Historischer Verein Wegberg e.V.

Direkt zum Seiteninhalt
> Sie befinden sich hier:

> Publikationen > Das historische Datum

Geschichte - Online
Das historische Datum
Das ZeitZeichen von heute
1. April 1522 - Nostradamus prophezeit das Internet
Erst kürzlich sind neue Prophezeiungen von  Nostradamus entdeckt worden. Jetzt ist klar: Der französische Arzt und  Seher hat schon im Mittelalter vor dem Internet gewarnt.
In einem Antiquariat in der südfranzösischen Stadt Avignon tauchen 2022 bisher unbekannte Schriften von Nostradamus auf. Sie sind auf den 1. April 1523 datiert - und authentisch. "Ja, seine Handschrift kennen wir schließlich sehr gut", sagt die Geschichtsprofessorin Sabine Thomasius von der Leibniz-Universität Hannover. "Mit der Radiokarbonmethode sind sie auch eindeutig ins Jahr 1523 zu datieren."
Damals ist Nostradamus 19 Jahre alt und studiert in Avignon. In dieser Zeit verfasst er seine ersten Verse, auch "Centurien" genannt. "Die sind dann ja über viele Jahrhunderte im dortigen Papstpalast unter Verschluss gehalten worden", sagt die Historikerin Thomasius.
Hinweise auf Facebook und Twitter
Seine ersten Voraussagen hat der junge Nostradamus genau terminiert: "Und  wenn das neue Jahrtausend jung sein wird, so werden sie eigenen Welten  schaffen und Ihr werdet Euch verfangen in ihren Netzen!" So stehe es geschrieben "im schaurigen Buch der Fratzen". Für Dr. Werner Weiss, Privatgelehrter aus Witten-Herdecke, ist klar, was damit gemeint ist: "Facebook, Mark Zuckerberg, Metaverse."
Weiter heißt es bei Nostradamus: "Der Mann  mit dem Quadergesicht wird Blitz und Donner in Eure Kutschen schicken;  er wird gen Himmel fahren und das Zwitschern der Vögelein zu Markte  tragen." Auch diese Aussage beziehe sich auf unsere Gegenwart,  sagt Weiss, der Nostradamiker ist - also Deuter, aber auch Anhänger des  legendären französischen Arztes und Astrologen Michel de Nostredame. Gemeint sei "Elon Musk, Tesla, SpaceX, Twitter."
 
Warnung vor "Sturm der Fäkalien"
Professorin Thomasius ist hingegen skeptisch: "Das wirkt jetzt so, als hätte Nostradamus damals die sozialen Netzwerke von heute genau beschrieben."  Sie hält auch Zufallstreffer für möglich. Der Privatgelehrte Weiss  führt ein weiteres Nostradamus-Zitat als Beleg für seine Sicht an: "Ein Wort wird das andere geben - und am Ende wird ein Sturm der Fäkalien sie verschlingen!" Damit seien eindeutig die Shitstorms von heute gemeint.
Er kenne keine bessere Beschreibung des Internets,  so Weiss. Auch wenn sie in der Sprache des 16. Jahrhunderts geschrieben  sei. Der Nostradamus-Fan aus Witten-Herdecke verweist auf eine weitere  Prognose des "Sehers von Salon":
 
"Trolle des Ostens werden Euch Sinne vernebeln - bis  ihr nicht mehr scheiden könnt Verteidiger von Eroberern und Seuche von  Verschwörung." Nostradamus, Weissager
 
Das Ende der Welt?
"Das ist schon erstaunlich konkret, wie er hier Ukrainekrieg und Corona zu beschreiben scheint",  räumt die Geschichtswissenschaftlerin Thomasius ein. Nostradamiker wie  Dr. Weiss sehen denn auch in den jüngst aufgetauchten Versen des  Nostradamus mehr als nur zutreffende Zukunftsprognosen: nämlich eine  sich-selbst-erfüllende Prophezeiung.
Nostradamus hat laut Weiss auch einen Fluch ausgesprochen. Als Beleg führt er diesen Vers an: "Eines Tages werden die Ströme der Energie versiegen - und es wird herrschen Dunkelheit und Wehklagen!" Für den Privatgelehrten ist das die Warnung, "wie das Internet zur Katastrophe wird und uns dann alle mit ins Verderben reißt!"

Voller Durchblick fehlt
Die Historikerin Thomasius hofft jedoch, dass sich der Fluch des Nostradamus nicht erfüllt: "In  Zeiten des Klimawandels, in denen nicht mehr nur obskure Seher das Ende  der Welt vorhersagen, sondern leider auch unsere besten Wissenschaftler  - da ist es das letzte, was wir brauchen können: ein obskurer Seher,  der auch noch recht hat."
Immerhin scheint der große Visionär nicht den  vollen Durchblick gehabt zu haben. Denn die Ursache seines Todes am 2.  Juli 1566 in Salon-de-Provence war vermutlich ein Herzinfarkt - den der 62-Jährige nicht vorhergesehen hat.
Termine Januar
WDR 2 Stichtag - 16.01.2014
16. Januar 27 v. Chr. – Octavian wird "Augustus"

Um 50 vor Christus droht die römische Republik im  Bürgerkrieg zu versinken. Gaius Julius Cäsar hat sich in Rom zum  Diktator auf Lebenszeit aufgeschwungen und so die republikanisch  gesinnten Senatoren gegen sich aufgebracht. An den Iden des März im Jahr  44 vor Christus wird er von 23 Messerstichen der Verschwörer ermordet.
Eigentlich müsste Cäsars 19-jähriger Großneffe und  Adoptivsohn Gaius Octavius nun auch um sein Leben fürchten. Aber er  erscheint den Verschwörern allzu unbedeutend, obwohl er von Cäsar massiv  gefördert worden ist. Später wird er mit dem Ermorden schneller als  seine Gegner sein. Und am Ende gibt es zu ihm keine echte politische  Alternative mehr.
König der Intrigen
Geboren wird Octavian 63 vor Christus. Von Beginn  an ist er darauf aus, mit allen ihm zur Verfügung stehenden Mitteln an  die Macht zu gelangen. Im Zuge des Machtvakuums, das nach dem Tode  seines Ziehvaters Julius Cäsar entsteht, stellt er sich demonstrativ an  die Spitze der Rächer. Dass er sich bald selbst den Namen Gaius Julius  Cäsar zulegt, bringt ihm erhebliches Renommee.
Als ihn der Senat im Jahr 43 vor Christus  engagiert, mit einer illegalen Armee ausgerechnet gegen den mächtigsten  Cäsar-Anhänger Marcus Antonius vorzugehen, verbündet er sich mit diesem  und vereint die verschiedenen Cäsar-Fraktionen gegen die Republikaner.  Danach bildet er mit Marcus Antonius und Aemilius Lepidus eine  "Triumvirat" genannte und auf fünf Jahre angelegte Diktatur, die sich  ausschließlich auf die militärische Stärke der drei Männer gründet.
Kompromisslos gegen Gegner
Während des Triumvirats lässt Octavian zahlreiche  seiner politischen Gegner ermorden und besetzt die Lücken mit loyalen  Anhängern. Unter den Opfern ist auch Cicero. Auch Lepidus wird später  entmachtet. Mit Antonius teilt sich Octavian das Reich. Er regiert den  Westen von Rom aus, Antonius bekommt den Osten, wo er sich in die  ägyptische Königin Kleopatra verliebt.
Dann veröffentlicht Octavian das Testament des  Antonius, wonach Antonius in Ägypten begraben werden will. Damit hat  dessen letzte Stunde geschlagen. 31 vor Christus zieht Rom gegen den  Vaterlandsverräter Antonius in den Krieg, der nach einer Niederlage  Selbstmord begeht.
Auf Schrecken folgt Frieden
Am 16. Januar 27 vor Christus erklärt Octavian den  Kampf "Römer gegen Römer", den er immer wieder selbst mit angestachelt  hat, offiziell für beendet: Es ist eine geschickte politische Strategie  auf dem Weg zu uneingeschränkter Macht. Denn im Gegenzug ernennt der  Senat Octavian zum Statthalter über jene Hälfte des Reichsgebiets, in  der 90 Prozent der römischen Armeen stehen. Gleichzeitig verleiht ihm  der Beiname "Augustus" ("der Erhabene") einen fast schon göttlichen  Nimbus.
Offiziell nennt sich Augustus niemals Kaiser – die  römische Republik sieht einen Alleinherrscher nicht vor. Dennoch gilt  seine Amtszeit unter Historikern als Beginn der römischen Kaiserzeit.  Tatsächlich findet das zuvor nicht zuletzt von Octavian in Schrecken  gestürzte Reich unter Augustus zu Frieden und neuer wirtschaftlicher  Blüte. Augustus reduziert die Armee, schafft die Zwangsbesteuerung ab  und lässt viele repräsentative Bauwerke errichten.
Außerhalb Roms wird er wie ein Gott dafür verehrt,  innerhalb der Stadtmauern gibt er sich bescheiden. So gelingt es ihm zu  überleben. Augustus stirbt 14 nach Christus als alter Mann in der Nähe  von Neapel – populär und respektiert wie kein späterer römischer Kaiser  nach ihm.
ZeitZeichen / WDR / 18.01.2021
18.01.1871 - Kaiserproklamation von Wilhelm I. in Versailles
Von Christiane Kopka
ZeitZeichen / WDR / 18.01.2021
18.01.1871 - Kaiserproklamation von Wilhelm I. in Versailles
Von Christiane Kopka

Text und Bild folgen

19.01.1978 - Letzter VW Käfer in Europa
WDR ZeitZeichen
Er ist ein Zeitgenosse der jüngeren deutschen Geschichte, ein Vorzeigestück deutscher Ingenieursgabe, Symbol und Wegbegleiter der Wirtschaftswunderjahre: der Käfer von VW.
Von Kay Bandermann
Angestoßen durch Hitlers Forderung nach einem bezahlbaren Auto für die reichsdeutsche Familie entwarf Ferdinand Porsche die legendäre Grundform mit Buckeldesign und luftgekühltem Motor hinten. Der Kriegsausbruch 1939 stoppte die Serienproduktion.
Nach dem Zweiten Weltkrieg war der Käfer für viele Deutsche der unvergessene erste Wagen und erreichte in den 60er Jahren Rekordzahlen bei der Produktion. Der Kultwagen lief und lief und lief… aber die Konkurrenz bremste ihn technisch und wirtschaftlich aus.
Am 19. Januar 1978 lief in Emden der letzte in Europa produzierte Käfer vom Band. 15 Jahre später wurde das letzte Modell in Mexiko gefertigt. Mit 21,5 Millionen Stück war der Buckelwagen lange Zeit das meistverkaufte Auto der Welt – bevor er vom Nachfolger Golf überholt wurde.
Redaktion: Hildegard Schulte
> Sendung hören
WDR 2 Stichtag - 24.01.2011
24. Januar 41 n. Chr. - Ermordung des römischen Kaisers Caligula

