Historischer Verein Wegberg e.V.

Direkt zum Seiteninhalt
Sie befinden sich hier:

> Arbeitsgebiete > Ortsgeschichte > Die Herrschaft Tüschenbroich und die Linie Spiering zu Tüschenbroich

Die Herrschaft Tüschenbroich

und die Linie Spiering zu Tüschenbroich

Info-, Foto- und Materialzusammenstellung zum Thema

Die Bedeutung der Schriften, die Carl Wilhelm von Spiering im 18. Jahrhundert verfasst hatte, sind bereits in den 30er Jahren des letzten Jahrhunderts erkannt worden. Die 1500 Dokumente berichten über die Geschichte des Adelshauses Tüschenbroich von 1624 bis ins 18. Jahrhundert. Diese waren im dortigen Schloss gelagert, befanden sich allerdings in einem verwahrlosten Zustand. Doch erst 1994 wurde das Durcheinander von Papieren vom Rheinischen Archiv- und Museumsamt in Angriff genommen. Sieben Jahre lang ordneten die Mitarbeiter Monika Gussone und Eberhard Lohmann die Unterlagen, übersetzten sie und brachten sie in systematische Reihenfolge. Mit finanzieller Unterstützung seitens des Landschaftsverband, der Stadt Wegberg und der Deutschen Forschungsgemeinschaft, die das Projekt mit 150.000 Euro bezuschusste, konnte das Projekt 2002 abgeschlossen werden. Das historische Archiv der Freiherren von Spiering kann seit Mai 2002 im Wegberger Stadtarchiv eingesehen werden. Damit sich Nutzer des Archivbestandes besser in dem Wust aus Notizen, Briefen, Urkunden, Rechnungen und Tagebuchaufzeichnungen zurecht finden, hat das Rheinische Archiv- und Museumsamt den Bestand geordnet und katalogisiert. Das Ergebnis dieser umfassenden Arbeit findet sich im 41. Inventarband nichtstaatlicher Archive des Landschaftsverbandes Rheinland. Auf knapp 500 Seiten wurden über 15000 Blätter mit 3000 Verzeichnisnummern systematisch zusammengefasst.

Die Aachener Zeitung berichtete am 5. Oktober 2002 unter der Überschrift > "Die Familie von Spiering ist nun in bester Ordnung"

Das Archiv der Freiherren v. Spiering im Stadtarchiv Wegberg. Inventar

Inventare nichtstaatlicher Archive 41


Bearb.: Monika Gussone, Eberhard Lohmann, Peter K. Weber


Rheinisches Archiv- und Museumsamt - Archivberatungsstelle, Brauweiler 2002, 497 Seiten


Bei den folgenden Textauszügen wurden Änderungen vorgenommen. Die Literaturhinweise und Anmerkungen sind unmittelbar durch Anklicken lesbar. Desweiteren weisen die punktierten Unterstreichungen auf die Erklärung von Begriffen hin oder zeigen ergänzende Skizzen und Fotos.


Herkunft der Familie Spiering:

Haus Ryswick, Haus Zevenaar und der Rode Thoren bei Heteren

Die Familie Spiering stammt aus dem Raum Arnheim in den heutigen Niederlanden. Ihr Stammsitz war Haus Ryswick in der Landschaft Liemers im Herzogtum Kleve, ein allodialer Rittersitz, westlich von Zevenaar, der infolge mehrmaliger Veränderung des Verlaufs der Rheinarme heute nicht mehr existiert. Das Burglehen Zevenaar im Herzogtum Kleve mit zugehörigen Ländereien, das sich zeitweilig auch in geldrischem Besitz befand, erwarb die Familie 1605 durch Heirat hinzu.

