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Historischer Verein Wegberg e.V.

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Panorama-Aufnahme Wegberg mit Burg Wegberg, Forum, Wegberger Mühle, Rathaus und Pfarrkirche St. Peter & Paul, Foto: Heinen

Mundart im Historischen Verein Wegberg:
MundART-live - De Berker Klängerstu'ef
Aktuelles & Termine

Gebrauch und Kenntnis der heimatlichen Mundart gehen mehr und mehr zurück. Das Kulturgut Platt aufzuwerten und zu pflegen, hat sich der Historische Verein Wegberg mit der Mundart-Veranstaltung „De Berker Klängerstu’ef“ zum Ziel gesetzt.

De Berker Klängerstu'ef
Termin-Übersicht 2025
Unser Vereinsmitglied Heinz Eßer ist am Sonntag, den 26. Oktober verstorben.
Mit Heinz verlieren wir nicht nur ein langjähriges Mitglied, sondern einen außerordentlich aktiven Menschen. Er war Mitbegründer und Organisator der Berker Klängerstu'ef und gern gesehener Gast bei den Mundart-Veranstaltungen von befreundeten Vereinen. Mit seinen PowerPoint-Präsentationen, bei denen er seine Platt-Texte mit Bildern garnierte, hat er uns sowohl beeindruckt wie auch "völl Spass onn Freud" bereitet.
Donnerstag, 13.11.2024 - 16-17:30 Uhr, Wegberger Mühle
In der Klängerstuef am 13. November wurde Heinz Eßer mit einem würdigen Nachruf geehrt. Mit ihren Beiträgen erinnerten die Akteure der Klängerstu'ef Klaus Bürger, Gertrud Grins und Manni Müchen an ihrem langjährigen Mitstreiter.  
Auch die Gäste der Klängerstu'ef beteiligten sich, Georg Wimmers mit einem Gedicht (s.u.) und einem Lied, Theo Schläger (mit Orgelbegleitung) mit zwei Liedern.
Gertrud Grins trug ein von Heinz geschriebenes Gedicht aus der Nachkriegszeit vor:
So kott noam Kreesch
Enn woare Bejännde
von Heinz Eßer  
Et send di Daach, so kott noam Kreesch,
doa has de niks te biite.
Mar wennisch Bru‘et on jaar ke‘i Vleesch,
dat send schon hatte Tiite.
De Lüüt hant Nu‘et on Angs jeet öm,
et köss noch jet passeere.
Di Ammis trekke wi‘er erömm,
dont alles kontrolleere.
Be‘i Kenger deet di Schöi net du‘ere;
met veer ess Lieske sonne Puut.
Et wollt noa di Soldate lu‘ere
on Iait sech wiit et Venster eruut.
Op ens de SchäIl doa vüere jeet.
Dree Ammis schtonnt doa, send am köe.
Os Modder kütt vörr Angs dr Schweet,
deet Lieske en de Sofa-Ekk döe.

Dä Öveschte sprekk Düttsch met Hängelatte.
Hä säd, dat se net solle
Angs han vörr Wette on vörr Schwatte
on dat se jä‘er ens erenn komme wolle.  

Noa dämm os Modder se le‘it erenn,
trökk dä Öveschte sin Breeftääsch eruut.
Hä sett sech nä‘eve Lieske hen
on zeich e Beldsche met sinn Vrau on sinne Puut.
On wi hä explezeert, waröm hä koam erenn,
doa lööte sin Oore vörr Jlanz rischtisch op.
Hä hat am Venster dat Kengk jesenn
on hat jedait an sinne eejene Stropp.
Doa op däm Beldsche, doa süssde e Döppke;
et ess däm Lieske wi uut em Jese‘it jeschni‘e.
Dä Öveschte schtrikk öm över et Köppke
on jöv öm Schokelad, hä maar öm jood li‘e.


Em nu ess am Eng di kotte Tiit,   
di weldvrämde Mingsche tesaame jebrait.
Se modde wi‘er jooen, dr Wääsch ess noch wiit.
Dann send se wi‘er vott, hant „good bye“ noch jesait.