Inneren Frieden und Wohlstand hinterlässt Augustus  (27 v. Chr. - 14 n. Chr.) den Römern – aber auch ein in der Geschichte  beispielloses Herrschafts-Dilemma: Der Haupterbe Cäsars steigt zum  ersten Kaiser des Imperiums auf - die in blutigen Bürgerkriegen  erkämpfte Verfassung Roms als Republik jedoch stellt er nicht in Frage.  Diese paradoxe, offiziell geleugnete Gleichzeitigkeit von Monarchie und  Republik führt zu einem heuchlerischen Staatsschauspiel, dem sein  Urenkel Gaius Caesar Augustus Germanicus in einem grausamen Schlussakt  zum Opfer fallen wird. Die Nachwelt nennt ihn Caligula (Stiefelchen),  das wahnsinnige Scheusal.
Mummenschanz der Republik
Öffentlich begnügt sich der Diktator Augustus mit der Rolle eines primus inter pares, eines "elder statesman".  Zugleich huldigt ihm der Senat unverhohlen als Kaiser, ohne die  faktisch bestehende Monarchie anerkennen zu müssen. Unter Augustus’  Nachfolger Tiberius (14-37) jedoch artet diese paradoxe Staatsdoktrin zu  einem unterwürfigen Buhl-Wettkampf der Senatoren um die Gunst des  Kaisers aus. Untereinander liefern sich die  Aristokraten-Familien infame, grausamen Machtkämpfe, denen tausende  Bürger, darunter Mitglieder des julisch-claudischen Herrscherhauses, zum  Opfer fallen. Der 12 n. Chr. geborene Caligula überlebt diese Terrorjahre nur mit Glück; seine Mutter und zwei ältere Brüder werden hingerichtet.
Nach dem Tod des greisen Tiberius wird Caligula 37 n. Chr.  mit 24 Jahren zum Kaiser ausgerufen. Das so destruktive, vom Großvater  Augustus initiierte, Verfassungstheater spielt er zunächst weiter.  Tatsächlich aber nutzt Caligula seine kaiserliche Macht brutal und  rücksichtslos aus. Als die entmündigten, vom Kaiser wegen ihrer  heimtückisch-kriecherischen Ehrlosigkeit gedemütigten, Senatoren mehrere  Verschwörungen gegen ihn anzetteln, lässt Caligula alle Masken fallen.  In nie gehörter Offenheit zerstört er den kollektiven heuchlerischen  Mummenschanz der Pseudo-Republik und konfrontiert den fassungslosen  Senat gnadenlos mit dessen Verantwortung für die Massenmorde der  Vergangenheit.
Der verleumdete Tyrann
Caligulas Entmachtungs- und Strafaktionen gegen  die Aristokratie sind von Grausamkeit und sadistischer Lust an  Entwürdigung geprägt. So erhebt er mit beißendem Spott sein  Lieblingspferd Incitatus in aller Pracht zum Konsul. Die Frauen und  Töchter der Senatoren nimmt er zum eigenen Schutz in seinem Palast als  Geiseln. Geschichtsschreiber wie Sueton fabulieren 100 Jahre später  daraus ein kaiserliches Bordell und charakterisieren Caligula für alle  Zeiten als perverses, geisteskrankes Ungeheuer. Erst moderne  Quellenforscher wie der Althistoriker Aloys Winterling entlarven Suetons  Darstellung als Verleumdung eines zwar brutalen und bizarren, aber  sicher nicht geisteskranken Kaisers.
Das Ende  des absolutistisch herrschenden Caligula ist unausweichlich, als sich  auch die in Ungnade gefallenen Anführer der kaiserlichen  Prätorianergarde einer neuen Verschwörung des Senats anschließen. Am 24.  Januar 41 wird der verhasste Tyrann in den Kellergängen eines Theaters  von seiner eigenen Wache in Stücke gehauen. Nur 13 Jahre später kommt  ein wirklich geisteskranker Kaiser in Rom an die Macht und besiegelt den  Untergang der julisch-claudischen Dynastie: Nero.
Termine Februar
ZeitZeichen / WDR / 04.02.2021
04.02.1871 - Todestag des Fürsten von Pückler-Muskau
Von Almut Finck
ZeitZeichen / WDR / 06.02.2021
06.02.1761 - Todestag von Clemens August, Erzbischof und Kurfürst von Köln
Von Irene Geuer
10. Februar 1823 - In Köln findet der erste Rosenmontagszug statt
Vor 200 Jahren findet in Köln der erste Rosenmontagszug statt. Damals heißt der Prinz noch "Held Carneval". Ansonsten ist aber schon vieles wie heute: Es geht um gute Geschäfte mit dem organisierten Frohsinn.
"D ́r Zoch kütt": Am 10. Februar 1823 startet in Köln der erste Rosenmontagszug der Stadtgeschichte. Das Spektakel mit 15  Nummern steht unter dem Motto "Thronbesteigung des Helden Carneval". Der erste "Held" ist der Kölnisch-Wasser-Produzent Emanuel Ciolina  Zanoli. Auf einem goldenen Delphin, der auf eine Kutsche montiert ist,  umkreist er unter großem Jubel des Publikums den Neumarkt.
Karneval in Köln, Foto: ARD
WDR ZeitZeichen - 16.02.1923 - Öffnung Tutanchamuns Grabkammer
An diesem Tag erhellt der elektrische Schein der Lampe etwas, was die kühnsten Träume des britischen Archäologen Howard Carter übertrifft: "Kaum ein Meter von der Tür entfernt, stand dort etwas, was sich so weit wie man nur sehen konnte erstreckte und den Eingang in die  Kammer versperrte. Allem Anschein nach war es eine Mauer aus massivem Gold!"
Von Ralph Erdenberger
Foto: ARD
Die Mauer aus massivem Gold entpuppt sich als Wand eines Schreins. In  ihm ruht die Mumie des jüngsten Pharao, der Ägypten je regiert hat:  Tutanchamun. Der Fund seines prächtigen Grabes im Tal der Könige ist eine Sensation. Das Grabungsteam fördert 5398 Gegenstände ans Licht, die  den König auf seiner Reise in die Totenwelt begleiten sollten. Jetzt  feiert Tutanchamun eine andere Art der Auferstehung.
Sein Antlitz in Form der goldenen Totenmaske und seine Schätze begeistern Menschen rund um den Globus und machen den Entdecker Howard Carter weltberühmt. Doch rätselhafte Umstände begleiteten das Leben des ägyptischen Regenten und die Ausgrabung seiner Ruhestätte.
So stirbt Carters Mäzen Lord Carnavon nur wenige Woche nach der Öffnung der Grabkammer. Liegt es an einem Fluch des Pharao?
ZeitZeichen / WDR / 21.02.2021
21.02.1946 - US-Präsident Truman genehmigt Hilfsaktion C.A.R.E. für Deutschland
Von Almut Finck
Termine März
ZeitZeichen / WDR / 03.03.2021
03.03.1871 - Todestag des Stuhlfabrikanten Michael Thonet
ZeitZeichen / WDR / 07.03.2021
07.03.1971 - "Die Sendung mit der Maus wird 50"
Von Ralph Erdenberger
WDR 2 Stichtag - 15.03.2012
15. März 44 vor Christus - Gaius Julius Caesar wird ermordet

"Seine hässliche Glatze ertrug er mit größtem  Widerwillen", notiert der römische Geschichtsschreiber Sueton über Gaius  Julis Caesar. "Deshalb hatte er sich daran gewöhnt, sein lichter  werdendes Haar vom Scheitel von vorne zu kämmen." Und deshalb habe der  römische Feldherr auch gerne Gebrauch von dem Recht gemacht, "stets  einen Lorbeerkranz tragen zu dürfen." Caesars Glatze zeigt allerdings  keines seiner Porträts - da wird schon zu Lebzeiten geschönt.
Geboren wird Gaius Julius Caesar im Jahr 100 vor  Christus. Rom ist damals eine Republik. Das hat allerdings wenig mit  Volkswillen oder Demokratie zu tun. "Res publica" - die öffentliche  Sache, der römische Staat - wird seit Jahrhunderten gelenkt von einer  kleinen Gruppe einflussreicher Familien. Dieser Senatsadel umfasst  weniger als ein Prozent des römischen Volkes. Dazu gehört Caesar. Seine  Laufbahn ist damit vorgezeichnet, denn für den römischen Adel zählen  zwei Dinge: Politik und Krieg. Um an politische und damit auch  militärische Posten zu kommen, gibt es eine festgelegte Karriereleiter.
Erst Gallien, dann Italien
Caesar ist ehrgeizig, risikobereit und hat einen  Hang zur Aufschneiderei. Er gilt als Liebhaber schöner und  einflussreicher Frauen. Für seine politische Karriere setzt er Unsummen  ein: Er sponsert Spiele und Gladiatorenkämpfe, verteilt Spenden und  Bestechungsgelder - obwohl er die Finanzen dafür nicht hat. Als Caesar  während seiner Ämterlaufbahn das südliche Spanien als Provinz  zugesprochen wird, kann er sich seinen Gläubigern in Rom nur durch die  Unterstützung eines reichen Bürgen entziehen.
Im Jahr 59 vor Christus wird Caesar Konsul. Im  Jahr darauf übernimmt er die Statthalterschaft über Provinzen im Norden.  Damit beginnt seine Eroberung Galliens. In sieben Büchern schildert  Caesar als Soldat und Feldherr seinen Krieg um Gallien - mit sich selbst  in der dritten Person. Nach sieben Jahren ist es soweit: Ganz Gallien  ist unterworfen. Und er ist reich: Unterjochte Völker auszubeuten ist  ein lukratives Geschäft. Im Jahr 49 marschiert Caesar mit seinen  Legionen nach Rom und beginnt einen Bürgerkrieg. Innerhalb von drei  Monaten hat er die Kontrolle über ganz Italien.
Genug gelebt?
Nun greift Caesar nach der Alleinherrschaft über  das römische Weltreich. Der Bürgerkrieg erfasst das ganze Imperium und  führt den Feldherrn bis nach Ägypten. Fast ein halbes Jahrzehnt dauern  die Kämpfe, dann ist Caesar am Ziel. Er lässt sich zum Diktator auf  Lebenszeit ernennen. Das bringt die Anhänger der alten Republik  endgültig gegen ihn auf. Längst hat sich eine Opposition im Senat  formiert. "Es haben sich mehr als 60 Personen gegen ihn verschworen",  berichtet der römische Schriftsteller Sueton. Sie wollen den  Tyrannenmord. Möglicherweise weiß Caesar davon durch seinen  Geheimdienst. Sueton schreibt: "Caesar hinterließ bei einigen der ihm  Nahestehenden den Verdacht, er habe nicht länger leben wollen."
Am Vorabend des Attentats sagt er angeblich: "Ich  habe genug gelebt für meinen Ruhm." Das ist aber wahrscheinlich eine  Erfindung der Nachwelt. Für die "Iden des März" - den 15. März 44 vor  Christus - ist eine Senatssitzung anberaumt. Caesar betritt zum letzten  Mal die Kurie des römischen Senats. "Sobald er feststellte, dass er von  allen Seiten angegriffen wurde, verhüllte er mit der Toga sein Haupt",  so Sueton. "Auf diese Weise wird er mit 23 Stichen durchbohrt, dabei gab  er lediglich beim ersten Sticht einen Seufzer von sich, sagte aber kein  Wort." Nach Caesars Tod beginnt ein neuer Bürgerkrieg. Die Römische  Republik hat ausgedient.
ZeitZeichen / WDR / 15.03.2021
15.03.2011 - Abkehr von Atomenergie
Von Melahat Simsek
WDR 2 Stichtag - 21.03.2020
21. März 15: Germanicus beginnt Feldzug in Germanien

Sein Vater Drusus ist ihm ein Vorbild. Von ihm erhält Nero Claudius seinen Ehrennamen: Germanicus. Denn Drusus hatte im Auftrag von Kaiser Augustus zwischen 12 und 9 vor Christus den Grundstein für die Eroberung Germaniens gelegt und die Elbe erreicht.
Auch der Sohn kämpft in Germanien. Der junge Feldherr will die germanischen Stämme ganz unterwerfen, die Grenze dauerhaft an die Elbe verlegen und dem Römischen Reich ein paar Provinzen hinzufügen.
Feldzüge in Germanien
Nero Claudius Germanicus übernimmt im Jahr 13 nach Christus den Oberbefehl am Rhein. Er startet Feldzüge in das rechtsrheinische Germanien.
Unter anderem dringt er ins heutige Hessen ein, wie beim antiken Geschichtsschreiber Tacitus zu lesen ist: "Germanicus eilte mit seinem Heer ohne den Tross in das Gebiet der Chatten."
Rache für Varus
Ungefähr zum Frühlingsbeginn am 21. März des Jahres 15 bricht Germanicus zum Ort der Varus-Schlacht auf. Ein genaues Datum ist nicht überliefert. Er will die drei Legionen rächen, die dort gefallen sind - irgendwo bei Osnabrück, vermutlich in Kalkriese.
  • 1. November 1989: Ausgrabung "Varusschlacht" in Kalkriese beginnt offiziell | mehr
Feldherr Publius Quinctilius Varus und seine Truppen gerieten dort im Jahr 9 nach Christus in einen Hinterhalt von germanischen Kämpfern, die vom Cherusker Arminius angeführt wurden.
  • 9 nach Christus: Varusschlacht zwischen Germanen und Römern | mehr
Den Gegner vernichten
Die Niederlage war verheerend: Rund 20.000 römische Soldaten starben, Varus stürzte sich in sein Schwert. Germanicus kommt zum Schlachtfeld, um die Gefallenen zu bestatten.
Zwei Jahre lang ist Germanicus östlich des Rheins in Richtung Ems und Weser unterwegs. Seine Truppen verwüsten Dörfer und Felder. "Germanicus will die Gegner vernichtet sehen", sagt René Pfeilschifter, Althistoriker an der Universität Würzburg. Das werde heute Genozid genannt.
Arminius wehrt sich
Die Legionen hinterlassen verbrannte Erde. Es gelingt ihnen zwar, Arminius' schwangere Frau gefangen zu nehmen. Aber große Erfolge bleiben aus.
Arminius weiß, wie Römer kämpfen. Er war als Geisel nach Rom gebracht und dort ausgebildet worden. Danach war er Befehlshaber germanischer Hilfstruppen unter Varus - bevor er die Seiten wechselte.
Triumphzug für Germanicus
Im Mai 17 nach Christus kehrt Germanicus auf Befehl von Kaiser Tiberius nach Rom zurück. Ein Triumphzug soll kaschieren, dass Germanien nicht bis zur Elbe erobert ist. Das Römische Reich endet weiterhin am Rhein.
Ab dem 16. Jahrhundert wird Arminius zum deutschen Helden verklärt - und "Hermann der Cherusker" genannt. 1875 wird bei Detmold eine gleichnamige Statue eingeweiht.
ZeitZeichen
16.03.1815 - Gründung des  Königreichs der Niederlande
Stand: 10.03.2016, 15:54 Uhr

Die Gründung des Vereinigten Königreichs der Niederlande ist ein Ergebnis des Wiener Kongresses von 1814/15 und ein gescheitertes historisches Experiment.
Von Herwig Katzer
https://www1.wdr.de/radio/wdr5/sendungen/zeitzeichen/gruendungniederlande104.html

ZeitZeichen / WDR / 17.03.2021
17.03.0461 - Todestag St. Patrick
Von Uwe Schulz
WDR ZeitZeichen zum 21. März
Stichtag
21. März 15: Germanicus beginnt Feldzug in Germanien

