 auf dem Programm:
  • Korallen und Co im Mauerwerk von St. Margareta in Frohngau
  • Altsteinzeitliche Landnutzung bei Alendorf
  • Sanierung von Hochwasserschäden: die Aquäduktbrücke bei Vollem
  • Der Damm der Agrippastraße im Forst Schmidtheim
  • Der Reidemeisterfriedhof in Urft-Dalbenden
  • Der historische Ortskern von Olef
Nähere Informationen zu den Stationen gibt es im Flyer:
Bitte die Marker anklicken und mehr erfahren!
Zum besseren Lesen der Texte: Bitte in Vollbildansicht wechseln.
> Update: Erfahren Sie mehr über die Archäologietour Nordeifel 2023 in einem
> Fotobericht und Bildergalerien von den besuchten Stationen

September 2023
23.09.2023 - Aachener Zeitung / Lokales / Heinsberg
Bedeutend für die Geschichte der Menschheit
Sensationeller Fund aus der Jungsteinzeit in Waldfeucht
Was in Waldfeucht gefunden wurde, ist bedeutend für die Geschichte der Menschheit, deshalb muss es geschützt weren. Aber jetzt passiert erst einmal: nicht
Von Mirja Ibsen

August 2023
10.08.2023 - National Geographic / Geschichte und Kultur
1.300 Jahre alte Waffen: Fränkischer Krieger in Ingelheim ausgegraben
In  einem merowingerzeitlichen Gräberfeld in Rheinland-Pfalz haben Forscher  das Grab eines Kriegers entdeckt, der mit unzähligen wertvollen Waffen  bestattet wurde. Es ist eines der wenigen Gräber aus der Region, die im  Mittelalter nicht geplündert wurden.
Von Lisa Lamm
Der Krieger stammt vermutlich aus der Merowingerzeit und trug seine erstaunlich gut erhaltenen Waffen 1.300 Jahre unter der Erde bei sich.
Foto von Christoph Bassler / Stadt Ingelheim
Merowingische Gräberfelder sind in Rheinland-Pfalz keine Seltenheit. Das größte von ihnen befindet sich in Ingelheim. Das sogenannte Gräberfeld III fiel im Mittelalter immer wieder Plünderern  zum Opfer: Viele der Gräber wurden leergeräumt – oft findet man keine Grabbeigaben mehr.
Nun haben Forschende inmitten der geplünderten Gräber allerdings einen sensationellen Fund gemacht: ein unberührtes Grab, in dem bis heute ein fränkischer Krieger aus dem 7. Jahrhundert ruht – mitsamt seinen gut erhaltenen Waffen. Der Fund bietet Grabungsleiter Christoph Bassler und seinem Team die Möglichkeit, mehr über merowingerzeitliche Bestattungsriten und Waffen in Erfahrung zu bringen.
> weiterlesen in National Geographic
Juli 2023
17 July 2023 - Cambridge Independent > News > Article
Excavations on National Highways scheme to dual A428 reveal fascinating details of rural Iron Age and Roman life
(dt.: Ausgrabungen auf dem National Highways-Plan zur Verdoppelung der A428 enthüllen faszinierende Details der ländlichen Eisenzeit und des römischen Lebens)
By Gemma Gardner - gemma.gardner@iliffemedia.co.uk


Archäologen graben die Überreste eines Schweins aus. Foto: Museum of Londen Archaeology

Archäologen des Museums of London Archaeology (MOLA) arbeiten seit 2021 daran, ein detailliertes Bild davon zu erstellen, wie das Leben in Bedfordshire und Cambridge während der Eisenzeit (800 v. Chr. - 43 n. Chr.) und der Römerzeit (43 - 410 n. Chr.) aussah. Sie untersuchen ein riesiges Gelände, das 89 Fußballfeldern entspricht, was es zu einer der größten Ausgrabungen macht, die jemals in der Region durchgeführt wurden. Sowohl auf dem Feld als auch im Labor werden weiterhin neue Entdeckungen gemacht, die Hinweise auf das Leben früherer Bewohner geben.

Es gab auch einige Überraschungen: Ein Stilus, der bei den Römern als Schreibgerät  gebräuchlich war. Benutzt wurde er vor allem für das Schreiben auf Wachstafeln. Die Schrift wurde mit der Spitze des Stilus in das Wachs gekratzt.

