> Sie befinden sich hier:
> News & Views > News & Views 2023 > Spezielle Themen 2023

Panorama-Aufnahme Wegberg mit Burg Wegberg, Forum, Wegberger Mühle, Rathaus und Pfarrkirche St. Peter & Paul, Foto: Heinen
News & Views 2023
Spezielle Themen
Aktuelles - Termine - Neuigkeiten
WDR Zeitzeichen 28.10.
28.10.1237 - Erste Erwähnung der Doppelstadt Berlin-Cölln
Stand: 14.04.2016, 17:02 Uhr
Berlin baut. Besonders dort, wo Berlins Anfänge liegen: in der historischen Mitte zwischen Brandenburger Tor und Alexanderplatz. Berlin im Mittelalter, das war zunächst nicht eine Stadt, sondern zwei.
Von Kerstin Hilt
Zwischen zwei Spreearmen stießen Siedler auf eine Furt, die einen entscheidenden Vorteil hatte: Sie war sandig, nicht sumpfig wie der Rest der Mark Brandenburg. An den beiden Ufern entstanden zwei getrennte Ansiedlungen: Berlin auf der einen, Cölln auf der anderen Seite.
Und pikanterweise bezieht sich die erste urkundliche Erwähnung Berlins im Jahr 1237 gar nicht auf Berlin selbst, sondern auf die lange rivalisierende Schwesterstadt Cölln. Dass 1237 trotzdem zum Gründungsjahr ausgerufen wurde, haben die Nationalsozialisten zu verantworten: 1937, vier Jahre nach der Machtübernahme, passte ihnen ein prunkvolles Stadtfest gut ins Konzept.
Redaktion: Ronald Feisel
WDR ZeitZeichen 27.10.
27.10.0097 - Kaiser Nerva adoptiert Trajan
Stand: 14.04.2016, 16:58 Uhr
Trajan war ein guter Feldherr und außerordentlich loyal. Als Sohn einer Familie, die zwar in der Provinz Hispania lebte, es aber in den römischen Senat geschafft hatte, verfolgte er seine Karriere zielstrebig und ohne krankhaften Ehrgeiz.
Von Maren Gottschalk
Er war bereits 44 Jahre alt, als der alternde Kaiser Nerva ihn adoptierte und damit zu seinem Nachfolger bestimmte. Ein Jahr später starb Nerva und Trajan konnte beweisen, dass er das gigantische Reich der Römer selbst beherrschen konnte. Unter ihm erreichte es die größte Ausdehnung in seiner Geschichte.
Doch Trajan wird auch wegen seiner großartigen Bauten, seiner Sorge um die Armen und seiner klugen Reformen gelobt. War er wirklich der „augustus optimus“, der Idealkaiser, wie er vom Senat bezeichnet wurde?
WDR Zeitzeichen 17.10.
17.10.1912 - Patent für Edelstahl wird eingereicht
Stand: 14.04.2016, 15:57 Uhr
Was haben eine Waschmaschinentrommel, ein Designer-Essbesteck und die Turbinenschaufeln eines Düsenjets gemein? Sie alle sind aus einem hochwertigen Werkstoff gemacht, der hitze-, säure- und rostbeständig ist.
Von Kay Bandermann
Stähle aus Nickel-Chrom-Legierungen gehören seit 100 Jahren zu unserem Alltag. Die Stahlproduzenten rund um den Globus erkannten, dass dieses Metall in seiner „ursprünglichen“ Form zwar vielseitig verwendbar war, aber bei extremer Belastung an seine Leistungsgrenzen stieß. Gewürzt mit Nickel und Chrom veränderten sich die Eigenschaften erheblich.
Die Krupp-Physiker Benno Strauß und Eduard Maurer waren es, die als erste das Patent für „Nichtrostenden Stahl“, kurz: Nirosta, einreichten: am 17. Oktober 1912.
WDR Zeitzeichen 28.09.
28.09.1903 - Der Geburtstag von Albert V. Thelen
Stand: 06.04.2016, 14:53 Uhr
Vor allem ein Buch hat ihn bekannt gemacht: "Die Insel des zweiten Gesichts", die Erinnerungen an einen mehrjährigen Aufenthalt auf Mallorca ab 1931, verspielt, fabulierfreudig, (aber)witzig.
Von Jutta Duhm-Heitzmann
Und doch gilt Albert Vigoleis Thelen, Schriftsteller und Übersetzer, als einer der bekanntesten Unbekannten der deutschen Literatur. Denn seine anderen Werke sind mehr oder weniger vergessen. Das mag an seinem meist unfreiwilligen Wanderleben gelegen haben.
Thelen, am 28. September 1903 am Niederrhein geboren, wurde mit seiner Frau Beatrice aufgrund der politischen Umstände durch halb Europa getrieben, Spanien, Portugal, die Niederlande, die Schweiz. Den Lebensabend verbrachte er dann wieder im eher ungeliebten Deutschland: „Heimatlos bin ich meine Heimat selbst.“
Es wäre an der Zeit, Albert Vigoleis Thelen als einen großartigen Schriftsteller neu zu entdecken.
Redaktion Hildegard Schulte
WDR ZeitZeichen 27.09.
27.09.1942 - Thomas Mann spricht in der BBC
Welch warnende Worte kommen da aus dem Volksempfänger? „Deutsche Hörer!“ - heißt die Sendung. Doch wer sie in Deutschland hört, der macht sich strafbar.
Von Marko Rösseler
Es spricht der Schriftsteller Thomas Mann aus dem Exil, und er erzählt - an diesem 24. September 1942 - von ungeheuerlichen Vorgängen in den besetzten Gebieten im Osten, vom systematischen Massenmord an Juden.
