Historischer Verein Wegberg e.V.

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Wegbergs Partnerstadt Maaseik
Bezienswaardigheden
Sehens- und Wissenwertes

Entdecken Sie Maaseik!

Maaseik ist eine typische belgische Kleinstadt mit einem der schönsten Marktplätze Belgiens. Egal aus welcher Richtung Sie kommen, um Maaseik zu besichtigen, Sie werden auf jeden Fall Ihren Weg zum zentral gelegenen Markt finden. Und dieser ist - Sie werden es kaum glauben - mit dem Pkw befahrbar und Sie können dort auch parken. Mit Rücksicht auf diesen schönen Platz möchte ich allerdings davon abraten; es gibt genügend ausgeschilderte Parkmöglichkeiten.

Mit dem "De Sajelaer" durch Maaseik: In den Monaten Mai, Juni und September fährt das touristische Bähnchen jeden Sonntag, im Juli und August jeden Tag.

Der Markt mit seinen Lindenbäumen, den vier Brunnen, dem Perron und dem Denkmal für die Gebrüder van Eyck


Der Marktplatz ist ca. 1 ha groß. Er bekam seine heutige, vierkantige Form im 18 Jahrhundert. Auf der Karte von Ferraris (1770-1778) wird der Markt dargestellt als viereckiger unbebauter Platz im Zentrum von Maaseik. Rund um den Platz sind Baumreihen eingezeichnet


Mitten auf dem Platz fällt sofort das Standbild der Gebrüder van Eyck ins Auge. Die berühmten Maler Jan und Hubert Van Eyck wurden vermutlich zu Beginn des 15. Jahrhunderts in Maaseik geboren. Ihr bekanntestes Werk ist der "Genter Altar", der auch bekannt ist unter "Die Anbetung des Lamm Gottes." Der Flügelaltar wurde von Jan van Eyck und vermutlich von seinem Bruder Hubertus in 15-jähriger Arbeit angeferigt und im Jahre 1432 aufgestellt. Aufgrund neuerer Erkenntnisse gibt es  keinen Anlass mehr, die Authentizität der auf der Erstfassung der Rahmen angebrachten Inschrift und damit die Mitwirkung Hubert van Eycks zu bezweifeln. Das Original befindet sich seit 1986 diebstahlgesichert in der Taufkapelle der Sint-Baafs Kathedraal in Gent.

Das Foto zeigt eine Kopie des Altarbildes in Festtagsansicht, die in der Sint-Catharina Kirche in Maaseik ausgestellt war.

Zwei weitere bedeutende Gemälde Jan van Eycks sind auf der Front des Rathauses zu sehen:

Jan van Eycks Bildnis eines Mannes mit rotem Turban (1433) gilt als ein Meilenstein in der Geschichte des Porträts. Das Gemälde ist in seinem vergoldeten Originalrahmen erhalten und in der National Gallery in London ausgestellt.
Auf den Holzrahmen hat van Eyck eine Inschrift gemalt, scheinbar eine in Gold getriebene Gravur in teilweise pseudogriechischen Majuskeln mit dem Motto des Künstlers: „ALS ICH CAN“. Es wird üblicherweise mit „so gut (wie allein) ich es kann“ übersetzt – eine Devise, in der ebenso Demut wie Selbstbewusssein angelegt sind. Unten steht auf dieselbe Weise die Signatur und das Vollendungsdatum des Gemäldes in Latein: „JOH(ANN)ES DE EYCK ME FECIT AN(N)O MCCC 33 21 OCTOBRIS“ (Johannes van Eyck hat mich am 21. Oktober 1433 gemacht). Die exakte Datierung und Bekräftigung der Autorschaft unterstreichen das Verlangen van Eycks nach größtmöglicher Wirklichkeitstreue.
Das Gemälde rechts zeigt das Porträt Jan van Eycks Ehefrau Margareta.
Der Rahmen trägt eine Inschrift, die uns mitteilt, dass Margareta mit einem Maler namens Johannes verheiratet war und 1439, als das Bildnis angefertigt wurde, 33 Jahre zählte. Und auch dieses Porträt signiert van Eyck sozusagen mit seinem Motto „ALS ICH CAN“. Das Original ist im Groeningemuseum in Brügge zu sehen.