> weiterlesen: 
Link zu Cambridge Independent (engl.)

14. Juli 2023 - Nordisch.info / Archäologie & Geschichte
Norwegen: Wikingergrab-Fund in Hausgarten entpuppt sich als archäologische Schatztruhe
Von Stephan Hartmann
Foto 6: Die Hausbesitzerin (links) bei der Begutachtung des überraschenden Fundes. Foto: Joakim Wintervoll
Vor einigen Tagen hat eine norwegische Familie in ihrem Hausgarten eine sensationelle Entdeckung gemacht: ein etwa 1100 Jahre altes  Wikingergrab. Zum Vorschein kam zuerst eine steinerne Grabplatte, dann ein Schwert, woraufhin sich der Herr des Hauses direkt an ein  Archäologen-Team wandte.
Juni 2023
Stiftshoffest am Sonntag, 18. Juni 2023, 10 - 18 Uhr, in Nideggen-Wollersheim
Archäologie und Handwerk zum Anfassen
Tag der offenen Tür in der Außenstelle Nideggen des LVR-Amtes für Bodendenkmalpflege im Rheinland
Anfahrt: Stiftshof Wollersheim, Zehnthofstraße 45, 52385 Nideggen
Bildergalerie vom Pressetermin am 06.06.2023 zum Stiftshoffest des LVR-ABR
in Nideggen-Wollersheim am 18.06.2023, Fotos: Hermann-Josef Heinen
> zur Bildergalerie: Bitte das Vorschaubild anklicken.
Nideggen, 6. Juni 2023. Zahlreiche Mitmachaktionen, spannende Vorführungen und erstaunliche archäologische Funde: Ein attraktives Programm macht das Stiftshoffest am Sonntag, 18. Juni, von 10 bis 18 Uhr zu einem Erlebnis für alle Interessierten im historischen Stiftshof in Nideggen-Wollersheim. Der Tag der offenen Tür der Außenstelle Nideggen des LVR-Amtes für Bodendenkmalpflege im Rheinland (LVR-ABR) ist in diesem Jahr Teil der Europäischen Archäologietage (16.–18. Juni), an denen archäologische Einrichtungen in ganz Europa ihre Pforten öffnen.
Als besonderes Highlight können die Besuchenden dabei zuschauen, wie das Grabungsteam der Außenstelle vorgeschichtliche Urnen aus der Bronze- oder Eisenzeit (ca. 2000 v. Chr. bis um Christi Geburt) freilegt und dokumentiert. Die im Block geborgenen Grabungen stammen von einer Ausgrabung im Kreis Düren.
In einer eigenen Ausstellung werden im Stiftshof besondere archäologische Ergebnisse aus der Region präsentiert. „Die wohl spektakulärsten Funde in den letzten Jahren waren die verkohlten Getreidereste vom Alten Burgberg bei Euskirchen-Kreuzweingarten, denn sie schreiben Kulturgeschichte. Damit können wir belegen, dass Errichtung und Nutzung des Ringwalls etwas früher datieren als bisher angenommen“, so Dr. Petra Tutlies, Leiterin der Außenstelle Nideggen des LVR-ABR. Anhand von Schautafeln und originalen Fundstücken werden jüngst entdeckte Fundplätze im südwestlichen Rheinland thematisiert. Auch pflanzliche Fossilien aus den tertiären Schichten (vor 66 bis 2,5 Millionen Jahren) der Tagebaue des rheinischen Reviers sind zu sehen. Der Geologe Ulrich Lieven erläutert den Gästen fachkundig die erdgeschichtliche Bedeutung der Stücke.
Neben der Archäologie geht es bei dem Tag der offenen Tür auf dem gesamten Gelände auch um historisches Handwerk: Das Herstellen einer Fachwerkwand und das Flechten mit Ruten an einer Lehmwand sind einige der Höhepunkte des Festes. Ein Töpfer und ein Schmied sowie viele weitere Handwerke zeigen ihre historischen Techniken und laden zu Gesprächen und zum Mitmachen ein. Die handwerklichen Arbeiten sind für Menschen mit eingeschränktem Sehvermögen und nicht zuletzt auch für Kinder geeignet, da viele Gegenstände angefasst und die Tätigkeiten auch ausprobiert werden können.
