Radwanderung nach Beeck am 21.06.2014 - Historischer Verein Wegberg

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Samstag 21.06.2014 - Wegberg - Beeck
Radwanderung nach Beeck

Rheinische Post
Samstag, 28. Juni 2014

Als Tante Juliane im Morgenmantel in Beeck Brötchen einkaufen ging
Mitglieder des Historischen Vereins Wegberg fuhren mit dem Fahrrad nach Beeck und erfuhren dort Wissenswertes über die Geschichte des Flachsdorfes.

Heinz Gerichhausen (Mitte) empfing die Radwanderer des Historischen Vereins Wegberg auf dem Kirchplatz in Beeck.                              FOTO: HEINZ ESSER

BEECK (RP) Nach der Begrüßung durch den Vorsitzenden Karl Küppers machte sich eine Gruppe von fast 20 Mitgliedern des Historischen Vereins Wegberg und interessierten Gästen unter der Führung des stellvertretenden Vorsitzenden Klaus Bürger auf den Weg nach Beeck. Bei ihrer Ankunft an der Pfarrkirche wurde die Gruppe von Hermann-Josef Heinen vom Historischen Verein und von Heinz Gerichhausen, dem langjährigen ehemaligen Vorsitzenden des Heimatvereins Beeck, willkommen geheißen.
    Auch wenn die Pfarre Beeck und ihre Kirche erst spät, im 15. Jahrhundert, erwähnt wird, reicht ihr Ursprung vermutlich in die fränkischer Zeit zurück. Beleg hierfür ist die Motte, errichtet um 1000, sowie eine Ritterburg, die später auf der Motte errichtet wurde, das "Herz von Beeck", wie Heinz Gerichhausen ausführte. Vor einer von ihm entworfenen Info-Tafel, berichtete Heinz Gerichhausen ausführlich über die Entstehung, den Bau und Zweck der  Motte, dem Kernpunkt der Siedlungsgeschichte von Beeck.
    Danach ging es zum Kirchplatz mit dem Friedhofskreuz aus dem Jahre 1791 und den wunderschönen alten Häusern, die den rechteckigen Platz umgeben. Die zweigeschossigen Häuser mit ihrem bürgerlich-städtischen Eindruck verweisen auf den Wohlstand aus der Zeit des Flachsanbaus. Besonderes Augenmerk lenkte Heinz Gerichhausen auf das Haus Kirchplatz 6, ein Patrizierhaus, erbaut Mitte des 18. Jahrhunderts, mit Blausteinrahmen um Türe und Fenster im typischen Aachener Couven-Stil. Das Nachbarhaus, Kirchplatz Nr. 4, aus dem Jahre 1734 zeigt mit seiner Backsteinfassade noch einen bäuerlichen Charakter. Erwähnt wurde auch das Haus Kirchplatz 7. Das ehemalige Bürgermeisteramt beherbergt heute das Europäische Volkstrachtenmuseum, ein Projekt, das Heinz Gerichhausen besonders am Herzen lag.
    Besonders prägend für das Gesamtbild des historischen Kirchplatzes ist das Hotel zur Post, in Beeck und Umgebung eher als "Tante Juliane" bekannt, wie noch auf einer alten Leuchtreklame zu lesen ist. Das Gebäude zeigt sich heute leider nicht mehr in der alten Pracht der ehemaligen Poststation. Die bereits in der Überschrift erwähnte Tante Juliane, Wirtin des Hotels, passte mit ihrem extravaganten Auftreten offensichtlich so gar nicht ins Dorfbild. Sie trug auffällige Garderobe, hielt sich außergewöhnliche Tiere, und anderem auch Affen, und versuchte mit Erfolg ihrem Papagei das Sprechen beizubringen. Schließlich konnte dieser dem damaligen Bundeskanzler Adenauer mit einer Bandaufnahme zum Geburtstag gratulieren. Das Dankschreiben aus Bad Godesberg konnte Heinz Gerichhausen als Beweis den erstaunten Zuhörern zeigen. Auch die vielen illusteren Gäste der Gaststätte, wie zum Beispiel Bohrpionier Anton Raky, der mit Wagen und Chauffeur vorfuhr, weckten die Neugierde der Beecker Bevölkerung.
    Durch eine schmale Gasse ging es vorbei am Haus Kirchplatz 7, Teil einer dreiflügeligen Hofanlage aus dem Jahre 1775 und einem Fachwerkhaus aus dem 18. Jahrhundert in Richtung Haus Beeck. Das Rittergut wurde 1279 urkundlich erwähnt. Durch den ehemaligen Wassergraben, heute ein gepflegter Park, führte Heinz Gerichhausen die Gruppe zum Torturm der Vorburg aus dem 17. Jahrhundert.
    Die Kirchenführung übernahm Josef Vieten, Küster in Beeck. Er erzählte über die bewegte Geschichte des Gotteshauses, das St. Vincentius geweiht ist. Erbaut wurde die Kirche 1401. Am Turm ist ein stark verwitterter Quader eingelassen mit der Inschrift "anno Domini MCCCL...". Die Schlusszahlen sind nicht mehr leserlich. Auf Wunsch konnte der Kirchturm besichtigt werden, mit einem Blick über das Gewölbe der Kirche. Zum Abschluss ließ Josef Vieten das Geläut der Beecker Glocken erklingen, wenn auch nur von einer CD. Der Nachmittag klang in der "Flachse" aus.


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