Thomas Mann spricht aus dem Exil in den Vereinigten Staaten. Seine Stimme wird auf Platte aufgezeichnet und über die BBC von London nach Deutschland ausgestrahlt. Wer hat Thomas Mann gehört? Und was konnten die Deutschen wissen über die NS-Verbrechen?
WDR Zeitzeichen
25.09.1965 - Erster "Beat Club" in der ARD
Eigentlich fing alles ganz harmlos an: In schwarz-weiß, züchtig angezogen, tanzten junge Leute zu Musik. Und doch bat der spätere Nachrichtensprecher Wilhelm Wieben die Erwachsenen zu Beginn des Beat Clubs um Verständnis. Denn die Musik war laut und auf Englisch.
Von Ariane Hoffmann
Das Moderatoren-Paar Uschi Nerke und Gerhard Augustin kündigte in Rollkragenpulli und Anzug drei Live-Bands an und nach 30 Minuten war er schon vorbei, der erste "Beat Club" in der ARD, produziert von Radio Bremen. Mit der Sendung sollten die Jugendlichen der 1960er Jahre wieder zurück von den Radiosendern BFBS und AFN ins deutsche Fernsehen geholt werden. Und das klappte. Rund 63% der Deutschen unter 30 schalteten ein.
Von Folge zu Folge wurden Uschis Röcke kürzer, die Haare der Männer länger und die Go-Go-Girls immer leichter bekleidet. Mit der Farbe kamen Anfang der 1970er Jahre psychedelische Kamerabilder und der Beat wurde härter. Das Studiopublikum rockte nun zu Yes, The Doors, Nirwana und Deep Purple. Als der Beat Club von einer Massensendung zu einem Programm für Kenner wurde, passte er nicht mehr ins Samstagnachmittag-Programm der ARD und wurde im Dezember 1972 eingestellt.
Redaktion: Michael Rüger
WDR ZeitZeichen
21.09.1952 - Erste Fußball-Schaltkonferenz im Hörfunk
„Man sieht ja mit den Ohren – und das ist das Schöne daran“ - so hat Ex-Nationaltorhüter Toni Schumacher ihre Faszination beschrieben. Allen Fernsehübertragungen, aller Kommerzialisierung, aller Zerstückelung der Spieltage zum Trotz:
Von Thomas Pfaff
Die Bundesliga-Schaltkonferenz am Samstagnachmittag im Hörfunk bleibt Kult - seit nunmehr 60 Jahren. Und die Jury des Deutschen Radiopreises behauptet 2010 gar: „Deutschland ist nicht denkbar ohne die samstägliche Bundesligakonferenz“. Eine Würdigung jener kreativen Kakophonie, in der der nächste Satz immer der schwerste ist.
WDR Zeitzeichen
16.09.1984 - Fernsehserie „Heimat“ beginnt in der ARD
Für den Regisseur Edgar Reitz ging es nie um Action oder dramatische Effekte. In seiner elfteiligen Serie „Heimat - Eine deutsche Chronik“ erzählt er die Geschichte der Familie Simon im fiktiven Hunsrück-Dorf Schabbach bedächtig und in unspektakulären Momentaufnahmen.
Von Christiane Kopka
Splitter für Splitter setzt sich so das Mosaik einer vergangenen Zeit zusammen, die großen Weltereignisse spiegeln sich in der Froschperspektive des Dorfes.
Als die Serie 1984 ins Fernsehen kam, war diese epische Erzählweise ganz neu: Nicht nur die Kritiker waren hingerissen - auch die Zuschauer saßen gebannt vor den Bildschirmen. Die 16-Stunden-Saga bescherte der ARD sensationelle Einschaltquoten und machte Fernseh-Geschichte.
Redaktion: Michael Rüger
ZeitZeichen - WDR - 15.09.2023
Otto Wels und seine Rede gegen das Ermächtigungsgesetz der Nazis
"Freiheit und Leben kann man uns nehmen, die Ehre nicht". So sprach sich der SPD-Politiker Otto Wels (geb. 15.9.1873) mutig gegen das Ermächtigungsgesetz der Nazis aus.
Otto Wels kann Adolf Hitler nicht aufhalten. Nicht er, nicht seine Sozialdemokraten, nicht die Kommunisten. Sie hätten es wohl nicht einmal gemeinsam geschafft, wenn sie denn gemeinsam aufgetreten wären. Aber daran war nicht zu denken.
Otto Wels wird am 15. September 1873 als Sohn eines Gastwirts in Berlin geboren. Er hat ein aufbrausendes Temperament. Schon 1919 wird er SPD-Parteivorsitzender - und erkennt schon früh die drohenden Gefahren in Deutschland. Bei der Verabschiedung des Ermächtigungsgesetzes, am 23. März 1933, hält er seine berühmt gewordene Rede. Doch da ist es bereits zu spät. Immerhin: Wels setzt ein letztes öffentliches Zeichen des Widerstands - gegen Hitler, für die Demokratie.
WDR Zeitzeichen
12.09.1940 - Entdeckung der Höhle von Lascaux
Vor 75 Jahren streiften vier Jugendliche durch die südwestfranzösischen Wälder nicht weit von Bordeaux. Auf der Suche nach ihrem Hund entdeckten sie etwas, was bald als "Sternstunde der Kunstgeschichte" gelten sollte: Die Gemälde und Zeichnungen der Höhle von Lascaux. Entstanden vermutlich vor mehr als 10 000 Jahren.
Von Jürgen Werth