P.S.: Dat Lieske es später min Vrau jewu’ede.
So kurz nach dem Krieg
Eine wahre Begebenheit
von Heinz Eßer
Es sind die Tage so kurz nach dem Krieg,
da hast du nichts zu beißen,
nur wenig Brot und gar kein Fleisch,
das sind schon harte Zeiten.
Die Leute leiden Not und Angst geht um,
es könnt‘ noch was passieren.
Die Amerikaner ziehen wieder herum,
wollen alles kontrollieren.
Bei Kindern dauert die Scheu nicht lange;
mit vier ist Lieschen so ein Kind.
Es will nach den Soldaten schauen
und legt sich weit zum Fenster hinaus.
Auf einmal geht vorne die Klingel.
Drei Amerikaner stehen da, Kaugummi kauend.
Unserer Mutter bricht vor Angst der Schweiß aus, sie drückt Lieschen in die Sofa-Ecke.
Der Oberst spricht etwas Deutsch.
Er sagt, dass sie keine Angst haben sollen
weder vor Weißen noch vor Schwarzen
und dass sie gerne einmal hereinkommen wollen.
Nachdem unsere Mutter sie hereinließ,
zieht der Oberst seine Brieftasche heraus.
Er setzt sich neben Lieschen hin
und zeigt ein Foto von seiner Frau und seinem Fratz.
Und als er erklärt, warum er hereinkam,
da leuchten seine Augen vor Glanz richtig auf.
Er habe am Fenster das Kind gesehen
und er habe an seine Kleine gedacht.
Auf dem Bildchen siehst du ein Mädchen;
es ist dem Lieschen wie aus dem Gesicht geschnitten.
Der Oberst streicht ihm über das Köpfchen
und gibt ihm Schokolade, er mag Lieschen gut leiden.
Im Nu ist zu Ende die kurze Zeit,
die wildfremde Menschen zusammengebracht.
Sie müssen wieder geh‘n, der Weg ist noch weit.
Dann sind sie weg, haben „good bye“ noch gesagt.  

P.S.: Lieschen wurde später meine Frau.

noam                 = nach dem
Bejännde           = Begebenheit
Schöi                 = Scheu
sonne Puut        = so ein Kind
köe                    = kauen
Öveschte           = Oberste/Höchstrangige
Oore                  = Augen
eejene Stropp    = eigenes Kind
Döppke              = kleines Kind         
am Eng              = zu Ende
weldvrämde       = wildfremde
Georg Wimmers trug ein Gedicht vor, in welchem er Heinz auf anrührende Weise von ganzem Herzen ehrte.
„Esser Heinz is duet!“ – So jing et ronk.
Hä woar jo och bekank wie ne bongkte Honk.
All emmer woar hä joot bekank
als engagierter Plattspreäker em janze Lank.
Möt sin Bilder – sin Sprüek – kunstvoll in Szene jesetzt
hätt hä os oft in Staune versetzt.
Akribisch – jenau – janz oahne Visematente
sorchte hä förr besongere Momente.
Meeschtens zem Laache, evver och, öm röisch ze werde,
belööt hä möt Bilder un Platt die Denge op Erde.
 
Nu is hä duet. Erinnerunge blieve -
em Kopp un en Powerpoints. Un et es net övverdrieve:
Et woar jet Besongisch, watt hä hei jemäck.
Emmer förr os, ömmesöns und förr dä joe Zweck.
Dröm saare werr aufrischtisch: „Heinz, bes och bedank!!
Du woars einmalisch hei em Platte Lank.
Un so lang et hei in de Klängertuef Platt wött jeäve
wötts du in osser Hatte witterleäve.“
Dröm seng esch a Leed noch förr desch jetz in Platt.
Un du kanns et mich jlööve: Et kütt ut et Hatt!!

