Donnerstag, 15.01.2015 - Wegberger Mühle
Mundartabend - De Berker Klängerstu'ef
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Die kulturelle Lücke – ein Lied über die Wegberger Mühlen – schloss kürzlich Heinz Eßer vom Historischen Verein: Er schrieb auf Berker Platt den Text zu "De Berker Mü'ele", Georg Wimmers vertonte für Akkordeon. Bei der Uraufführung von "De Berker Mü'ele" (Die Wegberger Mühlen) griff er wenig später zusätzlich zur Gitarre.
"Wir hatten noch kein Stück über die Wegberger Mühlen gehabt, da ist eine Lücke, habe ich gedacht", sagte dazu Autor Heinz Eßer. Insgesamt neun jambische Vierzeiler über die 14 bestehenden Mühlen hat er verfasst – in einer Power-Point-Präsentation untermalte er zunächst den Text mit Fotografien der Gebäude. Anschließend stimmten alle erstmals das Lied mit eingängigem Rhythmus an.
De Berker Mü’ele
Die Wegberger Mühlen
von Heinz Eßer
En Berk, do’e schtont noch männich Mü’ele,
e Beld uut alde Tiite.
Et sender vetten, di du vengs,
paar ang’re sent verschli’ete.
An Schwalm on och an Bääkskes
drient sech dat Mü’elerad.
Vom Water et jedrii‘eve.
E Jlökk, dat dat noch bat.
Wat es dat vörr en schönne Jääejent,
wo Kenger könne schpi’ele.
Et bääste äver an de Schwalm,
dat sent di alde Mü’ele.
Em Uur noch hann dat Schlaare,
dä Oo’eleschmü’ele-Klang.
Von wiit hä kos(ch) mr hü’ere,
et wo’er bal wi Jesang.
Et wu’et lang Ko’er jemaale.
Doch no’em Kreesch wo’er et v’rbe’i.
Dat ding sech net mi luu’ene,
di Möller hodde vree’i.
Mem Auto, Vaarad on te Voot,
hüüt jöv et männisch Toure,
öm no’e di Berker Mü’ele,
wi vrö’er enns te luu‘ere.
On een do‘evon es mar tem kikke.
Ech meen, dat sollt er wii’ete.
Do’e wet noch Ko’er jemaale,
so wi en alde Tiite.
En enn’je von di Mü’ele,
do’e kanns dech roo’e uut,
on äete joot on drenke.
Dat hann ech jezz jehuu’et.
„Wegberg im Tal der Mühlen“
hee’ischt dat op Hochdütsch he’i.
Komm selver enns de kikke,
nä’em dech paar Schtonde vree’i.
In Wegberg steh‘n noch manche Mühlen,
und das ist gut zu wissen:
Es sind noch vierzehn, die du find’st,
die anderen sind verschlissen.
An Schwalm und auch an Bächen
das Mühlenrad sich dreht.
Vom Wasser es getrieben,
ein Glück, dass das noch geht.
Was ist das für `ne schöne Gegend,
wo Kinder können spielen.
Das Beste aber an der Schwalm
das sind die alten Mühlen.
Im Ohr noch hab‘ das Schlagen,
den dumpfen Ölmühl‘-Klang.
Von weit er war zu hören,
es war bald wie Gesang.
Es wurd‘ lang Korn gemahlen,
doch nach dem Krieg war Schluss.
Es tat sich nicht mehr lohnen.
Das Ende war ein Muss.
Mit Auto, Fahrrad und zu Fuß,
so manche Tour gibt’s heut‘,
die zu den alten Mühlen
von weit her führt die Leut‘.
Die Schrofmühl‘ gibt’s mit `nem Museum,
steht für Besucher gern bereit.
Zur Schau wird Korn gemahlen,
so wie in alter Zeit.
In ein’gen von den Mühlen,
da kannst dich ruhen aus
und essen gut und trinken.
Du fühlst dich wie zuhaus‘.
„Wegberg im Tal der Mühlen“,
komm‘ selber mal vorbei,
das Motto zu begreifen.
Nimm dir‘n paar Stunden frei.
Sie können sich das Gedicht auch vertont anhören:
Heinz Eßer / HVW
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