Im Jahre 9 nach Christi Geburt ist der römische  Statthalter Publius Qunictilius Varus mit drei Legionen samt  Hilfstruppen unterwegs im rechtsrheinischen Germanien. Eigentlich ist  das Gebiet längst befriedet, aber der Cheruskerfürst Arminius möchte die  Freiheit. Soweit der Wunsch. Der Rest ist Geschichte.
Will man dem römischen Schriftsteller Cassius Dio  glauben, der das Ereignis zwei Jahrhunderte später beschreibt, dann geht  Arminius mit seinen wilden Horden im Teutoburger Wald mit einer Art  Guerillataktik gegen die bis auf die Zähne bewaffneten Römer vor. Die  Wege sind schmal und schlammig, Tage lang hat es geregnet. Die stolzen  Legionen rutschen und finden keine Möglichkeit, sich in gewohnter Art zu  formieren. Es beginnt ein tagelanges grausames Gemetzel, dem rund  20.000 römische Soldaten zum Opfer fallen. In der so genannten Schlacht  im Teutoburger Wald wird ein Achtel des gesamten Heeres im Römischen  Reich vernichtet.
Feldherr und Priester
Für Rom ist der Sieg des Arminius eine  unerträgliche Demütigung: "Varus, Varus, gib mir meine Legionen wieder",  soll Roms erster Kaiser Augustus ausgerufen und sich die Kleider  zerrissen haben, als er davon erfährt. Vielleicht ist wegen dieser  Schmach in den "Annalen" keine Schlachtbeschreibung zu finden. Hingegen  schildert der berühmte Geschichtsschreiber, wie Nero Claudius  Germanicus, Großneffe des Augustus und Oberbefehlshaber am Rhein, die  römischen Truppen um sich sammelt, um die Gebeine der Gefallenen zu  begraben und die Niederlage zu rächen.
Zu Frühlingsbeginn am 21. März des Jahres 15 soll  Germanicus ins rechtsrheinische Germanien aufgebrochen sein, aber ein  genaues Datum ist nicht überliefert. Acht Legionen stehen dem Feldherrn  für seinen Rachefeldzug zur Verfügung. Im Gepäck hat er offenbar auch  seine Krummstäbe. Denn Germanicus ist nicht nur Feldherr, sondern auch  "Augu"“: ein römischer Beamter im Range eines Priesters, der mit Hilfe  der heiligen "Litui"-Stäbe den Vogelflug deuten und dem Staat kundtun  soll, ob ein geplantes Unternehmen den Göttern genehm ist.
Gift statt Sieg
Zwei Jahre ist Germanicus im rechtsrheinischen  Gebiet unterwegs. "Das Ganze Gebiet zwischen Ems und Lippe, nicht weit  vom Teutoburger Wald, in dem die Überreste des Varus und der Legionen  unbestattet lagen, wurde verwüstet", schreibt Tacitus. Trotzdem aber  scheint der Feldherr kein guter Vogelschauer gewesen zu sein. Denn sein  Hauptziel, die Truppen des Arminius und seiner Verbündeten vernichtend  zu schlagen, gelingt ihm offenbar nicht. Im Gegenteil: Immer wieder  schrammen seine Legionen an Niederlagen vorbei, die die Varus-Schlacht  in den Schatten hätten stellen können. 16 nach Christus schlägt  Germanicus seine letzte Schlacht, dann wird er abgezogen. Kurz darauf  stirbt er, wie viele seiner Familienmitglieder vermutlich an Gift.
Die Schlachten des Germanicus sind heute fast  vergessen – anders als die dramatische Varus-Schlacht. Aufgrund von  Funden gehen die Archäologen lange Zeit davon aus, dass letztere in  einem "Kalkriese" genannten Areal am Wiehengebirge im Osnabrücker Land  gewütet habe. Erstaunlicherweise allerdings gehören zu den gefundenen  Relikten zehn "Litui"-Stäbe. Die könnte der glücklose Germanicus bei  einer seiner Racheschlachten dort verloren haben. Und dann wäre der Ort  der Schlacht im Teutoburger Wald vielleicht doch noch nicht gefunden.

> Weiterlesen und WDR-Zeitzeichen-Sendung anhören (Link zum WDR)
ZeitZeichen / WDR / 24.03.2021
24.03.1756 - Friedrich der Große erlässt den Kartoffelbefehl
Von Thomas Klug
ZeitZeichen - 26.03.1495 - Beginn des Reichstags zu Worms
Von Herwig Katzer
Jedes Staatswesen braucht Reformen. Das war im ausgehenden Mittelalter nicht anders als heute. 1495 rief Maximilian I. deshalb in Worms die Reichsstände zusammen. Dem römisch-deutschen König ging es vor allem um außenpolitische Maßnahmen, sprich Kriege gegen das expandierende osmanische Reich auf der einen, und den französischen König auf der anderen Seite.
> WDR ZeitZeichen | Morgen, 09.45 - 10.00 Uhr | WDR 5
> WDR ZeitZeichen | Morgen, 17.45 - 18.00 Uhr | WDR 3
Der hatte einen Feldzug gegen Italien und den Papst begonnen, Verbündete Maximilians I. Doch statt der erhofften finanziellen "eilenden Hilfe" für den Feldzug, stellten sich die Reichsstände stur und verlangten im Gegenzug Reformen, die der König zähneknirschend bewilligte.
Dazu gehörte auch der "ewige Landfriede", der private Fehden um Land und Besitz untersagte und zur Rechtssicherheit im Reich beitrug. Andere Themen, auch das war damals schon wie heute, vertagte man einfach auf den nächsten Reichstag.
Redaktion: Michael Rüger
ZeitZeichen - 28.03.0845 - Wikinger brandschatzen Paris
Von Uwe Schulz
Im Norden Europas wächst im frühen 9. Jahrhundert eine Militärmacht heran, die mit Aggressivität und strategischer Finesse die etablierten Kräfte ins Wanken bringt: die Wikinger. Sie haben ihr Geschäftsmodell vom friedlichen Im- und Export auf Piraterie umgestellt - selbstverständlich zur See, aber zum Entsetzen der Nachbarn bald auch zu Land.
> WDR ZeitZeichen | 28. März 2020, 09.45 - 10.00 Uhr | WDR 5
> WDR ZeitZeichen | 28. März 2020, 17.45 - 18.00 Uhr | WDR 3
Ihren wohl erfolgreichster Feldzug im Westen unternehmen die Nordmänner im Jahr 845. Über die Seine erreichen sie mit einer flinken Flotte Paris, plündern die Stadt am 28. März 845, ausgerechnet an Ostern, und ziehen erst wieder ab, als König Karl als sogenanntes Danegeld 7000 Pfund Silber zahlt, Schutzgeld.
Damit ist das Geschäftsmodell etabliert, mit dem wechselnde Wikinger-Trupps allein im Westen Europas noch mindestens ein dutzendmal fette Beute machen. Die Überfälle auf Westfranken enden erst im Jahre 911. Mit dem Vertrag von Saint-Clair-sur-Epte bekommen die Nord-Mannen ihr eigenes Siedlungsgebiet. Wir nennen es Normandie.
Redaktion: Hildegard Schulte
Termine April
4. April 1972 - Das erste WDR-ZeitZeichen wird ausgestrahlt
Das WDR-ZeitZeichen erinnert  täglich an Menschen und Ereignisse. Das Prinzip: Geschichten erzählen,  keine Vorlesungen halten. Auch die Entstehung der Sendung ist eine  dieser Geschichten.
Alles fängt mit einem Zettelkasten an. Wolf Dieter Ruppel leitet 1967 die WDR-Sendung  "Heute Morgen", die mittlerweile "Morgenmagazin" heißt. Zu vielen  Interviews und Reportagen macht er sich kleine Notizen. Bald stehen  Katastrophen, Erfindungen, Schlachten, Freudenfeste, Uraufführungen,  Skandale, Geburtstage und Todestage auf ungezählten Zetteln.
> Zur Sendung (14:47 min)
> mehr
Foto: ARD
ZeitZeichen-Klassiker 1973:
Warum der König so stinkt
 WDR 5.  04.04.2022.  15:32 min
Ein Zeitzeichen zum Geburtstag des französischen Sonnenkönigs Ludwig  XIV. im Jahr 1638. Keine Glanz- und Gloria-Berichterstattung aus  Versaille, sondern eine brillante, manchmal peinlich genaue Beschreibung  der Tatsache, warum der König bestialisch gestunken haben soll.
Autor:  Hans Conrad Zander
Foto: ARD
4. April 896 - Papst Formosus stirbt in Rom
Im 9. Jahrhundert wird in Rom brutal um das Amt des Papstes gestritten. Ein bizarrer Höhepunkt während der vielen Machtkämpfe ist der Leichenprozess um Papst Formosus.
WDR 04.04.2021
11. April 1921 - Die letzte deutsche Kaiserin Auguste Victoria stirbt
Als für den späteren deutschen Kaiser Wilhelm II. eine Ehefrau gesucht wird, fällt die Wahl auf Auguste Victoria von Schleswig-Holstein. Sie steht ihrem Ehemann bis zu ihrem Tod 1921 treu zur Seite.
Trotz seiner Jugend ist Wilhelm, Enkel des preußischen Königs und deutschen Kaisers Wilhelm I., erzkonservativ und liebt zudem alles Militärische. Die liberalen Eltern hoffen daher, über die "richtige" Schwiegertochter die politische Gesinnung des Thronfolgers beeinflussen zu können.
WDR 11.04.2021
26. April 1986 - Atomreaktor von Tschernobyl explodiert
Am 26. April 1986 kommt es im Atomkraftwerk von Tschernobyl zum bisher schwersten Unfall in der Geschichte der Kernenergie. Durch eine Explosion wird einer der vier Reaktorblöcke zerstört. Die radioaktive Wolke zieht bis nach Mitteleuropa.
WDR Zeitzeichen 26.04.2021
30. April 1991 - Letzter "Trabi" läuft in Zwickau vom Band
Klein, legendär - und oft verspottet. Dabei ist der Trabant am Anfang tatsächlich recht modern; und ist bald, ganz DDR-typisch, Mangelware. Am 30. April 1991 läuft der letzte seiner Art vom Band.
WDR ZeitZeichen 30.04.2021
Termine Mai
15. Mai 1648 - David gegen Goliath: Niederlande werden unabhängig
 
Kurz vor dem bekannteren Westfälischen  Frieden wird der Frieden von Münster geschlossen. Er beendet den  80-jährigen Unabhängigkeitskampf der Niederlande gegen Spanien. Ein  Kampf David gegen Goliath.
 
Schon lange vor dem Unabhängigkeitskrieg im 16.  Jahrhundert sind die Niederlande das ökonomische Zentrum Europas. Die  Grachten dienen dem Schnellverkehr in Holland, die modernen Schiffe auf  dem Meer als Massentransporter. Holländer holen etwa Getreide aus dem  Baltikum, bringen Holz nach England oder laden Wein in Frankreich.
https://www1.wdr.de/radio/wdr5/sendungen/zeitzeichen/zeitzeichen-neiderlande-unabhaengig-100.html
> ZeitZeichen

21. Mai 1471 - Geburtstag von Albrecht Dürer
Im Jahr 1500 malt Albrecht Dürer sein berühmtes "Selbstbildnis im Pelzrock". Im teuren Gewand und mit lockigem Haar blickt er dem Betrachter frontal in die Augen. Das Porträt zeugt vom neuen Selbstbewusstsein des Künstlers in der Renaissance auch nördlich der Alpen.
Vor allem die Anspielung an die Christus-Ikonografie ist provokant und prägt das Bild der Zeit: Die Künstler sind nicht länger Handwerker im Auftrag ihrer reichen Gönner, sondern eigenständige Schöpfer. Und die Marke Dürer mischt ganz vorn mit im Kunstbetrieb.
WDR ZeitZeichen 21.05.2021
25. Mai 1936 - Das Freilichtmuseum Oerlinghausen wird eröffnet
Das Archäologische Freilichtmuseum Oerlinghausen präsentiert nicht nur Geschichte, es hat auch Geschichte - mit problematischem Beginn. Am 25. Mai 1936 als "Germanengehöft" eröffnet, wird es von den Nazis hemmungslos für ihre Propaganda missbraucht.
WDR ZeitZeichen 25.05.2021
Termine Juni
23. Juni 1971 - Einigung über den Beitritt Großbritanniens zur EG
Vier Jahre dauert das Brexit-Chaos. Hinter den quälenden Unterhaus-Debatten steckt eine jahrhundertealte Frage: Gehört die Insel zu Europa oder nicht? 1971 haben sich die Briten für "Ja" entschieden.
Ein Jahr nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs fürchtet Winston Churchill, dass die übermächtigen Sowjets unter Josef Stalin Westeuropa überrollen könnten. Der britische Premierminister fordert daher als Gegengewicht die "Vereinigten Staaten von Europa".
WDR ZeitZeichen 23.06.2021

Termine Juli
1. Juli 1896 - Reichstag verabschiedet das Bürgerliche Gesetzbuch (BGB)
Von Juristen hochgelobt, von den Bürgern häufig nicht verstanden: Das Bürgerliche Gesetzbuch regelt das zivile Leben der Staatsbürger in Deutschland. Am 1. Juli 1896 verabschiedet der Reichstag die erste Ausgabe des Mammutwerks.
WDR Zeitzeichen 01.07.2021
3. Juli 321 – Zweites Edikt Kaiser Konstantins zur Sonntagsruhe
Ein astronomisches Erdenjahr umfasst die Zeit, in der unser Planet einmal um die Sonne kreist. Der Monat beschreibt den Zyklus, den der Mond für seinen Umlauf um die Erde braucht. Für die Siebentagewoche aber gibt es keinen naturwissenschaftlichen Grund. Wochen sind kulturell verabredete Einheiten.
Die Ägypter zum Beispiel erfinden die Zehntagewoche. Die Römer verkürzen auf acht Tage. Bei den Juden ist die Siebentagewoche Usus. Schließlich hat Gott die Welt an sechs Tagen erschaffen. Und der siebte Tag war Ruhetag. Dieser Sabbat beginnt am Freitagabend nach Sonnenuntergang und endet am Samstag mit dem Sonnenuntergang.
WDR ZeitZeichen 03.07.2021
WDR 2 Stichtag - 10.07.2013
10. Juli 138 - Tod des römischen Kaisers Hadrian