Stiere, Pferde, Hirsche, Steinböcke, Löwen, Bisons, Mammuts, Nashörner - ein zoologischer Garten. Von einem "Louvre der Steinzeit" ist die Rede. Von einer "Sixtinischen Kapelle".
In einer Höhle sind Feinheiten beim Erlernen des aufrechten Gangs zu besichtigen. Wie der Mensch zum Künstler wurde - davon erzählt Lascaux.
Redaktion: Hildegard Schulte
ZeitZeichen - WDR - 09.09.2023
Todestag von Theo Hespers, christlicher Widerstandskämpfer
Welche Realität steckt hinter den 'Märchen' aus Nora Hespers' Kindheit? Ihr Großvater Theo Hespers wurde am 9.9.1943 als Widerstandskämpfer von der Gestapo getötet.
Theodor Franz Maria Hespers hat schon in frühen Reden der Nazis deren dunkle Pläne erkannt – und sich gegen sie gestellt. Sein tiefer christlicher Glaube gab Theo Hespers einen klaren moralischen Kompass.
Den Nationalsozialisten war der aufrechte, offen geäußerte Widerstand des tief gläubigen Christen schnell ein Dorn im Auge. Schon wenige Wochen nach der Machtübertragung musste Theo Hespers fliehen. Mit seiner Familie versteckte er sich teils unter falschem Namen noch einige Jahre in den Niederlanden und Belgien, bis er nach Deutschland ausgeliefert wurde. Die Nationalsozialisten verurteilten ihn zum Tode. Theo Hespers starb mit 39 Jahren.
ZeitZeichen - WDR - 24.08.2023
Das Ende des Kaffeeschmuggels im Westen Deutschlands
Im August 1953 sank die Kaffeesteuer in der BRD deutlich - es war das Ende des gefährlichen und lukrativen Kaffeeschmuggels im "Wilden Westen" der Eifel...
Kaffee ist nach dem Zweiten Weltkrieg wegen einer hohen Steuer in der Bundesrepublik enorm teuer. Deshalb ist in Westdeutschland an den Grenzen zu Belgien und den Niederlanden der Kaffeeschmuggel ein großes illegales Geschäft.
Kaffee ist nach dem Zweiten Weltkrieg in der Bundesrepublik enorm teuer. Grund dafür ist eine hohe Steuer. Deshalb blüht in Westdeutschland an den Grenzen zu Belgien und den Niederlanden der Kaffeeschmuggel. Einige Ortschaften in der Eifel werden zu regelrechten Schmugglernestern.
Die Zöllner haben alle Hände voll zu tun. Immer öfter kommt es zu bewaffneten Auseinandersetzungen - mit Verletzten und Toten. Die schweren Auseinandersetzungen zwischen Schmugglern und Zöllnern zwingen die Politik zum Handeln.
WDR ZeitZeichen
23.08.1887 - Kennzeichnung deutscher Produkte mit dem Begriff „Made in Germany“
"Made in Germany" - die Corporate Identity einer ganzen Nation, ein Markenzeichen für Qualitätsprodukte, von Deutschen für deutsche Waren erdacht - denkt man.
Von Wolfgang Burgmer