Speziell für kleine und „große“ Kinder stehen wieder viele Aktionen auf dem Programm: Eine Ausgrabung im Sandkasten, ein erlebbares Hochwassermodell, Textilien können gefilzt, Speerschleudern und Bogenschießen können erprobt, eine römische Soldatenrüstung kann anprobiert und der beliebten Märchenerzählerin Berenike Wannenmacher gelauscht werden.
Nicht zuletzt können die Gäste in einer Tastbox Fundstücke ertasten und erraten, worum es sich handelt. Keltische Siedler, ein römischer Reiter und mittelalterliche Landsknechte beleben außerdem das bunte Treiben auf dem Hof. An einem Infostand wird über das UNESCO-Welterbe Niedergermanischer Limes informiert, der Freundeskreis Römerkanal weckt das Interesse an dem bedeutendsten technikgeschichtlichen römischen Denkmal im Rheinland und die Grube Wohlfahrt lädt zum Entdecken der Montangeschichte in der Eifel ein. Es werden eine Führung durch die Ausstellung und über das Gelände für gehörlose und hörgeschädigte Personen mit der Gebärdensprachdolmetscherin Claudia Dubbelfeld (12 Uhr) sowie Führungen in leichter Sprache (bei Bedarf) angeboten. Das Gelände ist teilweise gepflastert, aber mit Rollstühlen befahrbar, das Hauptgebäude ist auch über eine Rampe zu erreichen.
Quelle: Presseinformation von Jens Schubert, LVR-ABR vom 06.06.2023
Archäologie in Deutschland - aid-magazin 03 2023 - Juni - Juli
Gerettetes Puzzlestück
2022 grub ein illegaler Sondergänger ein Tüllenbeil bei Hemer, Märkischer Kreis, aus und wollte es über die Sozialen Medien verhehlen. Dies bemerkte ein lizensierter Sondergänger und meldete den Vorfall der LWL-Archäologie für Westfalen, die daraufhin in Kooperation mit der Polizei das Artefakt noch rechtzeitig sicherstellen konnte.
Von M. Zeiler
Mai 2023
WDR Nachrichten - 03.05.2023
Sensationsfund: Münze von Karl dem Großen und Königin Fastrada in Aachen
Die Stadt Aachen hat am Mittwoch eine Sensation präsentiert: eine Münze, auf der nicht nur Karl der Große genannt wird, sondern auch seine vierte Ehefrau Fastrada. Sie ist das  einzige bekannte Beispiel dafür, dass eine Königin auf einer karolingischen Münze erscheint.
Von Ulrike Zimmermann
Die Münze war in einem Pariser Vorort bei einem  Münzhändler entdeckt worden. Der sogenannte Denar, wie die Währung der  Münze heißt, ist gerade einmal 1,63 Gramm schwer, hat einen Durchmesser  von 21 Millimetern und ist aus brüchigem Silber. Sie war in zwei Teile gebrochen und wurde geklebt.
Auf der Vorderseite steht: CARoLVSREXFR,
also Karl, König der Franken.
Auf der Rückseite liest man:
FASTRADA REGIN.
Das A von Regina, also Königin, fehlt.
Vorderseite der Münze: "Karl, König der Franken"
Rückseite der Münze: "Königin Fastrada"
Fachleute gehen davon aus, dass die alte Münze irgendwann in der Zeit zwischen der Münzreform Karls des Großen im Jahr 793 und dem Tod seiner Ehefrau Fastrada im Sommer 794 geprägt wurde, vermutlich im Raum Aachen.
April 2023
22.04.2023 - Veranstaltung - LVR-Amt für Bodendenkmalpflege im Rheinland
Tag der offenen Grabung in der römischen „Landstadt“ auf dem Fürstenberg
Das LVR-Amt für Bodendenkmalpflege im Rheinland lädt zum Grabungsbesuch ein
Am Samstag, den 22. April 2023, bietet das LVR-Amt für  Bodendenkmalpflege im Rheinland (LVR-ABR) allen Interessierten einen  Einblick in die eindrucksvollen Befunde und Ergebnisse der  Untersuchungen auf dem Fürstenberg bei Xanten. Die Archäolog*innen  führen Sie von 11 bis 16 Uhr über die Ausgrabung.