Publius Aelius Hadrianus ist Statthalter Syriens  und mächtigster Armeeführer Roms, als er im August 117 von seiner Truppe  zum Kaiser ausgerufen wird. Sein verstorbener Vorgänger und Ziehvater  Trajan hinterlässt ihm ein ebenso gewaltiges wie problematisches Erbe.  Nie zuvor beherrschte das römische Reich mehr Völker und Länder, doch  nun bedrohen zahlreiche Konflikte die Grenzen; seine Größe droht dem  Imperium zum Verhängnis zu werden.
Nach der Erhebung zum Kaiser eilt der 41-jährige  Hadrian  nicht sofort nach Rom. Statt wie sein Vorgänger weiter auf  Expansion zu setzen, beendet er Trajans gescheiterten Feldzug gegen die  Parther und gibt zur Sicherung der Grenzen eroberte Gebiete in  Mesopotamien, Kleinasien und an der Donau preis. Bei den sieggewohnten  Römern schafft sich Hadrian so viele Feinde. Vier Senatoren, die die  Legitimation seiner Herrschaft anzweifeln, lässt er durch seinen  Gardepräfekten in Rom als Hochverräter hinrichten.
Pedantischer Aktenfresser
Trotz der brutalen Kommandoaktion, die sein  Verhältnis zum Senat belastet, zählt Hadrian nicht zu den blutrünstigen,  egomanen Tyrannen unter Roms Kaisern. "Er war … streng und genial,  würdevoll und verspielt, zögerlich und schnell im Handeln, geizig und  großzügig, hinterlistig und aufrichtig, grausam und gnädig, und stets in  allen Dingen wandelbar." So charakterisiert eine der wenigen erhaltenen  Quellen zu Hadrian, die Historia Augusta, den aus Spanien stammenden  Kaiser.
Die Schrift gilt als historisch fragwürdig, doch  in Bezug auf Hadrian, urteilt der Aachener Althistoriker Jörg Fündling,  trifft sie im Kern zu: "Hadrian war eine faszinierende Persönlichkeit,  die sich nicht ausrechnen ließ. Aber er hat sicher eine sehr, sehr gute  Arbeit gemacht und sich nicht geschont in den über zwei Jahrzehnten  seiner Regierungszeit." Die meiste Zeit verbringt Hadrian nicht in Rom;  er reist durch die Provinzen, reformiert die Armeen und baut die  römische Infrastruktur aus wie kein Herrscher vor ihm. Zur Befriedung  Britanniens lässt er in Nordengland den Vallum Aelium, den bis heute  erhaltenen Hadrianswall errichten. Auch in der zivilen Verwaltung gönnt  sich Hadrian keine Pause. Als unermüdlicher und pedantischer  Aktenfresser gefürchtet, erlässt er in einem fort Gesetze und  Vorschriften.
Miturheber des Nahostkonflikts
Zugleich fördert Hadrian Architektur und Künste  mit immenser Freigebigkeit; seine Vorbilder findet er bei den alten  Griechen. Anders als der cäsarisch glatt rasierte Trajan trägt Hadrian  Locken und Bart und prägt damit lange die römische Mode. Obwohl  verheiratet, gilt seine ganze Liebe einem Knaben namens Antinoos, der  ihn auf allen Reisen begleitet. Als Antinoos im Jahr 130 unter  mysteriösen Umständen im Nil ertrinkt, beginnt der Stern des bereits  schwer kranken Hadrian zu sinken.
Im Jahr 132 rebelliert in Judäa die jüdische  Bevölkerung gegen Roms Herrschaft. Mit brutaler Gewalt schlägt der  Kaiser die als Bar-Kochba-Aufstand in die Geschichte eingegangene  Erhebung nieder und benennt Judäa in Syria-Palaestina um. "Nach ihm gibt  es in Judäa bis zum späten 19. Jahrhundert keine flächendeckende  jüdische Bevölkerung mehr", erläutert der Althistoriker Fündling.  Hadrian könne daher als Miturheber des heutigen Nahost-Konflikts gesehen  werden. Bettlägerig und lebensmüde ruiniert der Imperator sein Ansehen  in Rom, als er, um seine Nachfolge zu regeln, zwei hochrangige Politiker  und weitläufige Verwandte aus dem Weg räumen lässt. Mit 62 Jahren  stirbt Hadrian am 10. Juli 138 in Baiae am Golf von Neapel.  
> Link zum WDR
13. Juli 100 v.Chr. - Geburtstag von Gaius Julius Caesar
Aus Ruhmsucht stürzt Gaius Julius Caesar das Römische Reich in einen Bürgerkrieg. Als er sich zum Alleinherrscher auf Lebenszeit ernennen lässt, ist das Maß für seine Gegner voll. Der Imperator wird durch 23 Messerstiche getötet.
Unser heutiges Caesar-Bild lebt noch stark von Theodor Mommsen. Der stilisiert den Diktator im 19. Jahrhundert zum politischen Genie: als "das Vollkommene". Der römische Geschichtsschreiber Sueton sieht eher den eitlen Machtmenschen mit "hässlicher Glatze". Für heutige Historiker liegt die Wahrheit irgendwo dazwischen.
WDR Zeitzeichen 13.07.2021

17. Juli 1946 - Das Land Nordrhein-Westfalen wird gebildet
Nach dem Zweiten Weltkrieg entsteht ein neues Bundesland: Nordrhein-Westfalen. Lange gilt die Gründung als Willkürakt der britischen Besatzer. Neueste Forschungen aber belegen, dass schon Infrastrukturexperten der Weimarer Republik eine neue Provinz entworfen haben, die dem heutigen NRW bis auf wenige Details exakt gleicht. War es also doch eine deutsche Erfindung?
WDR ZeitZeichen 17.07.2021
WDR 2 Stichtag - 18.09.2009
18. Juli 2009 - Vor 1.945 Jahren: Rom brennt
  
Brände sind in der Hauptstadt des römischen  Imperiums keine Seltenheit. Aber der Feuersturm, der in der Nacht vom  18. auf den 19. Juli 64 nach Christus in Rom ausbricht, ist so gewaltig,  dass Geschichtsschreiber Tacitus ihn in seinen Annalen erwähnt. Der  Brandherd befindet sich in jenem Teil des Circus Maximus', "wo es in den  Geschäften Ware gab, die die Flammen nährte." Von da aus verbreitet  sich der Brand in alle Richtungen durch die engen Gassen und deren  Holzhäuser. "Das Feuer wurde sofort kräftig und schnell vom Wind  entfacht und erfasste die gesamte Länge des Circus", so Tacitus.  Er beschreibt darin, wie die "Vigiles", die damaligen Feuerwehrmänner,  versuchen, dem Flammeninferno Herr zu werden. Die Löschmöglichkeiten  sind wegen Wasserknappheit und flüchtenden Menschen begrenzt. Der  Großbrand dauert neun Tage lang und verändert das Stadtbild dramatisch.  "Rom war in 14 Teile geteilt, von denen vier unversehrt blieben, drei  bis zum Boden vernichtet waren; in den sieben übrigen blieben Spuren von  zerstörten und halbverbrannten Häusern übrig", schreibt Tacitus.  Moderne Historiker schätzen, dass mehrere tausend Menschen sterben und  mindestens 200.000 obdachlos werden.
Die Schuld für den Brand wird bald dem  exzentrischen Kaiser Nero zugeschoben. "Es war das Gerücht  durchgedrungen, dass er zum selben Zeitpunkt, als die Stadt brannte, auf  seine Hausbühne gegangen war und den Untergang Trojas besungen hatte,  indem er die jetzigen Übel mit dem alten Blutbad verglich", so Tacitus.  Das Bild des singenden Kaisers vor den Flammen wird durch die  Jahrhunderte überliefert. Eine direkte Verantwortung Neros ist aber  nicht beleg
t. "Auf Grund der archäologischen Funde und der historischen  Quellen können wir heute eine Brandstiftung als Ursache weder  ausschließen noch bestätigen", sagt Leandro Polverini, Professor für  antike Geschichte an der Universität Rom. Gegen Neros Täterschaft  spreche die Tatsache, dass er sich beim Ausbruch des Brandes im 60  Kilometer entfernten Antium befunden habe.
Der Kaiser will den Vorwurf nicht auf sich sitzen  lassen, schreibt Tacitus: "Daher schob Nero zur Beseitigung des Gerüchts  Schuldige vor und verhängte äußerst ausgesuchte Strafen über jene, die  das Volk als Christen bezeichnete." Überlieferungen sprechen von  Kreuzigungen, Verbrennungen und Zirkuskämpfen zwischen Christen und  wilden Tieren. "Es ist historisch erwiesen, dass die Apostel Petrus und  Paulus unter Kaiser Nero gemartert wurden", sagt Polverini. "Ob das  aber in Folge des Großbrandes oder zu einem anderen Zeitpunkt geschah,  ist nicht klar." Die Christen seien damals eine in der Bevölkerung "sehr  verhasste Sekte" gewesen.Kaiser Nero beschäftigt sich jedenfalls  persönlich mit der neuen Stadtplanung. Es entsteht das Domus aurea, sein  neuer prächtiger Palast, und ein neues Stadtbild. "Zugunsten Neros kann  man sagen, dass der neue Stadtplan sehr gut durchdacht war", so  Polverini. "Er sah breite Straßen, Vordächer, freie Höfe und feuerfestes  Baumaterial vor. Die neuen Bauregeln blieben bis zum Ende des römischen  Reiches in Kraft."
20. Juli 1546 - Beginn des Schmalkaldischen Krieges
Katholisch oder lutheranisch? Das ist im Reich Karls V. mehr als eine Glaubenssache. Es geht um Geld und Macht - ein Konflikt, der zum ersten Religionskrieg auf deutschem Boden führt.
WDR Zeitzeichen 20.07.2021
29. Juli 286 - Der heilige Nikolaus wird geboren
Nikolaus zählt zu den meistverehrten Heiligen der Christenheit. Der 29. Juli 286 gilt als mögliches Geburtsdatum – über sein Leben ist nicht viel bekannt. Und in dem Wenigen mischen sich Wahrheit und Legende.
WDR ZeichenZeit 29.07.286
Termine August
13. August 1961 - Beginn des Mauerbaus in Berlin
"Niemand hat die Absicht, eine Mauer zu errichten", erklärt Walter Ulbricht noch im Juni 1961 vor Journalisten. Zwei Monate später sind seine Worte hinfällig. Am 13. August 1961 lässt der DDR-Staats- und Parteichef den Ost-Sektor der Stadt abriegeln.
WDR ZeitZeichen 13.08.2021
WDR ZeitZeichen
23.08.1887 - Kennzeichnung deutscher Produkte mit dem Begriff „Made in Germany“
"Made in Germany" - die Corporate Identity  einer ganzen Nation, ein Markenzeichen für Qualitätsprodukte, von  Deutschen für deutsche Waren erdacht - denkt man.
Von Wolfgang Burgmer
Tatsächlich ist es Made in England: die englische  Wirtschaft erfand es vor 125 Jahren als Schutz englischer Qualitätsware  vor Billigprodukten aus Deutschland. "Made in Germany" sollte warnen:  Achtung - mieses Plagiat! Eine Waffe im Wirtschaftskrieg des  Industrieriesen England gegen die aufstrebende kontinentale Konkurrenz.  Doch Deutschland drehte den Spieß schnell um und wandelte das Kainsmal  zum Gütesiegel.
Unter "Made in Germany" eroberte deutsche Qualität  den Weltmarkt. Letztlich aber gilt heute wie damals: Wichtig ist, was  im Produkt steckt, nicht was drauf steht.
26. August 1346 - Schlacht von Crécy im Hundertjährigen Krieg
Es beginnt als mittelalterliche Fehde um Lehnrechte und Ländereien und eskaliert im Kampf um den französischen Thron. Der Hundertjährige Krieg, mit seiner ersten großen Schlacht bei Crécy, begründet die Erzfeindschaft zwischen Frankreich und England.
WDR ZeitZeichen 26.08.2021
WDR 2 Stichtag - 28.08.2006
28. August 2006 - Vor 1530 Jahren: Der letzte weströmische Kaiser dankt ab

"Wenn Himmel und Erde vergehen, warum sollte es  uns überraschen, wenn auch der Staat aufhören wird zu bestehen. Wenn  das, was Gott erschaffen hat, eines Tages vergeht, dann wird das, was  Romulus gegründet hat, sicher viel eher verschwinden." Der Theologe und  Bischof Augustinus schreibt diese Zeilen, um den Schock zu verarbeiten,  den die Plünderung Roms durch die Goten 410 ausgelöst hat. Er ahnt wohl  nicht, dass der römische Staat tatsächlich mit einem Kaiser enden wird,  der wie der legendäre Gründer Romulus heißt.
Längst sind die eigentlichen Machthaber im  Reich die Militärs. Der General Orestes ist um 470 der starke Mann. Um  seine Herrschaft langfristig zu sichern, macht er seinen Sohn Romulus  Augustulus zum Kaiser, als der gerade neun Jahre alt ist. Das Weltreich  des Kinderkaisers ist zerbrechlich: Die Hunnen wurden vor wenigen Jahren  nur mit Not abgewehrt. Germanenstämme leben längst zahlreich auf dem  Territorium Roms. Sie sind Sklaven, Siedler und Soldaten. Ein Dilemma:  Rom braucht die Barbaren gegen die Barbaren. So übernehmen sie  schleichend den Staat.
Als im Heer ein Streit um den Sold ausbricht,  zettelt der germanische Heerführer Odoaker eine Rebellion an. Am 28.  August 476 wird Orestes im Kampf getötet. Odoaker ruft sich noch auf dem  Schlachtfeld zum "Rex Italiae" aus, zum König Italiens. Er übernimmt  also nicht die Kaiserkrone und verschont auch - ganz unüblich unter den  Römern - den Kinderkaiser. Der erhält sogar eine Villa und eine Pension  von 4.000 Goldstücken jährlich.
Mit dem Staatsstreich Odoakers endet das  weströmische Kaiserreich. Der oströmische Kaiser in Konstantinopel  schickt 13 Jahre später einen seiner germanischen Vasallen, um Odoaker  zu stürzen. Theoderich gelingt der Coup, aber er entzieht sich bald dem  Einfluss Konstantinopels. Rom bleibt von wechselnden germanischen  Herrschern regiert. Keiner ist in der Lage, das alte Reich zusammen zu  halten.
Die Großstädte verfallen, der Geldumlauf kommt zum  Erliegen, Theater und Akademien schließen nach und nach. Statt aus  Wasserleitungen lebt man aus Zisternen. Die bäuerliche Kultur  Nordeuropas mit ihrer Stammespolitik überlagert die römische  Zivilisation. Im Rückblick erscheint der 28. August 476 den Historikern  als Ende der Antike und Wende zum Mittelalter.
> Link zum WDR
Termine September
1. September 1871 – Gründung des Eisen- und Stahlwerks Hoesch
Im Rheinland werden zur Mitte des 19. Jahrhunderts die Rohstoffe knapper. Deshalb unterschreiben fünf Mitglieder der Familie Hoesch am 1. September 1871 einen Vertrag zur Errichtung eines Eisen- und Stahlwerks bei Dortmund.
Die Region ist Knotenpunkt zweier Eisenbahnlinien und verfügt über Kohle. So scheint die Gründung hier günstig.
WDR ZeitZeichen 01.09.2021

WDR Zeitzeichen
12.09.1940 - Entdeckung der Höhle von Lascaux
Vor 75 Jahren streiften vier Jugendliche durch die südwestfranzösischen Wälder nicht weit von Bordeaux.  Auf der Suche nach ihrem Hund entdeckten sie etwas, was bald als  "Sternstunde der Kunstgeschichte" gelten sollte: Die Gemälde und  Zeichnungen der Höhle von Lascaux. Entstanden vermutlich vor mehr als 10 000 Jahren.
Von Jürgen Werth
 