Unter "Made in Germany" eroberte deutsche Qualität den Weltmarkt. Letztlich aber gilt heute wie damals: Wichtig ist, was im Produkt steckt, nicht was drauf steht.
ZeitZeichen - WDR - 15.08.2023
Auftakt für 632 Jahre Bauzeit: Grundsteinlegung des Kölner Doms
Am 15.8.1248 wurde der Grundstein für das höchste Gebäude der Welt gelegt. Dabei war den Kölner Baumeistern klar: Sie selbst würden den fertigen Dom nie sehen.
Auch die ersten Baumeister werden wohl nicht eine Bauzeit von mehr als einem halben Jahrtausend für möglich gehalten haben: 1880 wurde der Kölner Dom eingeweiht.
632 Jahre lange Jahre wird am Kölner Dom gebaut. Wirklich fertig wird er wohl nie. Ein kölsches Sprichwort sagt, "Wenn der Dom fertig ist, geht die Welt unter". Der Dom ist ein Generationenprojekt, um für die wertvollen Reliquien der Heiligen Drei Könige eine angemessene Kathedrale zu schaffen, die auch die großen Pilgerströme fassen kann. Schließlich ist es ein protestantischer Preußenkönig, der dafür sorgt, dass der Dom 1880 tatsächlich eingeweiht wird.
ZeitZeichen - WDR - 02.08.2023
Niederländische Regentin Emma zu Waldeck-Pyrmont wird geboren
113 Jahre lang wurden die Niederlande von Königinnen regiert - eine einzigartige Frauenherrschaft. Die Geschichte begann mit einem Mädchen, das sich traute, "König Gorilla" zu heiraten.