Zu Ehren der berühmten Söhne Maaseiks sollte 1863 ein Standbild errichtet werden. Zu damaligen Zeitpunkt befand sich dort ein großer Eichenbaum, der 1750 in der Mitte des Marktes gepflanzt worden war. Viele Einwohner wollten allerdings, dass ihre Stadteiche stehen bleiben sollte, als Symbol für die stolze Stadt, "Standhaft wie Eyck by de Mase". Die Standbild-Befürworter fanden, dass nur das Zentrum der Stadt ein würdiger Standort sei. Schließlich wurde eine Lösung gefunden: Aus dem Holz der gefällten Eiche wurden die Gestühl des Rathauses geferigt. Heute erinnert noch das ehemalige Hotel am Markt (Maarkt 14) daran: Das "Hotel de Vrede" (Hotel zum Frieden). So konnte 1864 das Standbild aus weißem Marmor errichtet und von König Leopold I. enthüllt.


Rund um das Standbild sind vier Wappen in das Pflaster eingelassen. Drei davon spieglen die Geschichte der Stadt wieder: als Teil der Graftschaft Loon, des Fürstbistums Lüttich und als selbständige Stadt.

Das Bild unten rechts zeigt kein Wappenschild, sondern ein Medaillon, das von einem Krug übernommen wurde, der im 16.-17. Jh. von einem Maaseiker Bürger bestellt wurde, der offensichtlich sehr stolz auf seine Stadt war.
Dieser unikale Dreiohrenkrug stammt aus Raeren (B) und ist im Regionalen Archäologischen Museum (RAM) in Maaseik zu sehen. Er ist mit drei Medaillons verziert und trägt die Randschrift "NIET BETER STAET EICK BY DER MASE" - keine bessere Stadt (als) Eick an der Maas.
Auch das Medaillon auf dem Platz trägt diese Randschrift.

Desweiteren ist rund um das Standbild der Gebrüder Eick ein Teil der Fundamente des Gewandhauses mit weißen Maaskiseln angedeutet. Im Gewandhaus, auch Tuchhalle genannt, wurde Tuchhandel betrieben. Das Gebäude war bereits 1347 bekannt und war Eigentum der Grafen von Loon, weshalb es auch "Herrenhaus" genannt wurde. Im Gebäude befanden sich Räume für Versammlungen der Handwerkgilden. Im Hauptgebäude mit Tor befanden sich der Ratssaal und die Schöffenkammer. Wie auf einem alten Stadtplan zu sehen ist (Ausschnitt einer Karte aus dem RAM) stand das Gebäude auf Pfeilern und bot so einen überdachten Marktplatz. Es wurde 1752 abgerissen.

Da es sich bei dem abgebildeten perspektivischen Stadtplan um einen Ausschnitt aus einer größeren Karte handelt, ist nicht sofort erkennbar, dass die Ansicht nicht "genordet" ist. Der Zeichner betrachtet die Stadt von Norden nach Süden. Für Verwirrung kann auch der Standort des Perron sorgen. Dieser befindet sich heute im nördlichen Teil des Platzes vor dem Rathaus. Früher stand er im südlichen Teil, vor der Einmündung der Hepperstraat. In der unteren linken Ecke des Ausschnittes ist die damalige Ausführung der Pfarrkirche Sint Catharinakerk zu sehen. Ebenfalls gut zu erkenen ist ein Galgen.

Der Perron steht als Symbol für die Freiheiten, die der Bischof von Lüttich (prinsbisshop Jan van Beieren / Jean de Bavière) der Stadt verliehen hatte. Laut einer Urkunde aus dem Jahr 1397 erhielt Maaseik das Recht, vor dem Gewandhaus einen Perron zu errichten. Dort sollten nach dem Vorbild von Lüttich, die Verordnungen des Fürstbistums Lüttich und die Satzungen der Stadt ausgerufen werden ("Cri du Perron").
Vom  ursprünglichen Perron  an der Hepperstraat ist jedoch nur noch das würfelförmige Übergangsstück mit vier undeutlichen Eckfiguren erhalten geblieben. Gekrönt wird der Perron durch einen Tannenzapfen und ein kleines Kreuz.

An den Ecken des Marktes sind vier monumentale Pumpen zu sehen. Im Mittelalter sorgten Brunnen für die Wasserversorgung der Stadt. Ab dem 17. Jh. wurden die Brunnen durch Pumpen ersetzt. Nur die vier Pumpen am Markt aus dem Jahre 1742 sind erhalten geblieben. Sie blieben bis zur Mitte des 20. Jh. in Betrieb.

Der Marktplatz ist umgeben mit einer Doppelreihe von Lindenbäumen, die bereits seit 1862 das Bild des Platzes prägen. Zuvor war der Platz mit Eichenbäumen gesäumt.

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Ferraris-Karte ergänzen

zur Orientierung: Straßen rund um den Marktplatz

Historischer Verein Wegberg e.V. - 2017 - Letzte Änderung: 05.02.2018

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