Bevor die Spiering in den Dienst der Herzöge v. Pfalz-Neuburg wechselten, waren sie Amtmänner der Herzöge v. Kleve, u.a. als Drosten zu Lobith. So hatte Franz Spiering, verheiratet mit Maria Koenen zu Segenwerp, Ende des 16. Jahrhunderts das Amt eines klevischen Erbmarschalls inne. Sein Enkel Franz v. Spiering, der spätere Besitzer Tüschenbroichs, übte das Amt des Drosten zu Lobith aus.(11)

Das Burglehen auf Haus Zevenaar, gelegen in der Nähe eines Rheinarms mit Namen Aa, war schon im Jahre 1353 als klevisches Lehen zu 8 Mark aus den Renten in der Liemers an die Familie Schmülling (Smullinck) vergeben worden, in deren Besitz es bis 1605 erblich verblieb. In diesem Jahr ging es an Franz Spiering über als Nachfolger seines verstorbenen Onkels Gisbert und als Erbe seiner Mutter Wendelina Schmülling, der Tochter des Goossen, sowie mit Bewilligung seiner Tante Catharina und deren Ehemann Georg v. Ebeleben.(12) Dieses Haus Zevenaar, das sog. Burglehen, war nicht identisch mit der Burg oder dem Kastell Zevenaar, dem ursprünglich geldrischen Sitz der klevischen Amtsleute in der Liemers, sondern mit dem Smollingshuse, das Derick (ll.) Smullinck erbaut hatte, der von 1393-1418 Amtmann in der Liemers war. Derick (Ill.) Smullinck, verheiratet mit Maria Momm zu Rodentorn, und nach ihm sein Sohn Goossen, hatten nicht nur das Smolingshuse zu Lehen, sondern auch das damals nördlich von Alt-Zevenaar gelegene Gut Poelwijk.(13)

Die Herrschaft Tüschenbroich

und die Linie Spiering zu Tüschenbroich


Goswins Bruder Franz v. Spiering trat ebenfalls schon 1609 seinen Dienst beim Herzog v. Pfalz-Neuburg an, obwohl er eine Amtmannstelle als Drost von Lobith im Herzogtum Kleve innehatte. Erst 1614, als Kleve an den Kurfürsten von Brandenburg fiel und damit einen protestantischen Landesherrn bekam, wurde es dort für Franz, der wie die gesamte Familie Spiering katholisch war, schwierig.(40)
Trotzdem wurde er noch im Jahre 1617 als Drost von Lobith bezeichnet(41) (im Jahre 1624 dann aber als ehemaliger Amtmann(42). Es war für ihn 1609 - vielleicht schon im Hinblick auf die drohende Konversion des klevischen Landesherrn, vielleicht aus Karrieregründen - anscheinend naheliegend, sich an den Düsseldorfer Hof zu wenden, wo sich sein Bruder Goswin aufhielt und schon nähere Bekanntschaft mit Wolfgang Wilhelm v. Pfalz-Neuburg gemacht hatte. Dieser nahm dann auch Franz v. Spiering in seinen Dienst, der ähnlich schnell aufstieg wie sein Bruder. 1624 wurde er zum Erbmarschall ernannt, was umgehend den Ärger der Jülicher Landstände provozierte, die keinen Landfremden in diesem Amt dulden wollten. Den Vorwurf der Landstände, dass er das lndigenat nicht erfülle, d.h. nicht eingeboren sei und über keinen allodialen Besitz im Herzogtum Jillich verfüge, entkräftete Franz zumindest teilweise durch den Erwerb der Herrschaft Tüschenbroich (43), die Unterherrschaft und Lehen der Mannkammer Wassenberg des Herzogtums Jülich war und ihm 1627 förmlich verliehen wurde (44). Zu dieser Unterherrschaft gehörten 1789 die Ortschaften Geneiken, Genfeld, Tüschenbroich mit dem Schloss, der Jülicher Teil Wegbergs mit Dorp und die Vogtei über das St. Petersholz.(45) Franz v. Spiering wurde nacheinander Kämmerer und Erbmarschall (1624), Gouverneur von Düsseldorf, Amtmann der Ämter Remagen und Sinzig sowie der Grafschaft Neuenahr, Landmarschall des Herzogtums sowie Oberkämmerer, Obersthofmeister und im Jahre 1647 Amtmann von Wassenberg.(46) 1638 verdiente er als Geheimer Rat und jülichscher Landmarschall 426 Reichstaler im Jahr - 400 Reichstaler als residierender Rat und 62 Reichstaler als Rat von Haus aus -, wozu vermutlich weitere Amtmannsbesoldungen und Naturalleistungen kamen.(47). Aufgrund seiner hohen Stellung in der Verwaltung wurde er im Laufe des Dreißigjährigen Krieges von seinem Landesherrn mit wichtigen militärischen und diplomatischen Missionen im Interesse des Herzogtums Jülich betraut, die ihn u.a. mit Feldmarschall Ottavio Piccolomini (+ 1656) zusammenführten(48).