Die älteren Schwestern Emmas zu Waldeck-Pyrmont hatten eine Heirat mit Wilhelm III. der Niederlande dankend abgelehnt, die 20-jährige Emma sagt ja. Wilhelm III. trägt wegen seiner zahlreichen außerehelichen Kinder auch den Spitznamen "König Gorilla". Mit ihrer Heirat begründet die junge Deutsche so eine Frauen-Dynastie auf dem niederländischen Thron.
Die junge Königin Emma bekam eine Tochter: Wilhelmina. Emma verstand es geschickt, Werbung für die Thronfolgerin zu machen. Sie reiste durch das Land, führte die süße kleine Prinzessin vor - und gewann so die Sympathien ihrer Untertanen für die zukünftige Königin. Außerdem führte sie Niederländisch als Sprache bei Hofe ein. Die Sprache hatte in besseren Kreisen zuvor als unschicklich gegolten. Dass ausgerechnet eine Deutsche, die erst Holländisch lernen musste, so handelte, brachte ihr zusätzliche Sympathien ein.
Als Wilhelm III. nach elf Jahren Ehe starb, übernahm Emma als Regentin die Vormundschaft für ihre minderjährige Tochter Wilhelmina. Acht Jahre lang regierte sie bis zur Volljährigkeit der jungen Königin. Deren Tochter Juliana und ihre Enkelin Beatrix setzen die Frauen-Dynastie bis 2013 fort. Emma starb mit 76 Jahren in Den Haag.
ZeitZeichen - WDR - 25.07.2023
25. Juli 1978 - Das Gesetz zur Sommerzeit wird verkündet
Im Jahr 1978 ändert sich der Lauf der Natur: Während ein Tag im Jahr nur noch 23 Stunden haben soll, soll ein anderer dafür 25 haben. Ein Wunder? Nein, nur ein bis heute umstrittenes Zeitgesetz.

Die 1970er Jahre sind von Energiekrisen gekennzeichnet. Die Preise auf dem Rohölmarkt steigen, die erdölexportierenden Länder gewinnen an Marktmacht. Internationale Konflikte eskalieren. Alternative Energiequellen führen noch eine Randexistenz. Steigende Preise, autofreie Sonntage und Werbespots zum Stromsparen zeigen den Ernst der Situation. Die Idee, durch einen Dreh an der Uhr Rohstoffe zu sparen, verfängt schnell.
ZeitZeichen - WDR - 17.06.2023
17. Juni 1953 - Aufstand in Ostberlin und in der DDR
Der sogenannte Aufbau des Sozialismus führt Anfang der 1950er-Jahren zu großer Unzufriedenheit in der DDR. Es kommt zu einem Aufstand - niedergeschlagen von sowjetischen Panzern.

Die westdeutsche Wochenschau berichtet am 16. Juni 1953: "Ostberlin ein Hexenkessel. Nach einer Demonstration der Bauarbeiter vor der Ostzonenregierung in der Leipziger Straße kam es zu Auseinandersetzungen zwischen SED Funktionären und Arbeitern."
Der Aufstand beginnt bereits am 12. und dauert bis zum 21. Juni. Die Revolte erstreckt sich über das gesamte Territorium der DDR. Der Historiker Ilko-Sascha Kowalczuk: "Über 700 Städte und Gemeinden wurden erfasst, etwa eine Million Menschen haben sich daran beteiligt, und an diesem Aufstand hat sich der Querschnitt der Gesellschaft beteiligt und deswegen sprechen wir vom Volksaufstand gemeinhin."
ZeitZeichen - WDR - 15.06.2023
15. Juni 1873 - Heinrich Schliemann schließt Grabungen in Troja ab
Heinrich Schliemann gilt als Entdecker von Troja. Als derjenige, der den Schatz des Priamos findet. "Meine Hoffnungen sind übertroffen, meine Mission erfüllt", schreibt Schliemann nach dem Ende der Grabungen heute vor 150 Jahren.