> Weitere Informationen zur Veranstaltung finden Sie auf der Website des LVR-ABR:
Foto: Marcel Zanjani/LVR-Amt für Bodendenkmalpflege im Rheinland
20.04.2023 - Presseinformation - LVR-Amt für Bodendenkmalpflege im Rheinland
Eindrucksvolle Vorstadt vor den Toren des römischen Legionslagers auf dem Fürstenberg
Untersuchungen des LVR-Amtes für Bodendenkmalpflege im Rheinland liefern neue Erkenntnisse zum UNESCO-Welterbe bei Xanten

Dicht unter der Oberfläche des Ackers kamen die Mauerfundamente eines im Innern runden Raumes zum Vorschein, der typisch für römische Bäder ist.
Foto: Marcel Zanjani/LVR-Amt für Bodendenkmalpflege im Rheinland
Xanten, 20. April 2023. Auf dem Fürstenberg bei Xanten untersucht das LVR-Amt für Bodendenkmalpflege im Rheinland (LVR-ABR) seit einigen Jahren mit modernen Prospektionsmethoden die Bebauung im Vorfeld des römischen Legionslagers Vetera castra. Dabei hat sich gezeigt, dass die sogenannte canabae, die Lagervorstadt, deutlich größer und besser ausgebaut war als bislang angenommen. Zur Überprüfung der Ergebnisse und der Erhaltung der antiken Substanz haben die Archäolog*innen der Außenstelle Xanten des LVR-ABR nun dort eine Ausgrabung mit minimalen Bodeneingriffen durchgeführt.
> weitere Informationen siehe Presseinformation des LVR-ABR als -Download
Westphal, Markus (2023)
70 Jahre "Landschaft in Not": Appelle gegen die  Zerstörung unseres Kulturerbes im Rheinischen Braunkohlenrevier.
Archäologische Informationen 45, Early View, online publiziert 13. Febr. 2023.
> Beitrag als [PDF] herunterladen.
Vorbemerkung des Verfassers
Bei dem folgenden Beitrag handelt es sich nicht um einen wissenschaftlichen Aufsatz, sondern um die Bilanz eines jahrzehntelangen Versagens von Politik und Denkmalpflege. Außerdem wiederholt der Beitrag den schon 1953 in der Denkschrift „Landschaft in Not“ geäußerten Appell, die Zerstörung unseres Kulturerbes nicht (länger) zuzulassen. Der Verfasser wohnt im Kreis Heinsberg, in den sich der Tagebau Garzweiler II seit rund einem Jahrzehnt hunderte Meter tief hinein gräbt und eine geschichtslose Landschaft hinterlässt. Als Archäologe M.A. und durch seine Tätigkeit als freier Journalist wurde der Verfasser schon vor Längerem auf dieses Thema aufmerksam und beschäftigt sich seit 2018 intensiv damit.
März 2023
21.03.2023 - National Geographic
1.000 Jahre alter Goldschatz in den Niederlanden gefunden
In Nordholland hat ein privater Schatzsucher eine wohl einmalige Entdeckung gemacht: Mit seinem Metalldetektor stieß er auf eine seltene Sammlung aus Goldmünzen und Goldschmuck  aus dem Hochmittelalter.
Von Lisa Lamm
> weiterlesen auf www.nationalgeographic.de
Der gesamte bei Hoogwoud gefundene Schatz: 39 Goldmünzen, vier goldene Ohrringe und zwei Stücke Blattgold. Foto von Archeologie West-Friesland./ Fleur Schinning
Archäologie im Rheinland 2022
- Im Tod unsterblich
Jahresausstellung des LVR-ABR
und des LVR-LandesMuseums Bonn
1. März - 20. August 2023
im LVR-Landesmuseum Bonn
Die  „Archäologie im Rheinland“ widmet sich in diesem Jahr Gräbern von der Jungsteinzeit bis in die Neuzeit. Anhand von Neufunden, aber auch weiteren ausgewählten Grabfunden mit teils spektakulärer Ausstattung beleuchtet sie, wie menschliche Gemeinschaften mit ihren Verstorbenen umgingen und welche Rückschlüsse Archäologinnen und Archäologen daraus ziehen.
> mit einem Bericht von der Eröffnung, einer Bildergalerie und zwei Nachlesen
Amt für Bodendenkmalpflege im Rheinland - Fund des Monats März 2023
Französische Lebensart am Niederrhein   
Ein besonderes Grab aus der mittleren Eisenzeit (Frühlatène,  450–250 v. Chr.) wurde im Brandgräberfeld von Weeze-Knappheide, Kreis  Kleve, freigelegt. Es war mit gleich fünf, äußerst qualitätvollen  Gefäßbeigaben für diese Zeit außergewöhnlich reich ausgestattet.