Stiere, Pferde, Hirsche, Steinböcke, Löwen, Bisons, Mammuts, Nashörner - ein zoologischer Garten. Von einem "Louvre der Steinzeit" ist die Rede. Von einer "Sixtinischen Kapelle".
In einer Höhle sind Feinheiten beim Erlernen des aufrechten Gangs zu besichtigen. Wie der Mensch zum Künstler wurde -  davon erzählt Lascaux.
Redaktion: Hildegard Schulte
WDR Zeitzeichen zum 16. September
16.09.1984 - Fernsehserie „Heimat“ beginnt in der ARD
Für den Regisseur Edgar Reitz ging es nie um Action oder dramatische Effekte. In seiner elfteiligen Serie „Heimat - Eine  deutsche Chronik“ erzählt er die Geschichte der Familie Simon im fiktiven Hunsrück-Dorf Schabbach bedächtig und in unspektakulären Momentaufnahmen.
Von Christiane Kopka

Splitter für Splitter setzt sich so das Mosaik einer vergangenen Zeit zusammen, die großen Weltereignisse spiegeln sich in der Froschperspektive des Dorfes.
Als die Serie 1984 ins Fernsehen kam, war diese  epische Erzählweise ganz neu: Nicht nur die Kritiker waren hingerissen -  auch die Zuschauer saßen gebannt vor den Bildschirmen. Die 16-Stunden-Saga bescherte der ARD sensationelle Einschaltquoten und machte Fernseh-Geschichte.
WDR 2 Stichtag - 17.09.2009
17. September 2009 - Vor 1.725 Jahren: Diokletian wird Kaiser von Rom
  
Als Kaiser Diokletian im Jahr 284 nach Christus  den Thron besteigt, steht das Römische Reich vor dem Ruin. Rom hat zu  wenig Geld und zu viele Soldaten, die an zu vielen Fronten kämpfen. Die  Römer prägen mehr und mehr Münzen, um ihren Geldbedarf zu decken: Es  herrscht hohe Inflation, das Reich droht zu zerfallen. Der neue Kaiser  handelt und schweißt das Römische Reich für weitere 150 Jahre zusammen.  Er erlässt einen Preisedikt, setzt die Preise für 1.400 Waren und  Dienstleistungen fest: Eine gemästete Gans kostet 200 Denare, ein Käse  acht und ein Friseur erhält je Kunde zwei Denare. Wer sich nicht an die  Preise hält, wir hingerichtet - genauso wie viele Christen. Hart und  bürokratisch ist der Regierungsstil von Diokletian - laut Überlieferung  ein gebürtiger Sklavensohn, der sich aus eigener Kraft in der römischen  Armee hochgedient hat.
Politisch ist Diokletian zunächst erfolgreich. Um  das riesige und wankende Imperium zu beherrschen, setzt er als erster  römischer Herrscher einen Vize-Kaiser und zwei Unterkaiser ein.  Tetrarchie heißt das neue politische Modell: die vier Kaiser-Herrschaft.  Diokletian folgt dem politischen Credo: divide et impera - teile und  herrsche. Mit seiner Regentschaft beginnt die römische Spätantike, die  geprägt ist von Bürokratie und Ordnung in Staat und Heer und einer  Bevölkerung, die nach und nach das Christentum annimmt.
Die Bilanz von Diokletians Regierungszeit ist  zwiespältig. Brutal geht er gegen die Christen vor, dennoch wird die  Glaubensgemeinschaft 311 nach Christus anerkannt. Auch die Inflation  kann Diokletian letzten Endes nicht aufhalten. Doch er bleibt länger im  Amt als jeder seiner Vorgänger: Im Jahrhundert vor ihm gibt es insgesamt  35 Kaiser und alle bis auf zwei werden ermordet. Nach 21 Jahren  Regentschaft gelingt ihm, was wenige Staatsmänner schaffen: Er lässt die  Macht los und zieht sich in seinen Palast zurück, nach Split in seine  Heimat Dalmatien. Als seine überforderten Nachfolger ihn bitten  zurückzukehren, winkt er angeblich ab - mit den Worten: "Kommt nur zu  mir und seht wie schön mein Garten grünt."
> Link zum WDR
WDR ZeitZeichen zum 21. September
21.09.1952 - Erste Fußball-Schaltkonferenz im Hörfunk
„Man sieht ja mit den Ohren – und das ist  das Schöne daran“ - so hat Ex-Nationaltorhüter Toni Schumacher ihre Faszination beschrieben. Allen Fernsehübertragungen, aller Kommerzialisierung, aller Zerstückelung der Spieltage zum Trotz:
Von Thomas Pfaff

Die Bundesliga-Schaltkonferenz am  Samstagnachmittag im Hörfunk bleibt Kult - seit nunmehr 60 Jahren. Und die Jury des Deutschen Radiopreises behauptet 2010 gar: „Deutschland ist  nicht denkbar ohne die samstägliche Bundesligakonferenz“. Eine Würdigung jener kreativen Kakophonie, in der der nächste Satz immer der schwerste ist.

21.9.2009 - Bildung der Städteregion Aachen

Der Gemeindeverband entstand aus dem Zusammenschluss der Stadt Aachen und der Kommunen des Kreises Aachen, der gleichzeitig aufgelöst wurde. Ihm gehören neben der Stadt Aachen die Städte Alsdorf, Baesweiler, Eschweiler, Herzogenrath, Monschau, Stolberg und Würselen sowie die Gemeinden Simmerath und Roetgen an.
Mehr dazu:
Städteregion Aachen | Portal Rheinische Geschichte (lvr.de)
Stadt Aachen | Portal Rheinische Geschichte (lvr.de)

Die Städ­te­re­gi­on Aa­chen wur­de im Ok­to­ber 2009 durch Zu­sam­men­schluss der kreis­frei­en Stadt Aa­chen und des Krei­ses Aa­chen ge­bil­det. Die im äu­ßers­ten Wes­ten von Nord­rhein-West­fa­len ge­le­ge­ne Re­gi­on grenzt nörd­lich an den Kreis Heins­berg, öst­lich an die Krei­se Dü­ren und Eus­kir­chen süd­lich und west­lich an Bel­gi­en und west­lich an die Nie­der­lan­de. Der Sitz der Ver­wal­tung be­fin­det sich in Aa­chen.

Die Städ­te­re­gi­on Aa­chen be­steht aus den bei­den re­gi­ons­an­ge­hö­ri­gen Städ­ten Aa­chen und Mons­chau, den sechs mitt­le­ren re­gi­ons­an­ge­hö­ri­gen Städ­ten Als­dorf, Ba­es­wei­ler, Eschwei­ler Her­zo­gen­rath, Stol­berg und Wür­se­len so­wie den bei­den re­gi­ons­an­ge­hö­ri­gen Ge­mein­den Ro­et­gen und Sim­merath. Der Stadt Aa­chen wer­den da­bei durch das Aa­chen-Ge­setz ein­ge­schränkt die Rech­te ei­ner kreis­frei­en Stadt zu­ge­spro­chen.

Kreis Aa­chen:

Bis 1794 ge­hör­te das Ge­biet des spä­te­ren Krei­ses Aa­chen(-Land) zum Her­zog­tum Jü­lich, zum Her­zog­tum Lim­burg, zum Her­zog­tum Lu­xem­burg, zur Reichs­stadt Aa­chen so­wie zur Reichs­ab­tei Kor­ne­li­müns­ter. 1795 bzw. 1798 kam das Ge­biet an Frank­reich und wur­de 1801 dem Nie­der­maas-, Urt- und Ro­er­de­par­te­ment ein­ge­glie­dert. Dort ge­hör­te es zu den Ar­ron­dis­se­ments Aa­chen, Maas­tricht und Malme­dy.

Der preu­ßi­sche Kreis Aa­chen(-Land) wur­de 1816 aus den Bür­ger­meis­te­rei­en Als­dorf, Bar­den­berg, Brand, Broich, Burt­scheid, Büs­bach, Eschwei­ler, Forst, Gres­se­nich, Haa­ren, Her­zo­gen­rath, Ho­en­gen, Kor­ne­li­müns­ter, Lau­rens­berg, Merk­stein, Pan­nes­hei­de, Rich­te­rich, Rim­burg, Stol­berg, Wal­heim, Wei­den und Wür­se­len ge­bil­det. Das Land­rats­amt lag in Burt­scheid. Der Kreis Aa­chen(-Land) zähl­te zum Re­gie­rungs­be­zirk Aa­chen in der Pro­vinz Jü­lich-Kle­ve-Berg (1822 bzw. 1830 Rhein­pro­vinz). 1817 er­hielt der Kreis von den Nie­der­lan­den die öst­lich der Wurm ge­le­ge­nen Tei­le der Bür­ger­meis­te­rei­en Als­dorf, Her­zo­gen­rath, Merk­stein und Rim­burg. 1897 wur­de die Stadt Burt­scheid in die Stadt Aa­chen ein­ge­mein­det, wo­durch auch der Kreis­sitz nach Aa­chen wech­sel­te. 1906 ver­lor der Kreis Aa­chen(-Land) die Ge­mein­de Forst an den Stadt­kreis. 1932 wur­de die Ge­mein­de Schau­fen­berg aus dem Kreis Jü­lich dem Kreis Aa­chen(-Land) zu­ge­schla­gen. Aus dem Kreis Dü­ren wur­den die Ge­mein­den Has­ten­rath und Not­h­berg an­ge­glie­dert, aus dem Kreis Gei­len­kir­chen die Ge­mein­de Oidtwei­ler. 1935 wur­de im Zu­ge ei­nes deutsch-bel­gi­schen Grenz­ab­kom­mens 1.693 ha Flä­che zwi­schen Bel­gi­en und den Krei­sen Aa­chen(-Land) und Mons­chau aus­ge­tauscht.

1972 wur­den auf­grund der kom­mu­na­len Ge­biets­re­form (Aa­chen-Ge­setz) der Kreis Aa­chen(-Land) und der auf­ge­lös­te Kreis Mons­chau zum neu­en Kreis Aa­chen ver­eint. Aus dem neu­ge­bil­de­ten Kreis Heins­berg wur­de die Ge­mein­de Ba­es­wei­ler ein­ge­glie­dert. Durch die Auf­lö­sung des Re­gie­rungs­be­zirks Aa­chen wur­de der Kreis zu­dem dem Re­gie­rungs­be­zirk Köln ein­ge­glie­dert. Der 546,32 Qua­drat­ki­lo­me­ter gro­ße Kreis Aa­chen mit 310.090 Ein­woh­nern (2007) be­steht heu­te aus den sechs mitt­le­ren kreis­an­ge­hö­ri­gen Städ­ten Als­dorf, Ba­es­wei­ler, Eschwei­ler, Her­zo­gen­rath, Stol­berg und Wür­se­len, der Stadt Mons­chau so­wie den Ge­mein­den Ro­et­gen und Sim­merath. Grö­ß­te Or­te sind Stol­berg mit knapp 60.000 und Eschwei­ler mit gut 55.000 Ein­woh­nern.

Nach dem Rück­zug des einst do­mi­nie­ren­den Koh­le­berg­baus (Aa­che­ner Re­vier) herr­schen im nörd­li­chen Teil des Krei­ses Aa­chen pro­du­zie­ren­des Ge­wer­be (Glas-, Na­del-, Kunst­stoff­pro­duk­ti­on, Me­tall­ver­ar­bei­tung) so­wie che­mi­sche und phar­ma­zeu­ti­sche In­dus­trie vor. Groß ist die Zahl mit­tel­stän­di­scher Un­ter­neh­men der un­ter­schied­lichs­ten Bran­chen. Rund um den aus­ge­kohl­ten Ta­ge­bau „Zu­kunft" ent­steht ein über­re­gio­na­les Frei­zeit- und Er­ho­lungs­ge­biet. Der bis in die jüngs­te Zeit struk­tur­schwa­che Sü­den des Krei­ses pro­fi­tiert vor al­lem vom Tou­ris­mus (Na­tur­park Nord­ei­fel, Rur­talsper­re).

Kreis Mons­chau: Bis 1794 ge­hör­te das Ter­ri­to­ri­um des spä­te­ren Krei­ses Mons­chau zum Her­zog­tum Jü­lich. 1798 kam das Ge­biet an Frank­reich und wur­de 1801 dem Ar­ron­dis­se­ment Aa­chen im Ro­er­de­par­te­ment ein­ge­glie­dert.

Der preu­ßi­sche Kreis Mont­jo­ie (1920 Um­be­nen­nung in Mons­chau) wur­de 1816 aus den Bür­ger­meis­te­rei­en De­den­born, Ei­cher­scheid, Hö­fen, Im­gen­broich, Kal­ter­her­berg, Kes­ter­nich, Lam­mers­dorf, Mont­jo­ie, Ro­et­gen, Ru(h)rberg, Schmidt und Sim­merath ge­bil­det. Das Land­rats­amt lag in Mont­jo­ie (1918 Um­be­nen­nung der Stadt in Mons­chau); der Kreis zähl­te zum Re­gie­rungs­be­zirk Aa­chen. 1920 ver­lor der Kreis Tei­le der Ge­mar­kung Kal­ter­her­berg so­wie den Kon­ze­ner Orts­teil Frings­haus und den Müt­zeni­cher Orts­teil Rein­ant­zhof an Bel­gi­en. Im fol­gen­den Jahr er­hielt er zu­vor an Bel­gi­en ab­ge­tre­te­ne Ge­bie­te west­lich der Venn­bahn zu­rück (Tei­le von Müt­zenich, Lam­mers­dorf und Ro­et­gen). 1922 wur­de dem Kreis Mons­chau ein Teil der rest­li­chen Rand­ge­bie­te des ehe­ma­li­gen Krei­ses Malme­dy ein­ge­glie­dert. Auf­grund von deutsch-bel­gi­schen Grenz­ab­kom­men wur­den dem Kreis 1931 und 1935 durch Rück­ga­be und Tausch bel­gi­sche Ge­bie­te u.a. bei Ro­et­gen zu­ge­schla­gen. 1972 wur­de der Kreis Mons­chau durch das „Aa­chen-Ge­setz" auf­ge­löst und mit dem Kreis Aa­chen(-Land) zum neu­en Kreis Aa­chen ver­eint.