Kisten mit der Aufschrift "Obst und Gemüse" lädt Heinrich Schliemann am 15. Juni 1873 hastig auf sein Schiff, das an der türkischen Westküste liegt. Doch in den Kisten sind keine frischen Lebensmittel. Sie sind randvoll mit Gold: Diademe, Ohrringe, Stirn- und Armbänder. Dazu Perlen, Kelche, Becher und Silbervasen. Schliemann glaubt, den antiken Schatz des trojanischen Königs Priamos gefunden zu haben. Der soll nun schnell und unbemerkt außer Landes und nach Athen gebracht werden.
ZeitZeichen - WDR - 08.06.2023
8. Juni 793 - Wikinger überfallen die englische Klosterinsel Lindisfarne

Als im Jahr 793 die ersten Segel der Wikingerschiffe am Horizont auftauchen, ahnt keiner der Mönche auf der Klosterinsel Lindisfarne im Nordosten Englands, was ihnen bevorsteht.
Im Morgengrauen des 8. Juni 793 bereiten sich die Mönche im Kloster von St. Cuthbert gerade auf das erste gemeinsame Gebet vor. Plötzlich erscheint am Horizont eine kleine Flotte fremd aussehender Segelschiffe. Wenig später springen schwer bewaffnete Männer von Bord und starten einen Überfall, der die damals bekannte Welt erschüttert.
WDR Nachrichten - 05.05.2023
100 Jahre Glockenläuten im Kölner Dom
Der "Dicke Pitter" - die große Petersglocke im Kölner Dom - wird 100 Jahre alt. Fürs Jubiläum wurde er aufwendig geputzt.
Von Holger Geyer, Verena Köplin
"Läuten gleich die Glocken?" Diese Frage hört Markus Lang fast täglich – und muss sie in schönster Regelmäßigkeit mit "Nein" beantworten. Lang beaufsichtigt seit beinahe 20 Jahren den Glockenturm des "Dicken Pitter". Und der läutet in der Regel nicht während der Öffnungszeiten des Turms, sondern nur an hohen kirchlichen Feiertagen.
Jetzt feiert der "Dicke Pitter" – die Petersglocke – ein rundes Jubiläum: Vor 100 Jahren wurde er gegossen. Anderthalb Jahre später kam er in Köln an. Und da war buchstäblich ganz Köln auf den Beinen: Die Kinder hatten schulfrei, Menschenmassen scharten sich um den Dom, als die große Glocke, mit Kränzen geschmückt, hier ankam. Selbst Elvis wäre wohl kaum so empfangen worden.
> Lesen und > Hören Sie mehr auf der Website des WDR
Nostradamus prophezeit das Internet
Erst kürzlich sind neue Prophezeiungen von Nostradamus entdeckt worden. Jetzt ist klar: Der französische Arzt und Seher hat schon im Mittelalter vor dem Internet gewarnt.

10. Februar 1823 - In Köln findet der erste Rosenmontagszug statt
Vor 200 Jahren findet in Köln der erste Rosenmontagszug statt. Damals heißt der Prinz noch "Held Carneval". Ansonsten ist aber schon vieles wie heute: Es geht um gute Geschäfte mit dem organisierten Frohsinn.

Karneval in Köln, Foto: ARD
"D ́r Zoch kütt": Am 10. Februar 1823 startet in Köln der erste Rosenmontagszug der Stadtgeschichte. Das Spektakel mit 15 Nummern steht unter dem Motto "Thronbesteigung des Helden Carneval". Der erste "Held" ist der Kölnisch-Wasser-Produzent Emanuel Ciolina Zanoli. Auf einem goldenen Delphin, der auf eine Kutsche montiert ist, umkreist er unter großem Jubel des Publikums den Neumarkt.
20.01.2023 - WDR - Kultur
Marita Breuer feiert 70. Geburtstag
Die gebürtige Dürener Schauspielerin Marita Breuer feiert am Freitag ihren 70. Geburtstag. Sie wurde mit der Fernsehserie "Heimat", in der sie die Maria spielt, in ganz Deutschland berühmt. In der Hunsrück-Saga wurde sie praktisch zur Mutter der Nation.