In  dem urnenlosen Doppelgrab waren der Leichenbrand einer 34-jährigen Frau  und einer 46-jährigen Person, deren Geschlecht nicht zu bestimmen war,  beigesetzt. Während der Leichenbrand in der Nordwesthälfte lag,  verteilten sich die Beigefäße auf drei Bereiche: Im Nordwesten befand  sich eine Flasche mit einer kleinen Trinkschale, im Südosten lag eine  weitere Flasche mit Trinkschale sowie leicht mittig eine Schüssel. Die  unterschiedlichen Standorte lassen darauf schließen, dass die  Hinterbliebenen jedem Toten ein Trinkgeschirrset, bestehend aus Flasche  und Trinkschale, mitgegeben hatten. Die Schüssel könnte man aufgrund  ihrer eher mittigen Lage beiden Verstorbenen zuordnen.
Julia Rücker
In der Ausstellung „Archäologie im Rheinland – Im Tod unsterblich“ finden Sie zwei weitere, besondere Gräber aus Weeze-Knappheide und viele andere mehr.
> mehr... (Link zur Seite "Fund des Monats" beim LVR-ABR)
Foto: Jürgen Vogel, LVR-LandesMuseum Bonn
Februar 2023
WDR ZeitZeichen - 16.02.1923 - Öffnung Tutanchamuns Grabkammer
An diesem Tag erhellt der elektrische Schein der Lampe etwas, was die kühnsten Träume des britischen Archäologen Howard Carter übertrifft: "Kaum ein Meter von der Tür entfernt, stand dort etwas, was sich so weit wie man nur sehen konnte erstreckte und den Eingang in die  Kammer versperrte. Allem Anschein nach war es eine Mauer aus massivem Gold!"
Von Ralph Erdenberger
Foto: ARD
Die Mauer aus massivem Gold entpuppt sich als Wand eines Schreins. In  ihm ruht die Mumie des jüngsten Pharao, der Ägypten je regiert hat:  Tutanchamun. Der Fund seines prächtigen Grabes im Tal der Könige ist eine Sensation. Das Grabungsteam fördert 5398 Gegenstände ans Licht, die  den König auf seiner Reise in die Totenwelt begleiten sollten. Jetzt  feiert Tutanchamun eine andere Art der Auferstehung.
Sein Antlitz in Form der goldenen Totenmaske und seine Schätze begeistern Menschen rund um den Globus und machen den Entdecker Howard Carter weltberühmt. Doch rätselhafte Umstände begleiteten das Leben des ägyptischen Regenten und die Ausgrabung seiner Ruhestätte.
So stirbt Carters Mäzen Lord Carnavon nur wenige Woche nach der Öffnung der Grabkammer. Liegt es an einem Fluch des Pharao?
Amt für Bodendenkmalpflege im Rheinland - Fund des Monats Februar 2023
Eine Vielfalt an Gefäßen
Bei archäologischen Untersuchungen wurde am Rand der römischen Siedlung vicus Theudurum bei Selfkant-Tüddern, Kreis Heinsberg, ein Gräberfeld aus der römischen Epoche entdeckt. Es erstreckte sich zu beiden Seiten einer römischen Straße.
Ulrike Müssemeier
> mehr... (Link zum LVR-ABR)
Foto: Jürgen Vogel, LVR-LandesMuseum Bonn
Januar 2023
05.01.2023 - Pressemeldung - The Guardian
Amateur archaeologist uncovers ice age ‘writing’ system
Wie der „Guardian“ am 05.01.2023 berichtet, soll ein britischer Hobby-Archäologe namens Bennett Bacon ein Schriftsystem aus der Eiszeit entziffert haben, das von Jägern und Sammlern als Art Mondkalender verwendet wurde. Die Zeichen könnten rund 20.000 Jahre alt sein – also mindestens 10.000 Jahre älter als bereits bekannte vergleichbare Systeme.
Bennett Bacon, der sich als Hobby-Archäologe sieht, wandte sich mit seinen Ergebnissen an britische Wissenschaftler. Die bestärkten ihn, seine Theorien weiterzuverfolgen.