Die Tüschenbroicher Motte, auf der sich die von Franz v. Spiering 1624 erworbene Burg und ihre Vorgängerbauten befunden haben, stammt wohl aus der Zeit um 1000, vielleicht schon vom Ende des 9. oder Anfang des 10. Jahrhunderts, als die Grafen v. Wassenberg die umliegende Gegend in Besitz nahmen.(49). Im 12. Jahrhundert befand sich die Burg samt Zubehör im Besitz eines Alard v. Tüschenbroich, der den Brüdern der Abtei St. Vitus zu Mönchengladbach 1172 ein Allod, genannt Rakhesleide, verkaufte (50). Vermutlich von diesem erwarb der Kölner Erzbischof Philipp v. Heinsberg 1188 Tüschenbroich für die Kölner Domkirche.(51) Derselbe Alard erscheint auch zusammen mit seiner Frau im Verbrüderungs- und Totenbuch der Abtei St. Vitus unter dem 23 . Juli: Obiit Alardus miles de Thussebroich. Obiit Methildis uxor eius. Und unter dem 5. Mai findet sich dort ein Laie Johannes: Obiit Johannes laicus de Thuissenbruc.(52). Im Jahre 1288 wurde Tüschenbroich nach Beendigung des limburgischen Erbfolgestreits Offenhaus des Herzogs v. Brabant, der das Herzogtum Limburg übernommen hatte. Im 14. Jahrhundert besaß der Herr von Tüschenbroich das Amt des Drosten von Wassenberg, ebenso umfangreichen Allodialbesitz im Schwalmtal sowie die Vogtei über den Besitz des Aachener Marienstifts in Wegberg. Später - nach langwierigen Prozessen - erwarb er auch die Erbvogtei über den Besitz des Kölner Dornkapitels zu Kleingladbach und im St. Petersholz.(53) Das Brabanter Lehensverzeichnis von 1312 nennt für dieses Jahr Wilhelm v. Tuskembroech oder Tussembrouc als Träger des Brabanter Lehens Tüschenbroich.(54)

Bis ins 17. Jahrhundert wechselte Tüschenbroich häufig den Eigentümer. Es ging in die Hände unterschiedlicher Familien über, wobei es sich jedoch meist um Vererbung über die weiblichen Nachkommen handelte. Um 1330 werden zunächst die Herren v. Rheydt als Besitzer erwähnt. Von der Mitte des 14. bis zur Mitte des 15. Jahrhunderts gehörte die Herrschaft den geldrischen Edelherren v. Matlar. 1439 ist Frederich v. Matlar noch als Herr zu Tüschenbroich bezeugt.(55) Heinrich v. Melich gelangte durch Heirat ca. 1453 in den Besitz von Tüschenbroich. Nach seinem Verzicht 1470 erhielt Heinrich Hoen v. dem Pesch Tüschenbroich ebenfalls durch Heirat, wobei auch Syvaert v. Eyll einen Anteil bekam.(56) Von 1531 bis 1546 waren die v. Schönrode Eigentümer Tüschenbroichs, denen schon 1506 der Dieckerhof verliehen worden war.(57) Im Jahre 1563 wurde Bernhard v. Eyll Alleinbesitzer. Ihm folgte Rudolf v. Schönebeck, dessen Sohn Richard am 4. Dezember 1624(58) Tüschenbroich zum Preis von 24.200 Reichstalern an Franz v. Spiering verkaufte. Pfalzgraf Wolfgang Wilhelm hatte wegen der großen Verschuldung des Richard, der den Unterhaltspflichten seiner Familie gegenüber nicht nachkam, schon 1622 den Verkauf von Burg und Herrschaft Tüschenbroich angeordnet, nachdem er alle Schulden hatte auflisten lassen. Obwohl ihm schon bald verschiedene angemessene Angebote vorlagen, verkaufte Richard v. Schöneheck nicht sofort, sondern erst zwei Jahre später für einen viel zu geringen Preis an Franz v. Spiering, nachdem dieser ihn anscheinend im Zustand völliger Trunkenheit mit einem Kaufvertrag überrumpelt hatte.(59)