20.01.2023 - Frankfurt Allgemeine Zeitung
Marita Breuer wird 70
Ein Leben lang gefangen in Schabbach
Von Freddy Langer
Mit der Fernsehserie „Heimat“ wurde Marita Breuer über Nacht berühmt – und landete in einer Schublade, aus der Filmemacher eher selten eine Hauptrolle ziehen. An diesem Freitag wird sie siebzig.
Ihren siebzigsten Geburtstag hat Marita Breuer schon einmal gefeiert. Das war 1984. Mit Freunden, Bekannten und Verwandten in kaum überschaubarer Zahl.
Allesamt eingeladen, wie sie verkündete, um zu sehen, wer eines Tages hinter ihrem Sarg herlaufe. Es wurde reichlich Schnaps ausgeschenkt. Enthemmt schunkelten die Gäste zu dem Lied von der Wutz, die zu Wurst verarbeitet wird. Und wenn auch später den Gästen einen Moment lang ganz sentimental ums Herz wurde, als ein alter Herr den Unterschied vom Jungsein und vom Altsein besang, war insgesamt doch kräftig was los in dem mit Girlanden geschmückten Gemeindesaal von Schabbach. Zu sehen war die Feier in der elften und letzten Folge des Epos „Heimat“ von Edgar Reitz. Es war zugleich der Teil, in dem Marita Breuer als „datt Maria“ mit zweiundachtzig Jahren zu Grabe getragen wird. Dabei war sie in Wirklichkeit noch nicht einmal dreißig.
> weiterlesen (Link zum Artikel in der F.A.Z.)

Foto: Harald Tittel, dpa
Lara Bousch, SWR, hat eine umfangreiche
Dokumentation über Edgar Reitz mit vielen Fotos und Filmen zusammengestellt.
01.11.2022 - WDR - ZeitZeichen
1. November 1932 - "Heimat"-Regisseur Edgar Reitz wird geboren
Filmemacher Edgar Reitz wird vor allem mit der Langzeit-Reihe über seine Heimat im Hunsrück bekannt. Ein Erfolg, den er auch seiner rebellischen Haltung verdankt. Am 1. November 2022 wird der Morbacher 90 Jahre alt. > mehr (mit weiteren Links)
01.11.2022 - SWR Aktuell
Zum 90. Geburtstag von Edgar Reitz
Edgar Reitz und der Hunsrück: Eine Spurensuche im "Heimat-Land"
Edgar Reitz hat den Hunsrück mit seiner Heimat-Filmreihe in der Welt bekannt gemacht. Eine Erkundungsreise zum 90. Geburtstag des Filmemachers zwischen Simmern und Morbach.
31.10.2022 - Frankfurter Allgemeine Zeitung
Im erfundenen Dorf Schabbach
Der Zweitwohnsitz unserer Erinnerung
Von Freddy Langer
Gehlweiler ist Dreh- und Angelpunkt des Kinofilms „Die andere Heimat“,
der vierten Geschichte von Edgar Reitz um die Bewohner des fiktiven
Hunsrückdorfes Schabbach. Ein Ortsbesuch.

Potemkin im Hunsrück: das mit Kunststoff überbaute Dorf Foto: Petra Stünning
Nein, sagt Heribert Dämgen, nein, das Dach gefalle dem Denkmalschutzamt natürlich ganz und gar nicht. Aber was solle er denn tun? Fünfundvierzigtausend Euro, hatte ihm ein Restaurator vorgerechnet, würden ein neuer Dachstuhl plus Schindeln aus Schiefer kosten. So viel Geld hatte er nicht. Und bekam es auch nirgendwo her. Zusagen von der Deutschen Denkmalstiftung wurden wieder zurückgenommen, die Kreisverwaltung wollte sich nur unter Bedingungen beteiligen, die er unmöglich erfüllen konnte, und an Geldmittel aus den Töpfen für Schwerpunktgemeinden oder Dorferneuerungen kam er auch nicht heran. Sieben Jahre lang hat sich Heribert Dämgen mit den Behörden herumgeschlagen, bevor er das Dach kurzerhand mit Blech abdeckte. „Ich musste das Haus doch trocken halten“, sagt er.
> weiterlesen (Link zum Artikel in der F.A.Z.)

Foto: ARD
WDR vom 09.06.2014
WDR 5 - Erlebte Geschichten - 09.06.2014
Erlebte Geschichten mit Edgar Reitz
Edgar Reitz gilt als einer der wichtigsten Regisseure des deutschen Films. Der 1932 geborene Hunsrücker, der in den 1950er Jahren Theaterwissenschaft in München studierte, hatte mit seinem ersten Spielfilm "Mahlzeiten" 1967 seinen ersten großen Erfolg.
Von Rainer Praetorius
> mehr...