> Weitere Höhlenmalereien und Ritzbilder aus Lascaux IV:
> Bildergalerie mit Fotos von Hermann-Josef Heinen
Die Ergebnisse sind zwischenzeitlich im „Cambridge Archaeological Journal“ unter dem Titel "An Upper Palaeolithic Proto-writing System and Phenological Calendar"  
veröffentlicht worden. > Durch Anklicken können Sie den Original-Artikel lesen.
> Im Folgenden eine erläuternde Übersetzung von Hermann-Josef Heinen.
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In dem Artikel konstatieren Professoren der Universität Durham und des University College London, dass Höhlenmalereien von Tierarten wie dem heute ausgestorbenen Auerochsen in ganz Europa zu finden seien und dass auch bekannt sei, dass eiszeitliche Jäger und Sammler ihre Tierbilder oft mit Folgen von Punkten, Linien und anderen Markierungen versehen hätten. Es sei auch seit langem unstrittig, diese Symbole auf einen systemischen Kalender hindeuteten. Welche Informationen damit festgehalten wurden, sei bislang nicht zu entschlüsseln gewesen.
Mit dieser Thematik hat sich der Hobby-Archäologie Bennett Bacon beschäftigt und er hat frühere Forschungen und Höhlenbildern auf diese wiederkehrenden Muster untersucht.
Für steinzeitliche Jäger und Sammler waren Kenntnisse über den jährlichen Zyklus von Paarungs- und Geburtszeiten sowie über Frühlings- und Herbstwanderungen ihrer Beutetiere von überlebenswichtiger Bedeutung. So überrascht es nicht, dass das Denken an diese Tiere für Jäger und Sammler zentral ist. Entsprechend dominieren Beutetiere überwiegend die steinzeitliche Kunst.
Bennett Bacon, et.al. - Lascaux horse
Die Hypothese der Forscher lautete: Das zyklische Verhalten der Beutetiere wurde in den Symbolen als numerische Informationen aufgezeichnet. So wurden Ereignisse von Wanderverhalten, von Paarung und Geburt vorhersehbar.
Durch Vergleiche von Geburtszyklen ähnlicher heutiger Tiere fand Bacon heraus, dass die Anzahl der Zeichen, die mit eiszeitlichen Tieren assoziiert wurden, eine Aufzeichnung des Mondmonats seien, in dem sich diese Tiere paarten und dass ein "Y"-Zeichen "Geburt" bedeutet.
Die Menschen, die in der Höhle von Lascaux wohnten, haben demzufolge nicht nur spektakuläre Kunstwerke hinterlassen, sondern auch die Aufzeichnung einer frühen Zeitmessung. Das Forscherteam interpretiert die Zeichen aber eher als eine numerische Informationen und weniger als Schriftsprache.
Bennett Bacon hofft, dass durch die Entschlüsselung weiterer Teile des Systems ein Verständnis dafür gewonnen werden kann, welche Informationen unseren Vorfahren wichtig waren: "Während wir tiefer in ihre Welt eindringen, entdecken wir, dass diese alten Vorfahren uns sehr viel ähnlicher sind, als wir bisher dachten."
Amt für Bodendenkmalpflege im Rheinland - Fund des Monats Januar 2023
Ältestes Kummet im Rheinland
Bei einer Ausgrabung im historischen Stadtviertel „auf dem  Kleinen Markt“ in Geldern, Kreis Kleve, wurde in einer Siedlungsschicht des späten 12. Jahrhunderts bzw. des 1.Viertels des 13. Jahrhunderts die Hälfte eines ledernen Kummets geborgen. Kummete sind Zuggeschirre u.a. für Pferde, die um den Hals getragen werden. Durch eine der Tierart angepassten Gestaltung ermöglichen sie dem Zugtier, seine Kraft auf  angehängte Lasten optimal zu übertragen.
Frühe Funde dieser Art stammen im mittelalterlichen Mitteleuropa überwiegend  aus städtischem Kontext, was die Bedeutung des Pferdes für das Transportwesen der Städte deutlich macht. Der Gelderner Fund stellt hierzu neben einem Kummet aus Danzig einen überaus seltenen Beleg dar.
> mehr... (Link zur Seite beim LVR-ABR)
Foto: Marcel Zanjani, LVR-Amt für Bodendenkmalpflege im Rheinland (Abb. gedreht)

Historischer Verein Wegberg e.V. - 2023 - Letzte Änderung: 03.10.2023

Historischer Verein Wegberg e.V.
Rathausplatz 21, Wegberger Mühle, 41844 Wegberg
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