Wirt­schaft­lich do­mi­nie­rend war im äu­ßerst struk­tur­schwa­chen Kreis Mons­chau die Land­wirt­schaft, die je­doch auf­grund der kli­ma­ti­schen und der Bo­den­ver­hält­nis­se den Le­bens­un­ter­halt meist nicht si­chern konn­te. So ist bis weit ins 20. Jahr­hun­dert hin­ein die Zahl der Pend­ler in die in­dus­tri­el­len Zen­tren au­ßer­halb des Krei­ses groß. An pro­du­zie­ren­dem Ge­wer­be war im Kreis Mons­chau le­dig­lich die Tex­til­in­dus­trie von Be­deu­tung. In Lam­mers­dorf und Kon­zen gab es zu­dem Ei­sen­wer­ke.
Allgemeine Literatur

Cle­men, Paul (Hg.), Die Kunst­denk­mä­ler der Rhein­pro­vinz, Bd. 9,2: Krei­se Aa­chen und Eu­pen, be­arb. v. He­ri­bert Rei­ners, Düs­sel­dorf 1912.
Jaud, Ralph J., Der Land­kreis Aa­chen in der NS-Zeit. Po­li­tik, Wirt­schaft und Ge­sell­schaft in ei­nem ka­tho­li­schen Grenz­ge­biet 1929-1944, Frank­furt am Main u.a. 1997.
Mül­ler, Tho­mas, Zwangs­ar­beit in der Grenz­zo­ne. Der Kreis Aa­chen im Zwei­ten Welt­krieg, Aa­chen 2003.
Quelle:
Rönz, Andrea, Städteregion Aachen, in: Internetportal Rheinische Geschichte, abgerufen unter: http://www.rheinische-geschichte.lvr.de/Orte-und-Raeume/staedteregion-aachen/DE-2086/lido/57d126b6078d28.07568196 (abgerufen am 24.09.2021)
                             
STADT AACHEN
Ab­ge­se­hen vom spät­neo­li­thi­schen Feu­er­stein­berg­bau auf dem Lous­berg (3600 bis 3200 v. Chr.) ist Aa­chen als Sied­lungs­platz erst wie­der in rö­mi­scher Zeit seit dem 1. Jahr­hun­dert nach Chris­tus fass­bar, und zwar als Mi­li­tär­bad so­wie Han­dels- und Ge­wer­be­platz. Der im Mit­tel­al­ter ge­bräuch­li­che la­tei­ni­sche Na­me „Aquis­gra­num" wird vom rö­misch-kel­ti­schen Gott Apol­lo Gran­nus her­ge­lei­tet. Im 4. und 5. Jahr­hun­dert er­hol­te sich die Sied­lung von den Ein­fäl­len der Fran­ken des 3. Jahr­hun­derts. Im Jah­re 765 wird Aa­chen erst­mals in schrift­li­chen Quel­len er­wähnt, 769 als Pfalz. Die­se wur­den we­gen ih­rer Ther­mal­quel­len seit 794 zum Dau­er­auf­ent­halts­ort Karls des Gro­ßen (um 742-814) und zu ei­nem kul­tu­rel­len Mit­tel­punkt. Zur Pfalz ge­hör­te die bis um 800 über ei­nem äl­te­ren christ­li­chen Sa­kral­bau er­rich­te­te Ma­ri­en­kir­che, de­ren Ok­to­gon  vom ers­ten gro­ßen Kup­pel­bau nörd­lich der Al­pen über­wölbt ist. In ihr wur­de Karl der Gro­ße an bis heu­te um­strit­te­ner Stel­le bei­ge­setzt, sei­ne Söh­ne und En­kel wur­den hier 813 und 817 ge­krönt.

Nach 830, be­son­ders nach der Tei­lung des Ka­ro­lin­ger­rei­ches im Ver­trag von Meer­sen 870, ge­riet Aa­chen in ei­ne Rand­la­ge. Dar­aus trat es erst un­ter Ot­to dem Gro­ßen und den 936 ein­set­zen­den Krö­nun­gen rö­misch-deut­scher Kö­ni­ge wie­der her­aus (bis 1531: 28 Krö­nun­gen). Un­ter Ot­to III. kam es 997 zur Grün­dung ei­nes Frau­en­klos­ters auf dem Sal­va­tor­berg und des Ka­no­ni­ker­stifts St. Adal­bert, 996/998 der Ab­tei Burt­scheid und im Jah­re 1000 zur Öff­nung des Gra­bes Karls des Gro­ßen. Die­ser wur­de 1165 un­ter Kai­ser Fried­rich Bar­ba­ros­sa (um 1122-1190) hei­lig ge­spro­chen.

Seit dem 12. Jahr­hun­dert tra­ten die im Ge­wer­be tä­ti­gen und mit Tuch Han­del trei­ben­den Bür­ger mehr und mehr her­vor. Nach halb­jäh­ri­ger Be­la­ge­rung durch den Ge­gen­kö­nig  Wil­helm von Hol­land 1248 nahm ih­re Be­deu­tung ne­ben den bis da­hin al­les be­stim­men­den Amt­leu­ten des Stauf­er­kö­nigs Fried­rich II. wei­ter zu. In den 1260er Jah­ren er­lang­ten sie das Selbst­ver­wal­tungs­recht, er­kenn­bar in den In­sti­tu­tio­nen von Bür­ger­meis­tern und Rat. 1267 wur­de das ers­te Rat­haus er­rich­tet (Gras­haus am Fisch­markt). Der Mau­er­ring von 1171/1175 wur­de seit et­wa 1250 er­wei­tert.
Ort wechseln

Karolingisches Oktogon mit Barbarossaleuchter im Aachener Dom. (aachen tourist service e.v.)

Aa­chen war in ganz Eu­ro­pa Ziel für Pil­ger­rei­sen. Seit 1349 wur­den dort al­le sie­ben Jah­re die aus dem Schatz Karls des Gro­ßen her­rüh­ren­den Hei­lig­tü­mer ge­zeigt. Aa­chens Tu­che wur­den in die­ser Zeit bis nach Now­go­rod und Un­garn ge­han­delt. Seit 1351 ga­ran­tier­te Aa­chen mit an­de­ren den Frie­den zwi­schen Maas und Rhein. Seit den 1330er Jah­ren ent­stand am Markt das gro­ße Rat­haus mit dem Reichs­saal für die Krö­nungs­fest­mäh­ler.

Ansicht des Rathauses mit dem Markt, Stahlstich aus: Johan du Vivier: Beschryving van de Stad Aken, Leiden 1727. (Stadtarchiv Aachen)

Bis zur Mit­te des 16. Jahr­hun­derts er­blüh­te in Aa­chen die Mes­sing­in­dus­trie und da­mit ver­bun­den die Her­stel­lung von Waf­fen. Das 16. und 17. Jahr­hun­dert stan­den im Zei­chen re­li­giö­ser Un­ru­hen. Nach dem Sturz des pro­tes­tan­ti­schen Ra­tes 1598 und dem ge­schei­ter­ten Auf­stand von 1614 re­gier­ten, an­er­kannt im West­fä­li­schen Frie­den (1648), aus­schlie­ß­lich Ka­tho­li­ken. Die Ab­wan­de­rung des von Pro­tes­tan­ten be­herrsch­ten Ge­wer­bes (Mes­sing- und Waf­fen­in­dus­trie, Tei­le des Tuch­ge­wer­bes) lei­te­te den wirt­schaft­li­chen Nie­der­gang der Stadt ein. Er ver­schärf­te sich durch Kont­ri­bu­tio­nen (Zwangs­ab­ga­ben) in den zahl­rei­chen Krie­gen je­ner Zeit so­wie durch den Stadt­brand vom 2.5.1656. Mit dem ge­ziel­ten Aus­bau des Kur- und Ba­de­we­sens und der An­la­ge ei­nes Kur­vier­tels in der heu­ti­gen Kom­phaus­bad­stra­ße wur­de die Grund­la­ge für Aa­chens Ruhm als Mo­de­bad Eu­ro­pas ge­legt. Des­halb wur­den hier­her 1668 und 1748 Frie­dens­kon­gres­se ge­legt. Am En­de des 18. Jahr­hun­derts war Aa­chen durch die so ge­nann­te Mä­ke­lei von po­li­ti­schen Un­ru­hen er­schüt­tert, die erst mit dem Ein­rü­cken fran­zö­si­scher Re­vo­lu­ti­ons­trup­pen (1792) be­zie­hungs­wei­se de­ren Rück­kehr 1794 be­en­det wur­den. Aa­chen war nun ei­ne be­setz­te Stadt, in der mi­li­tä­ri­sche Be­lan­ge Vor­rang hat­ten, bis 1798 mit der Ein­rich­tung de­s Ro­er­de­par­te­ments und Aa­chen als Ver­wal­tungs­sitz die zi­vi­le Or­ga­ni­sa­ti­on in den Vor­der­grund rück­te. Im Frie­den von Lun­é­vil­le 1801 wur­de Aa­chen völ­ker­recht­lich ei­ne fran­zö­si­sche Stadt, 1802 Bi­schofs­sitz, er­leb­te 1804 den Be­such von Na­po­le­on (1769-1821) und der Kai­se­rin Jo­se­phi­ne (1763-1814) und hat­te Teil am all­ge­mei­nen wirt­schaft­li­chen Auf­schwung. In des­sen Ge­fol­ge stieg die Be­völ­ke­rung von 23.500 im Jah­re 1800 auf 30.200 im Jah­re 1812/1813 an. Nach den Be­frei­ungs­krie­gen (1813/1814) fand die fran­zö­si­sche Zeit in Aa­chen am 17.1.1814 ihr En­de. Auf dem Wie­ner Kon­gress kam Aa­chen 1815 an Preu­ßen, wur­de 1816 Sitz ei­nes Re­gie­rungs­prä­si­den­ten (bis 1972) und er­hielt ei­ne Mi­li­tär­gar­ni­son. 1818 fand in Aa­chen der Mon­ar­chen­kon­gress statt. Da­s fran­zö­si­sche Bis­tum wur­de 1821 zu­guns­ten Kölns auf­ge­löst. Sein An­se­hen al­s in­ter­na­tio­na­les Bad konn­te Aa­chen durch die Ver­bes­se­rung der In­fra­struk­tur und durch ver­schie­de­ne Bau­ten und Kul­tur­ein­rich­tun­gen fes­ti­gen: Stadt­thea­ter (1822/1825), Eli­sen­brun­nen (1822/1827), Ba­de­häu­ser, Pro­me­na­den und neue Wohn­vier­tel, 1882 Su­er­mondt- (seit 1977 Su­er­mondt-Lud­wig-Mu­se­um), In­ter­na­tio­na­les Zei­tungs­mu­se­um (1885).

Ansicht des Aachener Stadttheaters von Nordwesten, Lithographie von Robert Geissler (1819-1893). (Stadtarchiv Aachen)

Historische Stätten in Aachen, 2010. (LVR-Institut für Landeskunde und Regionalgeschichte)

Aa­chen war Ein­falls­tor für die In­dus­tria­li­sie­rung Deutsch­lands (1817 ers­te Dampf­ma­schi­ne) mit der Schat­ten­sei­te von Kin­der­ar­beit und früh­in­dus­tri­el­lem Pro­le­ta­ri­at (Ar­bei­te­r­un­ru­hen 1830). De­ren Fol­gen such­ten vor al­lem der „So­zia­le Ka­tho­li­zis­mus" und ent­spre­chend ori­en­tier­te neue Or­den zu lin­dern. Aa­chen wur­de Zen­trum pri­va­ter Fi­nanz­wirt­schaft (Feu­er­ver­si­che­rung 1825), an das Ei­sen­bahn­netz von Köln nach Ant­wer­pen an­ge­schlos­sen (1841/1843) und er­leb­te den Auf­schwung von Tex­til-, Na­del- und Ma­schi­nen­in­dus­trie, den Bau ei­ner Wag­gon­fa­brik (1841) wie von Hüt­ten- und Walz­wer­ken (seit 1847). Süß­wa­ren und Au­to­mo­bi­le wur­den hier seit dem En­de des Jahr­hun­derts her­ge­stellt. Die 1870 er­öff­ne­te Rhei­nisch-West­fä­lisch-Tech­ni­sche Hoch­schu­le ent­wi­ckel­te sich zu ei­nem be­deu­ten­den For­schungs­zen­trum (RWTH heu­te: cir­ca 30.000 Stu­den­ten), das zu­sam­men mit an­de­ren Hoch­schu­len ei­nen für Aa­chen we­sent­li­chen Wirt­schafts­fak­tor dar­stellt.

Hauptgebäude der Technischen Hochschule, Holzschnitt von Richard Brend'amour (1831-1915), um 1880. (Stadtarchiv Aachen)

Die Werksanlagen Rothe Erde, 1884, Druck aus: H. Becker, Aachener Hütten-Aktien-Verein Rothe Erde. Festschrift für den 60-jährigen Gedenktag der Inbetriebnahme seiner Werksanlagen 1847 - 1907, Aachen 1907. (Stadtarchiv Aachen)

1897 und 1906 wur­den die Stadt Burt­scheid und die Ge­mein­de Forst nach Aa­chen ein­ge­mein­det. Den Ers­ten Welt­krieg über­stand Aa­chen oh­ne we­sent­li­che Schä­den, litt aber un­ter der fol­gen­den wirt­schaft­li­chen Ab­schnü­rung und un­ter der erst 1929 be­en­de­ten bel­gi­schen Be­sat­zung, wäh­rend der hier 1923 für we­ni­ge Ta­ge die „Rhei­ni­sche Re­pu­blik" aus­ge­ru­fen wor­den war. Das 1864 ge­grün­de­te Hüt­ten­werk „Ro­the Er­de" muss­te 1926 we­gen der neu­en Zoll­gren­ze zu Lu­xem­burg ge­schlos­sen wer­den. Statt des­sen sie­del­ten sich nie­der­län­di­sche, bel­gi­sche und fran­zö­si­sche Fir­men der Elek­tro-, Glas- und Rei­fen­in­dus­trie an. 1930 wur­de das zwei­te Bis­tum Aa­chen ein­ge­rich­tet.