Foto: ARD
Gehlweiler wurde zur Filmkulisse
In dem kleinen Ort hat Edgar Reitz 2012, gut 40 Jahre nach seinen Fernsehserien "Heimat 1" und "Heimat 3", seinen Kinofilm "Die andere Heimat" gedreht und die Bewohner des Dorfes nachhaltig mit seinen aufwendigen Filmkulissen geprägt.
Schautafeln, die überall im Dorf verteilt sind, zeigen, wie das Dorf während der Dreharbeiten ausgesehen hat. Die aus mehreren Heimat-Staffeln bekannte Schmiede der Familie Simon trägt noch immer ein Schild mit der Aufschrift "Simon's Schmiede". Heribert Dämgen, heute Vorsitzender des 2015 gegründeten Vereins Schabbacher Kultur und Heimat Freunde e.V. hat die Dreharbeiten zum Film hautnah miterlebt und er ist auch in einer Nebenrolle zu sehen.
Seiner Initiative ist es zu verdanken, dass die Film-Geschichte von "Schabbach" nicht in Vergessenheit geraten ist.
Sehen Sie in einer Bildergalerie von einem Besuch in Gehlweiler, wie die Häuser des Ortes für die Dreharbeiten zu Filmkulissen wurden sowie einen Blick in die alte Dorfschmiede.
Lesenswert auch der Eintrag bei KuLaDig, der Informationsdatenbank für Objekte des landschaftlichen kulturellen Erbes des LVR mit zahlreichen weiteren Links: Alte Schmiede in Gehlweiler - Hof und Dorfschmiede der Familie Simon im fiktiven Hünsrückort Schabbach

> zum WDR-ZeitZeichen
> und dort die Sendung anhören (15 Min.)

17.09.2022 - WDR ZeitZeichen
17. September 1822 – Jean-François Champollion entziffert die Hieroglyphen
Jahrhundertelang kann niemand mehr die ägyptischen Schriftzeichen auf Gräbern, Denkmälern und Papyrus lesen. Erst als Jean-François Champollion 1822 die Hieroglyphen entschlüsselt, können einige Geheimnisse der antiken Hochkultur gelüftet werden.
Es ist einer der bedeutendsten Zufallsfunde der Geschichte: Napoleons Truppen graben 1799 in Ägypten einen großen Stein mit verschiedenen Schriften aus: griechische Buchstaben, demotische Schrift und ägyptische Hieroglyphen.
04.09.2022 - DLF - Kalenderblatt
Vor 180 Jahren fiel der Startschuss für den Weiterbau des Kölner Doms
Der Kölner Dom, UNESCO-Weltkulturerbe und eines der bekanntesten Gebäude Deutschlands, war jahrhundertelang eine Bauruine. Erst ein protestantischer Preußenkönig initiierte im 19. Jahrhundert den Weiterbau des katholischen Gotteshauses.
Von Alfried Schmitz | 04.09.2022

Foto: ARD

Foto: ARD
08.08.2022 - WDR - ZeitZeichen
8. August 117 - Der Todestag
des römischen Kaisers Trajan
Von Marko Rösseler
Er gilt als der Beste aller römischen Kaiser, als optimus princeps, seine Regierungszeit als die vielleicht glücklichste in der Geschichte Roms. Kaiser Trajan gründete auch eine große Stadt auf dem Gebiet des heutigen Deutschlands: Die "Colonia Ulpia Traiana", kurz CUT, kennen wir heute als Xanten.
01.01.2022 - WDR - ZeitZeichen
Einführung des metrischen Systems (am 01.01.1872)
Die Einführung des metrischen Systems im gesamten deutschen Reich bedeutete Freiheit: Unabhängigkeit nämlich von der Elle und dem maßempfinden des Fürsten. Nicht zuletzt wurde mit dieser Vereinheitlichung der Handel im Land vereinfacht. Autorin: Claudia Friedrich
> Rückblick:
Historischer Verein Wegberg e.V. - 2022 - Letzte Änderung: 09.09.2023