De Berker Klängerstu'ef
Termin-Übersicht 2024
De Berker Klängerstu'ef am Do. 11.07.2024
Donnerstag, 11.07.2024 - 16-17:45 Uhr, Wegberger Mühle
Die Wegberger Mühlen – „ein Gedicht“

Die Tüschenbroicher Ölmühle am Schlossweiher. Bestandteil der Präsentation  |  Foto: Heinz Eßer
Der Mundart-Nachmittag am 11.07.2024 wurde zum Anlass genommen, einem Urgestein der heimischen Mundart, Heinz Eßer, zu seinem 90. Geburtstag zu gratulieren. Der Jubilar ist seit 23 Jahren mit Klaus Bürger maßgeblich an der Gestaltung der monatlich stattfindenden Klängerstu‘ef beteiligt.
De Berker Klängerstu'ef am Do. 13.06.2024
Info: Einladung und Bericht folgen
De Berker Klängerstu'ef am Di. 07.05.2024
Info: Der Termin wurde wegen des Feiertags vorverlegt
Einladung und Bericht folgen
De Berker Klängerstu'ef am Do. 11.04.2024
Wegberger Klängerstu'ef startet in den Frühling
Die Wegberger Mühle im Frühling – Hier ist auch die Klängerstu’ef des Historischen Vereins Wegberg zuhause.  Foto: Heinz Eßer
Vrööijoar let si blau Bangk wiir fladdern duur de Löffkes.“ - Frühling lässt sein blaues Band wieder flattern durch die Lüfte.“
Mit dieser  bekannten Gedichtzeile von Eduard Mörike (1804-1875) begrüßt die  Klängerstu’ef im Historischen Verein Wegberg den Frühling. So  wie die Natur sich in ein buntes Farbenmeer verwandelt, wird auch in  der Klängerstu’ef – ausgehend von beliebten Frühlingsgedichten – ein  farbenfrohes Programm geboten. Der Historische Verein Wegberg lädt zur nächsten Ausgabe der beliebten Mundartveranstaltung herzlich ein.
Am 11. April 2024 wird – wie immer am zweiten Donnerstag im Monat – in der Wegberger Mühle „Platt jekallt“. Beginn nachmittags um 16 Uhr. Plattdeutsch-Beiträge der Besucher sind gern willkommen. Für die musikalische Begleitung sorgen wieder Willi Heinrichs (Nölkes) am Akkordeon und Manni Müchen mit seiner Gitarre. Die Besucher dürfen sich wieder auf einen unterhaltsamen Plattdeutsch-Nachmittag freuen.
De Berker Klängerstu'ef am Do. 14.03.2024
Klängerstu’ef:  Text folgt
De Berker Klängerstu'ef am Mi. 07.02.2024
Klängerstu’ef:  Karneval kann kommen


Impression aus einer Karnevals-Klängerstu’ef  | Foto: Heinz Eßer     

Diesmal geht der Wegberger Mundart-Treff nicht wie gewohnt am zweiten Donnerstag im Monat über die Bühne, sondern wegen Altweiber einen Tag früher am Mittwoch, dem 7. Februar 2024. Um 16.00 Uhr startet in der Wegberger Mühle wieder die beliebte Karnevals-Klängerstu’ef des Historischen Vereins Wegberg.
Traditionsgemäß sind die Vorträge der Autoren und Interpreten auf die fünfte Jahreszeit abgestimmt. Gerne sind auch Spontan-Beiträge der Besucher willkommen. Für Stimmung sorgen wieder  Mundartkünstler Manni Müchen und das Wegberger Urgestein Nöllkes Willi mit seinem Akkordeon. Manni singt Mundartlieder, deren Texte er zu bekannten Melodien verfasst hat. Er begleitet sich dabei mit der Gitarre.
Närrische Kleidung ist bei dieser Klängerstu‘ef ausdrücklich erwünscht.


Eine tolle ausgelassene Stimmung herrschte in der Wegberger Mühle.
Hier einige Eindrücke von der karnevalistischen Klängerstu'ef mit einer
> Bildergalerie von Heinz Eßer
> Video-Aufnahmen folgen in Kürze.

De Berker Klängerstu'ef am Do. 11.01.2024
Klängerstu’ef:  Text folgt
Aktuelle Presseartikel
 07.01.2024 - Heinsberger Zeitung am Sonntag / Wegberg
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04.01.2024 - Rheinische Post - Wegberg

... auf die Schnelle: zwei Ausschnitte aus der Klängerstu'ef vom 14. Dezember 2023
Hinweise auf externe Veranstaltungen
20.03.2024 - Flachsmuseum Beeck
"Frühlingsgefühle"

Historischer Verein Wegberg e.V. - 2023 - Letzte Änderung: 09.02.2024

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Rathausplatz 21, Wegberger Mühle, 41844 Wegberg
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