Im Zwei­ten Welt­krieg wur­de Aa­chen durch Luft­an­grif­fe zu mehr als 60 Pro­zent zer­stört. Die Ka­pi­tu­la­ti­on vor ame­ri­ka­ni­schen Trup­pen er­folg­te be­reits am 21.10.1944. Der von die­sen ein­ge­setz­te Ober­bür­ger­meis­ter Franz Op­pen­hoff (ge­bo­ren 1902) wur­de am 25.3.1944 von ei­nem „Wer­wolf"-Kom­man­do der SS er­mor­det. Nach dem um 1960 ab­ge­schlos­se­nen Wie­der­auf­bau und dem im Wes­ten be­schrit­te­nen Weg der Ei­ni­gung Eu­ro­pas, den der 1950 von Aa­che­ner Bür­gern ge­stif­te­te Karls­preis un­ter­stütz­te, ging die Grenz­la­ge ver­lo­ren, was ei­nen wirt­schaft­li­chen Auf­schwung be­wirk­te. Mit der Ein­glie­de­rung von sie­ben Nach­bar­ge­mein­den im Jah­re 1972 ver­grö­ßer­te sich das Stadt­ge­biet auf et­wa 16.000 Hekt­ar. Den Nie­der­gang der Tex­til- und Na­del­in­dus­trie ver­such­te man durch die An­sied­lung von For­schungs­ein­rich­tun­gen so­wie tech­no­lo­gisch hoch ent­wi­ckel­ter Fir­men aus­zu­glei­chen. Die­ser Pro­zess hält bis heu­te an. Aa­chen zählt cir­ca 259.000 Ein­woh­ner.

Seit Ok­to­ber 2009 bil­det die Stadt Aa­chen zu­sam­men mit dem ehe­ma­li­gen Kreis Aa­chen die Städ­te­re­gi­on Aa­chen.
Literatur

Bruck­ner, Cle­mens, Zur Wirt­schafts­ge­schich­te des Re­gie­rungs­be­zirks Aa­chen, Köln 1967.
En­nen, Edith, Aa­chen im Mit­tel­al­ter, in: Zeit­schrift des Aa­che­ner Ge­schichts­ver­eins 86/87 (1979/1980), S. 457-487.
Eyll, Kla­ra van/Eschwei­ler, Ot­to (Hg.), Wirt­schafts­ge­schich­te der Re­gi­on Aa­chen. Vom En­de des Zwei­ten Welt­kriegs bis zur Ge­gen­wart, Köln 2002.
Flach, Diet­mar, Un­ter­su­chun­gen zur Ver­fas­sung und Ver­wal­tung des Aa­che­ner Reichs­gu­tes von der Ka­ro­lin­ger­zeit bis zur Mit­te des 14. Jahr­hun­derts, Göt­tin­gen 1976.
Gas­ten, El­mar, Aa­chen in der Zeit der na­tio­nal­so­zia­lis­ti­schen Herr­schaft 1933-1944, Frank­furt a.M. 1990.
Kel­ler, Chris­toph, Ar­chäo­lo­gi­sche For­schun­gen in Aa­chen, Mainz 2004.
Kraus, Tho­mas, Auf dem Weg in die Mo­der­ne. Aa­chen in fran­zö­si­scher Zeit 1792/93, 1794-1814, Aa­chen 1994.
Kraus, Tho­mas, Jü­lich, Aa­chen und das Reich, Aa­chen 1987.
Lep­per, Her­bert (Hg.), So­zia­ler Ka­tho­li­zis­mus in Aa­chen. Quel­len zur Ge­schich­te des Ar­bei­ter­ver­eins zum hl. Pau­lus für Aa­chen und Burt­scheid, (1869-1878/88), Mön­chen­glad­bach 1977.
Poll, Bern­hard/Sie­mons, Hans, Ge­schich­te Aa­chens in Da­ten, Aa­chen 2003.
Schmitz, Wal­ter, Ver­fas­sung und Be­kennt­nis. Die Aa­che­ner Wir­ren im Spie­gel der kai­ser­li­chen Po­li­tik, Frank­furt a.M. 1983.

Quelle:
Kraus, Thomas R., Stadt Aachen, in: Internetportal Rheinische Geschichte, abgerufen unter: http://www.rheinische-geschichte.lvr.de/Orte-und-Raeume/stadt-aachen/DE-2086/lido/57d11ee6c78f89.85456777 (abgerufen am 24.09.2021)


WDR Zeitzeichen zum 25. September
25.09.1965 - Erster "Beat Club" in der ARD
Eigentlich fing alles ganz harmlos an: In schwarz-weiß, züchtig angezogen, tanzten junge Leute zu Musik. Und doch bat der spätere Nachrichtensprecher Wilhelm Wieben die Erwachsenen zu Beginn des Beat Clubs um Verständnis. Denn die Musik war laut und auf Englisch.
Von Ariane Hoffmann

Das Moderatoren-Paar Uschi Nerke und Gerhard Augustin kündigte in Rollkragenpulli und Anzug drei Live-Bands an und nach 30 Minuten war er schon vorbei, der erste "Beat Club" in der ARD, produziert von Radio Bremen. Mit der Sendung sollten die Jugendlichen der 1960er Jahre wieder zurück von den Radiosendern BFBS und AFN ins deutsche Fernsehen geholt werden. Und das klappte. Rund 63% der Deutschen unter 30 schalteten ein.
Von Folge zu Folge wurden Uschis Röcke kürzer, die Haare der Männer länger und die Go-Go-Girls immer leichter bekleidet. Mit der Farbe kamen Anfang der 1970er Jahre psychedelische Kamerabilder und der Beat wurde härter. Das Studiopublikum rockte nun zu Yes, The Doors, Nirwana und Deep Purple. Als der Beat Club von einer Massensendung zu einem Programm für Kenner wurde, passte er nicht mehr ins Samstagnachmittag-Programm der ARD und wurde im Dezember 1972 eingestellt.   
WDR Zeitzeichen zum 27. September
27.09.1942 - Thomas Mann spricht in der BBC
Welch warnende Worte kommen da aus dem  Volksempfänger? „Deutsche Hörer!“ - heißt die Sendung. Doch wer sie in Deutschland hört, der macht sich strafbar.
Von Marko Rösseler

Es spricht der Schriftsteller Thomas Mann aus dem Exil, und er erzählt - an diesem 24. September 1942 - von ungeheuerlichen Vorgängen in den besetzten Gebieten im Osten, vom systematischen Massenmord an Juden.
Thomas Mann spricht aus dem Exil in den Vereinigten Staaten. Seine Stimme wird auf Platte aufgezeichnet und über die BBC von London nach Deutschland ausgestrahlt. Wer hat Thomas Mann  gehört? Und was konnten die Deutschen wissen über die NS-Verbrechen?
ZeitZeichen - 27.09.1719 - Todestag von Franz Daniel Pastorius
Von Maren Gottschalk
Voller Hoffnung landet 1683 eine Gruppe deutscher Auswanderer an der Ostküste Amerikas. 13 Familien aus Krefeld, Angehörige der reformierten Glaubensgemeinschaft der Mennoniten, sind auf der Suche nach Freiheit, Glück und Frieden.
Entschlossen haben sie das vom Dreißigjährigen Krieg verwüstete Europa verlassen, wo sie wegen ihres Glaubens verfolgt wurden. Jetzt wollen sie ein neues Leben beginnen und dafür eine eigene Gemeinde aufbauen, die ohne Waffen und Kriege auskommen soll.
Kaum sind sie gelandet, eilt ihnen auch schon der Mann entgegen, dessen verheißungsvollen Versprechungen sie gefolgt sind.
Franz Daniel Pastorius, Jurist und Dichter gründet mit den Neuankömmlingen die erste deutsche Siedlung auf amerikanischen Boden: Germantown, heute ein Vorort von Philadelphia.
> Sendehinweis: WDR ZeitZeichen | 27.09.2019, 17.45 - 18.00 Uhr | WDR 3
WDR 5
Augusta, erste deutsche Kaiserin (Geburtstag, 30.09.1811)
ZeitZeichen · 30.09.2021 · 15 Min.
Termine Oktober
1. Oktober 1971 - Der Smiley wird als Warenzeichen geschützt
WDR ZeitZeichen 01.10.2021
2. Oktober 1991
Preußen verkürzt die Schulstunde auf 45 Minuten
ZeitZeichen - WDR 3/5 - 02.10.2021
Christoph Columbus landet in Amerika (am 12.10.1492)
WDR ZeitZeichen.  12.10.2022.  14:58 min
Der erste Schritt von Christoph Columbus auf den amerikanischen  Kontinent gilt als Ende des Mittelalters und Beginn der Neuzeit. Es ist  auch der Beginn von menschlicher Barbarei und wirtschaftlicher  Ausbeutung, die bis heute anhält. In vielen Ländern hat die  #BlackLivesMatter-Bewegung deswegen auch Columbus-Denkmäler gestürzt.
Autor: Herwig Katzer
WDR ZeitZeichen zum 17. Oktober
17.10.1912 - Patent für Edelstahl wird eingereicht
Was haben eine Waschmaschinentrommel, ein  Designer-Essbesteck und die Turbinenschaufeln eines Düsenjets gemein? Sie alle sind aus einem hochwertigen Werkstoff gemacht, der hitze-, säure- und rostbeständig ist.
Von Kay Bandermann (WDR ZeitZeichen, 17.10.2012)
Stähle aus Nickel-Chrom-Legierungen gehören seit 100 Jahren zu unserem Alltag. Die Stahlproduzenten rund um den Globus erkannten, dass dieses Metall in seiner „ursprünglichen“ Form zwar vielseitig verwendbar war, aber bei extremer Belastung an seine Leistungsgrenzen stieß. Gewürzt mit Nickel und Chrom veränderten sich die Eigenschaften erheblich.
Die Krupp-Physiker Benno Strauß und Eduard Maurer  waren es, die als erste das Patent für „Nichtrostenden Stahl“, kurz: Nirosta, einreichten: am 17. Oktober 1912.
Völkerkundemuseum gibt Gebeine zurück (am 23.10.2017)
WDR ZeitZeichen. 23.10.2022 (15:16 min)
"Iwi Kupuna" nennen die Hawaiianer die Gebeine ihrer Vorfahren -  ist deren Totenruhe gestört, finden auch die Nachfahren keine Ruhe. In Deutschland wurden die Knochen zu "Objekten" mit Inventarnummern degradiert. Nach und nach werden die Gebeine zurückgegeben.
Autorin: Edda Dammmüller
WDR Zeitzeichen zum 28. Oktober
28.10.1237 - Erste Erwähnung der Doppelstadt Berlin-Cölln
Berlin baut. Besonders dort, wo Berlins  Anfänge liegen: in der historischen Mitte zwischen Brandenburger Tor und  Alexanderplatz. Berlin im Mittelalter, das war zunächst nicht eine Stadt, sondern zwei.
Von Kerstin Hilt (WDR ZeitZeichen vom 28.10.2017)

Zwischen zwei Spreearmen stießen Siedler auf eine  Furt, die einen entscheidenden Vorteil hatte: Sie war sandig, nicht  sumpfig wie der Rest der Mark Brandenburg. An den beiden Ufern  entstanden zwei getrennte Ansiedlungen: Berlin auf der einen, Cölln auf  der anderen Seite.
Und pikanterweise bezieht sich die erste urkundliche Erwähnung Berlins im Jahr 1237 gar nicht auf Berlin selbst, sondern auf die lange rivalisierende Schwesterstadt Cölln. Dass 1237 trotzdem zum Gründungsjahr ausgerufen wurde, haben die Nationalsozialisten zu verantworten: 1937, vier Jahre nach der  Machtübernahme, passte ihnen ein prunkvolles Stadtfest gut ins Konzept.
WDR ZeitZeichen zum 27. Oktober
27.10.0097 - Kaiser Nerva adoptiert Trajan
Trajan war ein guter Feldherr und  außerordentlich loyal. Als Sohn einer Familie, die zwar in der Provinz  Hispania lebte, es aber in den römischen Senat geschafft hatte, verfolgte er seine Karriere zielstrebig und ohne krankhaften Ehrgeiz.
Von Maren Gottschalk

Er war bereits 44 Jahre alt, als der alternde  Kaiser Nerva ihn adoptierte und damit zu seinem Nachfolger bestimmte. Ein Jahr später starb Nerva und Trajan konnte beweisen, dass er das  gigantische Reich der Römer selbst beherrschen konnte. Unter ihm erreichte es die größte Ausdehnung in seiner Geschichte.
Doch Trajan wird auch wegen seiner großartigen Bauten, seiner Sorge um die Armen und seiner klugen Reformen gelobt. War er wirklich der „augustus optimus“, der Idealkaiser, wie er vom Senat bezeichnet wurde?
Termine November
Foto: ARD
01.11.2022 - WDR - ZeitZeichen
1. November 1932 - "Heimat"-Regisseur Edgar Reitz wird geboren
Filmemacher Edgar Reitz wird vor allem mit der Langzeit-Reihe über seine Heimat im Hunsrück bekannt. Ein Erfolg, den er auch seiner rebellischen Haltung verdankt. Am 1. November 2022 wird der Morbacher 90 Jahre alt. > mehr (mit weiteren Links)
Baruch de Spinoza, niederländischer Philosoph (Geburtstag, 24.11.1632)
WDR ZeitZeichen. 24.11.2022 (14:46 min)
Dieser Mann war eine Gefahr, sagten seine Gegner. Die Bibel ist kein Buch der ewigen Wahrheiten? Gott findet sich in der Natur? Und den Staat könne man auch demokratisch organisieren? Das war zu viel fürs 17. Jahrhundert! Baruch de Spinoza hat für seine grundstürzenden Ideen einen hohen persönlichen Preis bezahlt.
Autorin: Melahat Simsek

> WDR-Sendung anhören (14:56 Min.)
WDR 2 Stichtag - 28.11.2016
Im Jahr 116 - Römisches Imperium erreicht seine größte Ausdehnung