Kurz nach dem Erwerb Tüschenbroichs durch Franz v. Spiering brannte die alte Burg auf der Motte ab. Als Ersatz ließ er ab 1630 ein wesentlich größeres, dreiflügeliges Renaissance-Schloss mit einem niedrigen Verbindungsbau, zwei großen Türmen und einem ausgedehnten Vorhof (arca) am Ufer des Schlossweihers errichten.(60) Zu dieser Zeit gehörten zu Tüschenbroich neben Lehenshoheit und Jurisdiktion nur die Höfe Burghof und Dieckerhof als Lehen sowie einige Allodialgüter, die durch Franz v. Spiering zu Lehen aufgetragen wurden.(61)

Ausführlichere Angaben enthält eine Beschreibung der Lehensappertinenzien nach eingenohmener Ocular inspection aus dem Jahre 1717.(62) Ihr ist eine Abschrift der alten Aufzeichnung des Umgangs um die Herrlichkeit Tüschenbroich, einer sog. Vroge, die Carl Wilhelm v. Spiering in einer Ausfertigung auf Pergament vorlegen konnte, beigefügt. Der Auflistung zufolge gehörten zur Herrlichkeit Tüschenbroich Haus und Schloss, das von schönen breiten Fischweihern umgeben war, die alte Ruine auf der Motte, der Holtzhoff und das Halbwinners-Haus mit Scheune und Stall sowie der Schlossgarten mit dem Bienenbaumgarten. In der Herrschaft lagen 86 steuerpflichtige Hausmannshäuser und Höfe, von denen jeweils ein Rauchhuhn jährlich im Wert von 2 Blafferten aufs Schloss geliefert werden musste. Die Einwohner waren auf dem Schloss auch zu Wachdiensten, zum Bachfegen und zum Leisten unbegrenzter Dienste (illimitata) verpflichtet. Der Kringshof (Creinßhoff), der zu den größeren Gütern zählte, musste jährlich drei schwere Dienste tun, die zugehörige Kringsmühle zu Dorp bei Wegberg jährlich vier Sümber Kuchenmehl aufs Schloss liefern. Es gab eine zwangbare Kornmühle und eine zwangbare Ölmühle mit jeweils einem verpachteten Garten am Schlossweiher, die verschiedene Abgaben einbrachten. Das Grassengueth mit Zubehör, das Franz v. Spiering erworben hatte, das Görtzgueth, das Catharina Dorothea und Carl Wilhelm v. Spiering gekauft hatten, und das Lintzengueth gingen von Haus und Schloss Tüschenbroich zu Lehen. Der Schanzerhof, ehemals Brühler Hof, auf geldrischem Territorium mit Zubehör gehörte ebenso dazu, wie der Dieckerhof, Benden zu Bellenrath und zu Doveren und der große Zehnt zu Doveren. Weitere Lehenszugehörungen waren der große Baumgarten vor dem Haus, das Mühlenbroich vor der Kornmühle, der Oligsweiher und verschiedene Äcker, Wiesen, Heide und Holzschläge mit den Namen Kempgen, Haagbusch, Krahebusch und Höer, ferner die Erbpachten und Zinsen, die zu St. Andreas, St. Lamberti und St. Martin auf Haus Tüschenbroich abzuliefern waren. Zum Lehen gehörten der Rottzehnt in der gesamten Herrschaft, der mit fünf Paar Früchten jährlich abgelöst wurde, die große und kleine Jagdgerechtigkeit in der Herrschaft und ebenso die kleine Jagd an einigen Plätzen im Amt Wassenberg und auf geldrischem Gebiet, wie auch das Patronat über die Wegberger Kirche, das Privileg, in Wegberg drei Markttage zu halten, und schließlich die Ausübung der Hochgerichtsbarkeit, wie sie alle 42 Jülicher Unterherrschaften besaßen.(63) Lehensrührig war weiterhin die Erbvogtei über das St. Petersholz mit der Verpflichtung, einen der beiden Förster zu bestellen, und über den Fronhof zu Kleingladbach mit der Verpflichtung, dort jährlich zwei Frongedinge abzuhalten und den Fronboten sowie - im Bedarfsfall - die Gebtmeister anzusetzen. Dem Herrn zu Tüschenbroich standen dort 16 1/2 Morgen Holz- und Heidegerechtigkeit zu, Gebot und Verbot, die Brüchten sowie die große und kleine Jagd. Dieses Lehen wurde den v. Spiering nach endlosen Rechtsstreitigkeiten vom Kölner Domkapitel verliehen(64), das dafür jährlich verschiedene Getreide- und Geldabgaben erhielt. Dem Herrn von Tüschenbroich stand eine Abgabe auf fremde, in die Herrschaft eingeführte Bienen zu, er hatte das Vorkaufsrecht auf alle Güter der Herrschaft. Niemand durfte ohne seine Erlaubnis Kaufmannschaft oder Wirtschaft halten noch Wein, Branntwein oder Bier zapfen und verkaufen, und dann auch nur gegen Zahlung der Gruth oder Accies. Der Herr von Tüschenbroich musste Lehensreuther, Gerichtsschreiber, Schöffen und Boten einsetzen und besaß hohes und niederes Hals- und Schöffengericht, Gebot und Verbot sowie das Recht, Brüchten auf Geld und Gut zu verhängen und zu straffen mit dem Kercker undt mit dem Leben.