Den Römern setze er "weder in Raum noch Zeit eine Grenze, endlose Reiche habe ich ihnen verlieh'n",  lässt Vergil in seinem Epos "Aeneis" den Gott Jupiter sagen. Kein  Herrscher setzt Vergils Verse derart in die Tat um wie dessen  Zeitgenosse Augustus, der "Erhabene". Unter Roms erstem Kaiser (31 v. Chr. - 14 n. Chr.)  wächst das Imperium bis zum Rhein und an die Donau; Gallien,  Kleinasien, Syrien und Ägypten werden unterworfen. Damit habe Rom "das äußere Ende seiner finanziellen und strukturellen Möglichkeiten erreicht", urteilt der Aachener Althistoriker Jörg Fündling.
Das sieht auch Augustus nach 45-jähriger  Alleinherrschaft so. Seinen Erben hinterlässt er den dringenden Rat, das  Reich in seinen vorhandenen Grenzen zu belassen. Doch ein Jahrhundert  nach Augustus' Tod dringt Kaiser Trajan mit seiner Armee bis an den  Persischen Golf vor. So erreicht das Römische Reich im Jahr 116 die  größte Ausdehnung seiner Geschichte.
Republik – Diktatur - Kaisertum
Roms Aufstieg beginnt als Königreich mit nur  regionaler Macht. 509 v. Chr. verjagen die römischen Patrizier den  letzten Etrusker-König und errichten eine Republik mit einem von der  Aristokratie kontrollierten Senat. Roms wachsender Reichtum gründet sich  auf Beute aus eroberten Gebieten, zunächst auf der italischen  Halbinsel, dann weiter Richtung Gallien im Nordwesten und Griechenland  im Südosten. 146 v. Chr. vernichtet Rom nach drei Punischen Kriegen  endgültig seinen Erzfeind, die Seemacht Karthago im heutigen Tunesien,  und steigt zur Hegemonialmacht im gesamten Mittelmeerraum auf.  Nordafrika, der Westen Kleinasiens, Griechenland und Hispanien sind nun  römische Provinz.
Ein jahrzehntelanger brutaler Bürgerkrieg im  letzten vorchristlichen Jahrhundert mündet in die Machtübernahme durch  Julius Cäsar, dem Eroberer Galliens. Nach der Ermordung des Diktators 44  v. Chr. gewinnt Cäsars Großneffe und Haupterbe Octavian den  Nachfolge-Kampf um Rom. Damit endet die Zeit der Republik. Als Erster  Bürger (princeps) ordnet Octavian den Staat neu und begründet unter dem  Ehrentitel "Augustus" das Kaiserreich. Sein zwölfter Nachfolger Trajan  eröffnet als angenommener Sohn von Kaiser Nerva die Reihe der  sogenannten Adoptivkaiser. In Köln erfährt Trajan während eines Feldzugs  im Jahr 98 vom Tod Nervas und damit von seinem Aufstieg zum ersten  Kaiser, der nicht aus Rom, sondern aus Spanien stammt.
Imperiale Überdehnung unter Trajan
Mit Trajans Herrschaftsantritt beginnt laut dem  Geschichtsschreiber Tacitus ein "beatissimum saeculum", ein äußerst  glückliches Zeitalter. Optimus Princeps wird Trajan genannt, der beste  Kaiser, den Rom je hatte. Als Provinz-Adliger muss er seine Tatkraft zur  Mehrung der römischen Macht unter Beweis stellen. Er erobert zunächst  das Dakerreich im heutigen Rumänien, zieht weiter nach Südosten gegen  die Parther und führt damit das Reich zu seiner gewaltigsten Größe.  "Trajan gelingt eine riesige Erfolgsserie, die ihn bis tief ins Zweistromland trägt", so Rom-Kenner Jörg Fündling. "Es ist, gemessen an der territorialen Ausdehnung, der bei weitem spektakulärste Erfolg seit dem Tod des Augustus."
Nur ist der nicht von Dauer. Die Ressourcen an  Geld und Legionären reichen nicht aus, um alle Grenzen von Britannien  bis in den Mittleren Osten zu schützen und die unterworfenen Gebiete zu  kontrollieren. Es kommt zu Aufständen in Syrien und im Irak;  gleichzeitig begehren die Juden in Nordafrika und Ägypten auf. Die  Brandherde kann Trajan nur mühsam unter großen Verlusten löschen; dann  wird er krank und muss den Rückweg nach Rom antreten. "So hatten  sich die Römer mit der Eroberung Armeniens, des Großteils von  Mesopotamien sowie des Partherlandes vergeblich bemüht und zwecklose  Gefahren auf sich genommen", schreibt später der Historiker  Cassius Dio. Nach 19 Jahren Herrschaft stirbt Kaiser Trajan am 8. August  117 in Selinos an der Südküste Kleinasiens.
Der römische Senat feiert seinen Optimus Princeps  mit einem Triumphzug. Dass die eroberten Gebiete schon nicht mehr zum  Imperium gehören, wird geflissentlich übergangen. Noch in den folgenden  Jahrhunderten krönt der Senat neue Kaiser mit dem Ruf "Felicior Augusto, melior Traiano" – "Mögest du glücklicher sein als Augustus und besser als Trajan."
> Link zum WDR
Termine Dezember
7. Dezember 43 vor Christus - Cicero wird in Formiae ermordet
WDR 2 Stichtag - 07.12.2013

Seine Waffe sind Worte: Marcus Tullius Cicero  kämpft für freie Meinungsäußerung und gegen diktatorische Tendenzen im  römischen Staat. "Er war ein genialer Redner", sagt Historiker Wolfgang  Schuler. "Cicero hat dafür gekämpft, dass die freie Republik Bestand  hat." Der im Jahr 106 vor Christus geborene Emporkömmling sei beim Volk  beliebt gewesen. "Wenn er die Stimme erhoben hat, waren die Leute  hingerissen." Das habe sich auch auf Ciceros politische Karriere  ausgewirkt: "Obwohl er nicht zur Führungsschicht gehörte, wurde er  ständig im frühestmöglichen Alter mit der höchstmöglichen Stimmenzahl  gewählt."
Cicero hat ein klares Ziel: Er will Konsul werden.  Das jährlich zu vergebende Konsulat ist das höchste Staatsamt in der  Römischen Republik. Im Sommer 64 v. Chr.  bewirbt sich Cicero um das Konsulat im Folgejahr. Er wird an erster  Stelle gewählt. Sein Konkurrent Lucius Catilina geht leer aus. In der  Folge plant dieser eine Verschwörung, um die Regierung zu stürzen.  Daraufhin erklärt der Senat Catilina zum Staatsfeind.
"Vater des Vaterlandes"
Anfang Dezember 63  v. Chr. verfügt Cicero über  Beweise, dass einige Männer einen bewaffneten Aufstand vorbereiten. Fünf  Personen werden verhaftet und dem Senat vorgeführt. Die Mehrheit des  Gremiums stimmt für die Todesstrafe. Konsul Cicero lässt die Hinrichtung  sofort durchführen. Für seine Verdienste um den Staat wird er zum  "Vater des Vaterlandes" ernannt. Cicero verweist wiederholt auf dieses  Ereignis: "Ich darf darauf aufmerksam machen, dass mein Wirken für die  Rettung des Vaterlandes im Urteil und Zeugnis der ganzen Welt  Anerkennung findet." Doch Selbstbeweihräucherung kommt auch in der  Antike nicht gut an. Der griechische Schriftsteller Plutarch notiert  später über Cicero: "Er machte sich bei vielen dadurch verhasst, dass er  sich immerfort selbst lobte und rühmte."
Nach dem Konsulatsjahr will Cicero auch weiter an  der Spitze stehen und das "Ruder des Staatsschiffes" führen. Als Julius  Caesar 59  v. Chr. Konsul wird und mit Heerführer Pompeius und  Multimillionär Crassus einen Pakt schließt, versucht Cicero, die drei  unter seine Kontrolle zu bringen. Doch das gelingt nicht. Als er  schließlich Caesar ins Visier nimmt, reagiert dieser prompt: Einer  seiner Vertrauten legt eine Gesetzesvorlage vor, wonach jeder gebannt  wird, der römische Bürger ohne Verfahren hinrichtet. Die Bestimmung soll  auch rückwirkend gelten - und wird damit zum Problem für Cicero: Mit  seiner Entscheidung, die fünf Catilinarier hinrichten zu lassen, hat  Cicero gegen diese Bestimmung verstoßen, denn die damalige  Senatsentscheidung hatte nur Empfehlungscharakter, war aber kein  Gerichtsurteil. Cicero wartet deshalb eine Anklage nicht ab, sondern  verlässt die Stadt.
"Sich nach Wind und Wetter richten"
Später kann Cicero nach Rom zurückkehren. Immer  wieder biedert er sich bei jenem Politiker an, der gerade die Macht hat.  Das ist für ihn kein Opportunismus, sondern Taktik: "Es ist wie beim  Segeln: Die Kunst besteht darin, dass man sich nach Wind und Wetter  richtet, auch wenn man den erstrebten Hafen nicht erreicht." Auf diesem  Weg sei es möglich, "schließlich doch dahin zu gelangen, wohin man  will." An der Ermordung von Caesar im März 44 v. Chr. ist er nicht  beteiligt. Aber dessen Tod bedauert er nicht: "Alles göttliche und  menschliche Recht trat er zu Boden, weil er sich in die Idee verrannt  hatte, Alleinherrscher zu sein."
In den Kämpfen um die Nachfolge wendet Cicero sich  gegen Marcus Antonius, den möglichen nächsten Diktator. In seinen Reden  setzt er sich für die Republik ein. Bald steht sein Name auf einer  Todesliste. Er will nach Griechenland fliehen. Das Boot wartet schon an  der Küste. Doch die Schergen von Marcus Antonius holen ihn am 7.  Dezember 43 vor Christus südöstlich von Rom in Formiae am Meeresstrand  ein - und schlagen ihm Kopf und Hände ab.
> Weiterlesen und WDR-Zeitzeichen-Sendung anhören (Link zum WDR)
7. Dezember 43 vor Christus - Marcus Tullius Cicero wird ermordet
WDR 2 Stichtag - Stand: 07.12.2018, 00:00 Uhr
"Cicero lebt und wird leben im Gedächtnis aller Zeiten, solange diese Welt besteht."  Die Voraussage des Historikers Velleius Paterculus aus der Antike gilt  bis heute. Auch nach über 2.000 Jahren ist der römische Politiker,  Schriftsteller und Redner Marcus Tullius Cicero fast so bekannt wie  Gaius Julius Caesar.
Geboren wird Cicero am 3. Januar 106 vor Christus  in Arpinum in Mittelitalien. Als Sohn eines römischen Ritters studiert  er altrömische Literatur und griechische Philosophie sowie Rhetorik. "Er war ein Aufsteiger in die politische Klasse der späten Republik", sagt der Kölner Althistoriker Karl-Joachim Hölkeskamp.

Konsul in Rom
Obwohl Cicero keinerlei militärische Erfahrung  hat, macht er Karriere. Erste Erfolge hat er als Anwalt in Rom.  Spätestens mit Mitte 30 gilt er als bester Redner der Stadt. Mit nur 43  Jahren wird Cicero Konsul in Rom und erreicht damit das höchste Amt der  Römischen Republik.
"Er war natürlich sehr stolz darauf, als  Neuling in den republikanischen Amtsadel bis zu den höchsten Ehren  aufgestiegen zu sein", so Professor Hölkeskamp. "Davon redete er dann den Rest seines Lebens."
Selbstlob sorgt für Ablehnung
Schon der antike Historiker Plutarch notiert über Cicero: "Er machte sich bei vielen verhasst, weil er sich immerfort selbst lobte und rühmte." Am Ende habe er auch seine Bücher mit diesen Lobpreisungen der eigenen Person gefüllt.
Das führt laut Althistoriker Hölkeskamp zu einer "notorischen Selbstüberschätzung hinsichtlich seines politischen Einlusses".  Zwar kann Cicero, ein überzeugter Anhänger der Republik, als Konsul die  Alleinherrschaft des Senators Lucius Sergius Catilina im Jahr 63 vor  Christus durch vier Reden verhindern. Doch gegen den Aufstieg Caesar zum  Diktator ist er machtlos.
Platz eins der Todesliste
Nach der Ermordung Caesars, an der Cicero nicht  beteiligt ist, tritt dieser vergeblich für die Wiederherstellung der  Senatsherrschaft ein. Gespickt mit üblen Schmähungen wettert Cicero mit  14 Reden gegen Marcus Antonius, der Caesars Erbe antreten will. Dafür  landet Cicero auf Platz eins der Todesliste von Antonius.

16. Dezember 1992 - Der erste Stolperstein wird in Köln verlegt
Kleine Messing-Gedenktafeln auf Gehwegen: Der Künstler Gunter Demnig verlegt seine Stolpersteine vor früheren Wohnungen von NS-Opfern. 1992 setzt er den ersten Erinnerungsstein in Köln - für verfolgte Sinti und Roma.
Am 16. Dezember 1942 ordnet SS-Reichsführer Heinrich Himmler an, alle im Deutschen Reich noch verbliebenen Sinti und Roma zu deportieren. Es seien "Zigeunermischlinge, Rom-Zigeuner und nicht deutschblütige Angehörige zigeunerischer Sippen balkanischer Herkunft" auszuwählen "und in einer Aktion von wenigen Wochen" einzuweisen.
Das Ziel ist die Vernichtung dieser Menschen: "Die Einweisung erfolgt ohne Rücksicht auf den Mischlingsgrad familienweise in das Konzentrationslager (Zigeunerlager) Auschwitz", heißt es in Himmlers sogenanntem Auschwitz-Erlass. Insgesamt werden während des Zweiten Weltkrieges rund 23.000 Sinti und Roma im "Zigeunerlager" in Auschwitz eingesperrt. Fast 90 Prozent von ihnen sterben - durch Giftgas, Folter, Hunger und Krankheiten.
Foto: ARD
Sorry, alles noch immer in Bearbeitung.
Mitarbeit willkommen.

Historischer Verein Wegberg e.V. - 27.12.2019 - Letzte Änderung: 10.02.2023

Historischer Verein Wegberg e.V.
Rathausplatz 21, Wegberger Mühle, 41844 Wegberg
Zurück zum Seiteninhalt