In seiner Funktion als Patron übertrug Franz v. Spiering 1636 die Wegberger Pfarrstelle dem Kreuzherrn Tilman Brewer und 1639 dem Kreuzherrn Paul Sibenius, wobei er zugleich auf das Patronatsrecht zugunsten der Kreuzherren aus Wickrath verzichtete. Diese sollten im Gegenzug ein Kloster bauen, Schulunterricht erteilen und den Kaplansdienst auf Schloss Tüschenbroich übernehmen.(65)

Am 20. Oktober 1834 verkaufte Otto Kauwerz als Spezialbeauftragter der Ida Natalia Auguste v. Spiering, der Erbin von Tüschenbroich und Doveren, nach ihrer Hochzeit mit dem württembergischen Grafen Friedrich v. Dillen alle ihre in der preußischen Rheinprovinz gelegenen Güter an den Erkelenzer Notar und Gutsbesitzer Hermann Josef Gormanns für 92.000 preußische Taler, kostenfrei bis zur dritten Rate 1837 zu zahlen in Silbergeld an das Handlungs- und Banquierhaus von Abraham Schaaffhausen in Köln. Diese Besitzungen umfassten gemäß der Erbteilung vom 6. September 1832 die vormalige Herrschaft Tüschenbroich mit Schloss, Mühlen, Teichen, Höfen, Äckern, Wiesen, Wald und Heide, den Rittersitz Doveren, genannt Weiherhof, daneben den Kühlerhof und den Loherhof mit Äckern, Wiesen, Wald und Viehtriften, den Karkerhof mit Zubehör, die Weinrente zu Mayschoß und das Einlösungsrecht an allen, zu diesem Güterkomplex gehörenden und in Versatz stehenden Grundstücken, vor allem die bei Melick/NL gelegenen Wiesen und Weiden.(66) Gormanns wurde durch den Kauf des Rittergutes Tüschenbroich landtagsfähig. Zehn Jahre nach dem Erwerb erhielt er das passive Wahlrecht als Vertreter der Ritterschaft für den preußischen Provinziallandtag im Regierungsbezirk Aachen-Düsseldorf.(67) Von Hermann Joseph Gormanns, der unverheiratet war, erbte 1860 die Familie Jungbluth den Besitz und von dieser die Familie Krapoll, die Schloss Tüschenbroich noch heute bewohnt.

"Les Moulins de Wegberck 1726"
von Renier Roidkin
Bild anklicken!

Historischer Verein Wegberg e.V. - 18.02.2017 - Letzte Änderung: 23.12.2019

Historischer Verein Wegberg e.V.
Rathausplatz 21, Wegberger Mühle, 41844 Wegberg
Zurück zum Seiteninhalt